Das Besteckhaus Glaub in Köln ist Geschichte. Das Fachgeschäft an der Burgmauer in Sichtweite des Doms hat im Sommer 2022 seine Türen nach 64 Jahren an dem Standort für immer geschlossen. Die langen Auslagen mit Bestecken sind ausgeräumt.
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In einem der Schaufenster ist eine E-Mail Adresse zu Hermann Freiß hinterlegt, der das Geschäft über 20 Jahre geführt hat. Auch künftig ist er für Reparaturen erreichbar.
Das Besteckhaus Glaub war europaweit einzige Fachgeschäft, das ausschließlich Besteck verkaufte. Über 20 Jahre wurde es zuletzt von Hermann Freiß geführt. Nun aber gibt es keinen Nachfolger mehr. Die Suche verlief erfolglos. „Eine Ära ist zu Ende“, heißt es auf der Homepage des Geschäfts.
Im Besteckhaus Glaub konnte man unter 500 Besteckmustern wählen: „Von A wie Austerngabeln bis Z wie Zuckerzange, können viele Wünsche in Edelstahl, versilbert, Sterlingsilber 925, Reines Silber 999/000 oder Massivgold erfüllt werden“, heißt es auf der Homepage. Doch die Zeiten haben sich gewandelt: War früher Besteck noch ein Statussymbol, so haben sich die Zeiten heute deutlich gewandelt.
Bestecke kaufen die meisten Menschen günstig in großen Märkten, auch Caterer bieten Besteck gleich mit an. Geschäftsgründer Bodo Glaub betrieb von 1951 bis zu seinem Tod 1995 außerdem das Besteckmuseum Glaub, das eine der größten Bestecksammlungen der Welt zeigte.
Anzeige:Hermann Freiß sucht laut Homepage aktuell einen Abnehmer für die hochwertige Wallnuss Einrichtung, die der bekannte Architekt Wilhelm Koepp in den 50er-Jahren angefertigt hatte. An dem Haus an der Burgmauer erinnert nun lediglich noch ein großer Löffel an der Hausfassade an der ehemalige Kölner Traditionsgeschäft.
In den Räumlichkeiten des Besteckhauses ist nun ein Tattoo-Studio eingezogen. Zuletzt hatte auch das Traditionsgeschäft Gummi Grün am Neumarkt seine Türen für immer geschlossen.