Sie gehört zu den wichtigsten Kölner Brücken: Die Deutzer Brücke ist nicht schön, aber zweckmäßig und verbindet den Heumarkt und die Deutzer Werft. Mehrere Stadtbahnlinien fahren über die Brücke (1,7,9) und für Autos gibt es in jede Richtung zwei Spüren. Wer über die Brücke fährt, hat ein tolles Panorama auf die Altstadt und den Kölner Dom.
Vorgänger der Deutzer Brücke war die Hängebrücke zwischen 1913 und 1945. Ein Teil der eingestürzten Hängebrücke ist noch heute an der Auffahrt der Brücke linksrheinisch zu sehen.
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Wer genau hinschaut, dem fällt an der auf den ersten Blick unspektakulären Brücke aber eine Besonderheit auf: Während der Brückenkörper in Richtung des Kölner Doms im typischen Kölner Brückengrün angestrichen ist, ist der Brückenkörper in Richtung Rheinauhafen gar nicht grün, sondern betongrau. Wer etwa von der Deutzer Werft auf den Dom schaut, sieht hier den grauen Betonkörper unterhalb der Brücke.
Warum sieht die Deutzer Brücke nicht einheitlich aus?
Die Antwort lautet: Die Deutzer Brücke besteht in Wahrheit aus zwei Brücken. Der zweite Teil der Brücke wurde zwischen 1976 und 1980 angebaut, um das gesteigerte Verkehrsaufkommen über die Brücke zu bewältigen. Erst seitdem gibt es auch zwei eigene Straßenbahngleise in der Mitte der Brücke, die mit dem Anbau eine Breite von 31,5 Metern hat.
Die alte Deutzer Brücke steht zur Domseite hin. Sie war bei ihrem Bau 1947/48 die erste Stahlkastenträgerbrücke der Welt. Die neue Brücke dagegen besteht nicht aus Stahl, sondern aus einer Spannbetonkonstruktion.
Das ist auch der Grund, warum die Brücken unterschiedliche Farben haben: Die neue Betonbrücke wurde nicht grün gestrichen, da das Kölner Brückengrün keinen Nutzen für die Beständigkeit des Betons hat.
Anzeige:Warum hat man zwei unterschiedliche Brücken gebaut?
Das war damals eine Preisefrage: Während die Betonvariante 12 Millionen Mark kostete, waren es bei der Stahlvariante 14 Millionen Mark. Preise, von denen man heute freilich nur noch träumen kann.
Auch Hohenzollernbrücke ist ein Flickenteppich
In die neuere der beiden Brücken kann man übrigens auch hineingehen. Hier gibt es drei begehbare Räume mit gekrümmten Böden und unterschiedlichen Deckenhöhen. Die Räume werden einmal im Jahr unter anderem für Kunstinstallationen genutzt. Leider gibt es keine regelmäßigen Führungen.
Tipp: Wenn ihr an der Rheinpromenade unterwegs seid, lohnt es sich, unter der Deutzer Brücke stehenzubleiben. Von unten könnt ihr nämlich sehr gut die beiden unterschiedlichen Brücken sehen, die von oben auf den ersten Blick so gleich aussehen.
Die Deutzer Brücke ist nicht die einzige Brücke, die erweitert wurde: Auch die Kölner Hohenzollernbrücke hat einen neuen Bogen bekommen und soll auch künftig nochmal für Radfahrer erweitert werden: Es lohnt sich ebenfalls, unter der Kölner Hohenzollernbrücke auf der Rheinpromenade stehenzubleiben und sich die Brückenkonstruktion von unten anzuschauen. Hier kann man bei den Fundamenten und auch bei der Brücke selbst die verschiedenen Bau- und Anbauphasen sehr gut sehen.
Zum Thema: Quiz: 7 Fragen zu den Kölner Rheinbrücken – Kannst du alle korrekt beantworten?