Tagebausee Hambach mit Hafen

Tagebausee bei Köln soll einen Hafen für 500 Boote und Yachten bekommen

Mit dem Tagebau Hambach hat RWE ab Ende der 70er-Jahre eines der größten Löcher Europas gegraben. Die Braunkohleförderung war in Deutschland damals ein wesentlicher Faktor für die Energieversorung. In Zukunft ist damit Schluss. Das Ende des Tagebaus ist beschlossen. Für die Fragen, was danach mit dem Mega-Loch geschehen soll, gibt es bereits konkrete Pläne: Der Tagebau Hambach soll innerhalb der nächsten Jahrzehnte zum – volumenmäßig – zweitgrößten See in Deutschland werden.

Es ist ein Mammutprojket mit vielen Plänen, großen Aufwendungen und vielen Ungewissheiten. Das Wasser für den neuen Mega-See soll über Jahrzehnte aus dem Rhein entnommen werden. In einer Pipeline soll das Rheinwasser an der „Porta Sophia“ in den neuen See geleitet werden. Porta Sophia soll das Bauwerk heißen, wo die Pipelines in den neuen See fließen. (Visualisierung: MUST Städtebau GmbH)

Newsletter abonnieren ✅ Dom-Mandala (Foto) als Blanko-PDF erhalten ✅

Koelner Dom

Newsletter abonnieren ✅ Dom-Mandala (Foto) als Blanko-PDF erhalten ✅

Elsdorf wird zu einer Stadt am See

Besonders profitieren vom neuen See könnte die Stadt Elsdorf, die in den vergangenen Jahrzehnten als Stadt an der Abbruchkante klarkommen musste. Elsdorf wird die einzige Stadt sein, die direkt am Ufer des neuen Sees liegt. Im Masterplan „Zukunftsterrassen Elsdorf“ wurde bereits 2022 skizziert, wie der 8 Kilometer lange Uferbereich des Sees bei Elsdorf aussehen soll.

Unter anderem soll es hier eine so genannte Hafenterrasse geben. Das ist eine vorgelagerte Insel unter anderem mit Wohnhäusern, dessen Herz aber ein Hafen für bis zu 500 Boote und auch Anleger für Yachten bietet. Auch ein Ausflugsschiff soll von hier aus starten können.

Im Hauptausschuss der Stadt Elsdorf wurde am 9. April eine Variante beschlossen, die ein innenliegendes Hafenbecken beinhaltet. Obwohl der See erst etwa 2070 voll sein wird, mussten die Abmessungen des Hafenterrassen bereits jetzt schon beschlossen werden.

Hintergrund: In den kommenden Jahren werden durch RWE bereits die Aufschüttungen der künftigen Hafenterrassen erfolgen.

Strand, Feriendorf, Seilbahn am Tagebau-See

Der Masterplan Zukunftsterrassen Elsdorf sieht neben dem Hafen-Quartier mit Wohnungen auch noch weitere Attraktionen am 8 Kilometer langen Uferabschnitt vor, die Elsdorf zu einem Erholungs-Hotspot westlich von Köln machen könnten.

  • Links und rechts der Hafenterrassen sollen Strände entstehen.
  • Etwas weiter westlich wird das Rheinwasser in den neuen See geleitet („Porta Sophia“).
Anzeige:

An der Porta Sophia soll ein Ort entstehen, der die Sophienhöhe mit Elsdorf verbindet. Neben einem weiteren Strand ist hier ein Wald mit einem Feriendorf geplant. Auch soll hier eine Seilbahn entstehen, die die Besucher auf die Sophienhöhe bringt.

Die Sophienhöhe wird schon jetzt als Ausflugsort gestaltet. Zuletzt wurden erstmals Wildpferde auf der Sophienhöhe angesiedelt.

Der BUND kritisierte die Pläne der Aufschüttung der Hafenterrassen und befürchtet, dass das Kulturland in der Manheimer Bucht darunter leidet. In einer Mitteilung dazu heißt es: „Die Stadt Kerpen sollte sich von RWE präzise vorrechnen und verdeutlichen lassen, wieso dieser Balkon so ganz ohne Zusatzmassen zu realisieren ist.“

Weitere Leseempfehlungen zum Tagebau Hambach und die Umgebung:

Zurück

1 Kommentar

  • Sehr bedenkliches Vorhaben… die Schifffahrt auf dem Rhein in Kölner Umgebung, kennt heute schon Schwierigkeiten in Bezug auf den Rhein- Wasserpegel… schwer vorstellbar dass das nun dauerhaftes Wasser abpumpen vom Rhein für einen künstlich zu entstehenden See eine positive Entwicklung ist. Alles dreht sich und spricht von Klima Wandel ? und NEU entstehen soll u.a. einen Yachthafen mit allem dazu gehörenden Wahnsinn für die privilegierte Bevölkerung auf Kosten der Gemeinschaft…
    Woher und wie soll , das bereits heute bekannte „niedrige Gewässer Problem“ damit geregelt werden ? Woher kommen diese Berechnungen die vorsehen den „neuen See bis 2070 komplett zu befüllen mit Rhein Wasser ?“ .. Ich werde so alt nicht um es zu erleben… ich denke dass ist gut so für mich.. was der Mensch nicht alles braucht…und sich dabei der Natur bedient.. dann spricht Mann von Naturgewalt… jedoch wenig spricht Mann von der Gewalt der sich der Mensch bedient um die Natur zu bezwingen… bedenklich was in dieser Intelligenz Bestie steckt.. bedenklich
    Francesca

Kommentiere diesen Artikel