Das Wort Muckefuck klingt ein bisschen wie ein kölscher Scherz oder ein Ausdruck aus Omas Zeiten – dabei steckt hinter dem Begriff etwas ganz Alltägliches, das früher in vielen Haushalten gang und gäbe war. Heute begegnet man dem Wort nur noch selten.
Weißt du noch, wofür das Wort Muckefuck stand?
Im Quiz anbei kannst du testen, ob du unter den fünf Antworten die richtige Lösung kennst. Unter dem Quiz gibt es wie immer eine Erläuterung des Begriffs anhand des Standardwerks zur kölschen Sprache, dem Adam Wrede.
Die Erklärung zum Begriff Muckefuck
Laut Adam Wrede (S. 629) besteht das Wort Muckefuck aus zwei zusammengesetzten Wörtern. Der erste Teil, Muck, bezeichnet eigentlich etwas Schlammiges im Teich. Die Menschen haben das aber auf Kaffeesatz übertragen.
➡️ Mit Muckefuck ist im verächtlichen Sinne besonders dünner Kaffee gemeint, der aus bereits aufgeschütteten Bohnen oder einem Ersatzmittel gemacht wurde.
Der zweite Teil des Wortes, fuck, ist dabei übrigens lediglich ein Reimwort und hat keine echte Bedeutung. Den Begriff kann man aus dem Französischen herleiten. Der Begriff mocca faux wird auch hier als falscher Mokka oder Ersatzmittel für Kaffee bezeichnet. Angeblich kommt er aus der Zeit der französischen Kontinentalsperre unter Napeleon – das ist jedoch nicht bewiesen.
➡️ Die Kontinentalsperre war eine von Napoleon 1806 eingeführte Wirtschaftsblockade gegen das Vereinigte Königreich, um dessen Wirtschaft zu schwächen. Sie verbot den Import britischer Waren in europäische Länder, die unter französischer Kontrolle standen oder mit Frankreich verbündet waren.
Über die Zeit von Napoleon in Köln
Als Napoleon 1794 die linksrheinischen Gebiete besetzen ließ, begann für Köln eine neue Zeitrechnung. Die französische Verwaltung hob viele alte Strukturen auf: Zünfte verloren ihre Macht, die Pressefreiheit wurde eingeführt, und Köln wurde erstmals Teil eines modernen, zentralistisch organisierten Staates.
Aus dem Verliebt in Köln-Shp:Auch das Kölner Rechtssystem wurde komplett umgekrempelt – mit dem „Code civil“ zogen klare Regeln in die Gerichtssäle ein. Für viele war das eine Befreiung von der Macht der Kirche und der alten Eliten.
Napoleon selbst war zwar nur einmal in Köln, aber seine Spuren sind bis heute sichtbar. Unter französischer Herrschaft wurde Köln zur Stadt im modernen Sinn – mit Hausnummern, Standesämtern und einer Verwaltung nach französischem Vorbild.
Für die Entwicklung Kölns war Napoleons Einfluss grundlegend, auch wenn die französische Herrschaft nur gut 20 Jahre dauerte.