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Alte A4 bei Köln

Alte Trasse der A4: Die Geisterautobahn bei Köln

Diese Trasse vor den Toren Kölns war bis vor wenigen Jahren noch die Lebensader zwischen Köln und Aachen. Täglich fuhr hier eine fünfstellige Anzahl an Autos Richtung Aachen oder Köln. Heute ist die alte A4-Trasse ein verlassener Ort. Eine Geisterautobahn vor den Toren Kölns.

Zum Teil ist die Fahrbahn noch erhalten. Es gibt auch Brücken über die alte Fahrbahn. An einigen Stellen begrenzen die Leitplanken noch die alten Straßen. Zwar wurden die Schilder hier abmontiert, doch zurückgebaut worden ist die alte A4 bislang nur an einigen Stellen. (Fotos: Michael Müller)

Menschen sind hier kaum noch zu sehen. Die Sträucher auf dem Mittelstreifen ranken auf die Fahrbahn, ebenso die Bäume entlang der Strecke.

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Alte A4: Lost Place bei Köln

Eine gespenstische, aber zugleich faszinierende Kulisse. Wenn man via Google Earth über die Strecke „fliegt“ sieht man bereits die zum Teil neue Nutzung. Ganz im Süden ist auf der alten Fahrbahn, wo noch die Markierungen zu sehen sind, etwa ein riesiger Solarpark aufgebaut.

Wer hier steht, der steht zugleich fast an der Abbruchkante des riesigen Tagebaus Hambach. Im Hintergrund kam man zum Teil die überdimensionalen Bagger in der Mondlandschaft sehen. Der Tagebau frisst sich nach wie vor weiter in die Landschaft Richtung Südosten kurz vor Kerpen.

Manheim bei Kerpen

Der Ort Manheim direkt an der alten A4 wird bereits seit Jahren umgesiedelt. Hier sind nur noch einige wenige Häuser bewohnt. Viele wurden bereits abgetragen. Rund 30 Menschen wohnten im Herbst 2021 noch hier. Viele sind übergesiedelt ins wenige Kilometer entfernte Manheim-Neu.

Ein Teil der alten A4 Trasse ist bereits vom Tagebau verschluckt wurden. Die Autobahn wurde etwa zwei Kilometer weiter südlich neu gebaut. Das neue Teilstück ist 17,6 Kilometer lang. Es wurde 2014 in Betrieb genommen. Sie liegt parallel zur Bahnstrecke zwischen Köln und Aachen. Vielleicht erinnert ihr euch aus den Verkehrsnachrichten noch an die Ausfahrt Kerpen-Buir. Die gibt es jetzt nicht mehr. Das Befahren der alten Trasse mit dem Auto ist übrigens verboten.

Die alte Trasse Richtung Aachen
Foto: Michael Müller

Der Bau des neuen Teilstücks 192 Mio. Euro gekostet und wurde gemeinsam von RWE (Betreiber des Tagesbaus) und Straßen.NRW finanziert. Während die alte Trasse vierspurig war (auf jeder Seite zwei Spuren), ist der neue Abschnitt sechsspurig ausgebaut. Ein deutliche Entlastung für die vielbefahrene Strecke, die nun zwischen Aachen und Köln komplett sechsspurig ausgebaut ist.

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Alte A4 Richtung Köln

Das erste Stück der A4 ging 1942 zwischen Aachen und Düren in Betrieb. Ab 1960 war die Strecke zwischen Köln und Aachen durchgehend befahrbar. 1970 wurde sie von Köln bis nach Olpe weitergebaut.

Der einfachste Weg, einen Blick auf die alte A4 zu werfen: Ihr fahrt bei der A4-Abfahrt Elsdorf (7b) ab und nehmt am Kreisverkehr die dritte Ausfahrt auf die B477 Richtung Bergheim. Nach ca. 1 Kilometer biegt ihr scharf links ab. Nun seid ihr auf einer Straße, die nach ca. einem Kilometer die alte A4 überquert. Von der Brücke aus habt ihr einen Blick auf die alte Autobahn-Trasse.

Foto: Michael Müller

Tagebau Hambach

Der Tagebau Hambach ist der größte Tagebau, der in Deutschland in Betrieb ist. Nach Ende des Braunkohleabbaus soll das Loch mit Wasser gefüllt werden und ein riesiger See entstehen, der bis zu 400 Meter tief und 36 Quadratkilometer groß ist. Es wäre nach dem Bodensee der zweitgrößte See in Deutschland und der mit Abstand größte See in Nordrhein Westfalen.

Zum Thema: Hier seht ihr, wie es in Kerpen-Manheim aussieht, dem verlassenen Ort vor den Toren Kölns, in dem auch Michael Schumacher gewohnt und geheiratet hat.

Linktipp: Aus dem riesigen Loch des Tagebau Hambachs soll in mehreren Jahrzehnten nach Plänen von RWE der zweitgrößte See Deutschlands entstehen: Hier stehen die Details dazu.

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7 Kommentare

  • Wie kommt man denn da nicht mit Auto sondern öffentlich am nächsten dran bitte?

  • Robert Ruterschmidt

    Wieso wird immer über die tristen Ecken im Erftkreis berichtet ?
    Beispiel Sophienhöhe, – was für ein Natur / Tier-Reservat aus ehemaligen Halden des Tagebaus entstanden ist…
    Schönen Sonntag

    • Stefan Schmitter

      Weil es das vielleicht überall trist ist und man nicht tot überm Zaun hängen will?

  • Sven Büchel

    Kenne die Autobahn noch , und hab die bager sogar drüber fahren sehen . Damals noch in Berrendorf gewohnt ,Grüße gehen raus 😁

  • Man hätte Teile der Autobahn vorübergehend als LKW Parkplatz nutzen können.

  • Hi!
    schöner Artikel über eine triste Ecke gleich hier nebenan.
    Der umgesiedelte Ort heißt allerdings Manheim-Neu (mit einem ’n‘) 😉
    Grüße aus Bergheim

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