Über Pfingsten ist in Köln eine Ära zu Ende gegangen. Nach 132 Jahren hat das Traditionscafé Fromme auf der Breite Straße seine Türen für immer geschlossen. „Fromme Seit 1893“ – steht auf dem gelben Haus über der Konditorei und dem beliebten Café. An Pfingstmontag war die Schautafel neben der Eingangstür noch beschriftet: „Lecker frühstücken“ war hier unter anderem zu lesen.
Durch das Schaufenster ist zu sehen, wie die Einrichtung samt Stühle ganz normal in den Räumen steht, als sei des Café geschlossen. Nur ein großes Plakat im Fenster deutet darauf hin, dass an Pfingstsamstag ein weiteres Kölner Traditionshaus seine Türen für immer geschlossen hat:
„Wir bedanken uns bei unserer Kundschaft für das langjährige Vertrauen“ ist darauf zu lesen. Dazu gibt es den Hinweis, dass bis Ende Mai das Mobiliar des Cafes vor Ort erworben werden kann.
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Warum musste das Café Fromme schließen?
Wie viele andere Traditionsbetriebe auch, mangelte es dem Café Fromme nicht an Kundschaft, sondern an Personal. Wie Inhaber Gregor Fromme gegenüber dem Express berichtet, war es zuletzt schlicht nicht mehr möglich, neues Personal zu finden. Auch seien die Kosten für eine notwendige Modernisierung beträchtlich gewesen.
So blieb letztlich nur die konsequente Entscheidung, den Kölner Traditionsbetrieb nach über 100 Jahren zu schließen.
Anzeige:Café Fromme: Bekannt für seine Pralinen
Das Café Fromme war bekannt für seine handgemachten Pralinen, besondere Eissorten, sowie Kuchen und Gebäck. Das Café Fromme war ein Familienbetrieb. „Normalerweise geht man in eine Bäckerei, wählt aus, bezahlt und geht. Hier wurden wir beraten, bekamen sogar etwas zum probieren, was absolut selten ist“, heißt es in einer der Rezensionen zum Café auf Google.
Kölner Traditionsgeschäfte, die es nicht mehr gibt
Viele traditionelle Kölner Betriebe kämpfen mittlerweile mit Personalnot und diversen Problemen, wie gestiegenen Kosten. Obwohl die Kunden die Betriebe schätzen, gelingt es in Bäckereien oder Konditoreien häufig nicht mehr Auszubildende oder Personal zu finden. Im Herbst 2022 musste etwa die Bäckerei Schlechtrimen in Köln-Kalk nach 90 Jahren schließen.
Die Liste von weiteren Traditionsgeschäften die in den vergangenen Jahren aus dem Kölner Stadtbild verschwunden sind, ist lang: Ebenfalls 2022 schloss Gummi Grün am Neumarkt, das Besteckhaus Glaub nahe des Doms gibt es nicht mehr, genauso wie Hoss an der Oper.
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1 Kommentar
susa bruck
Nun ist es also zu, das Cafe Fromme. Im Web finden sich einige Berichte darüber und darin wird Herr F. zitiert, das Cafe habe wegen Personalmangel schließen müssen. Das ist so nicht korrekt. Die Behauptung von Herrn Fromme, es habe an Personalmangel gelegen, muss insofern korrigiert werden, als dass er selbst seit Jahren das bestehende GUTE Personal vergraulte und die verbleibenden Mitarbeiter entsprechend deutlich mehr arbeiten mussten. Natürlich ohne zusätzliche Entlohnung. Es kamen in den letzten Jahren sehr viele Bewerber, die einen Job suchten. Herr F. sagte grundsätzlich, es werde kein Personal benötigt und schickte alle weg. Obwohl wir in den letzten Jahren mehrfach darauf hingewiesen haben, den enormen Arbeitsaufwand mit dem gegebenen Personal nicht mehr schaffen zu können.
Verantwortlich für das fehlende Personal war nur einer, nämlich der so genannte oder selbsternannte Chef. Sehr gute Mitarbeiter hat er durch seine unprofessionelle Art vergrault. Neue erst gar nicht eingestellt.
Nun ist es vorbei. Und Schuld ist nur einer: Er selbst.