Sprache ist lebendig und geprägt durch Episoden. Und so finden sich in der kölschen Sprache auch viele Begriffe, die ursprünglich aus dem Französischen stammen, sich aber bis heute in Köln gehalten haben. Kein Wunder, die Franzosenzeit in Köln unter Napoleon ging von 1794 bis 1814, also 20 Jahre.
Der Zeitraum selbst und auch die Zeit danach mit den Reaktionen kann man in Köln auch heute noch an einigen Stellen baulich sehen. Nach den Franzosen haben die Preußen z.B. die Stadt mit Befestigungsanlagen übersäht – die heutigen Forts.
Wir haben hier einige kölsche Begriffe gesammelt, die ihren Ursprung im Französischen haben und trotzdem herrlich Kölsch klingen. Insgesamt dürfte es mehrere hundert kölsche Begriffe auf dem Französischen geben.
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Trottewar – Bürgersteig
us dä Lamäng – aus dem Stegreif
Plümo – Bettdecke
Klüngel (clin d’oeil = Augenzwinkern)
Malör (malheur = von „schlechte Stunde“
Bajasch – Gespäck
Paraplü – Regenschirm
Filou – Schlingel
Pläsier – Freude
blümerant – Unwohlsein
Paveier – Pflasterer
Kamesol – gestrickte Jacke
Perrong – Bahnsteig
Kanapee – Vorspeise, Häppchen
Tipps für kölsche Schimpfwörter:
Babaditzje
- Bedeutung Babaditzje: Wörtlich ist damit ein Kind gemeint, das sich beim Essen vollkleckert. Im übertragenen Sinne aber auch ein Mensch, der sich wie ein kleines Kind benimmt.
Strunzbüggel
- Bedeutung Strunzbüggel: Als Strunzer wird ein Prahler oder Angeber bezeichnet. Auch ein Strunzbüggel ist ein Angeber.
Plaatekopp
- Bedeutung Plaatekopp: Heißt wörtlich Kahlkopf, wird in diesem Zusammenhang aber auch als Schimpfwort genutzt
Welche weiteren Wörter kennt ihr noch? Schreibt uns eine E-Mail.
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14 Kommentare
Von Schlick Beatrice
Pumpernickel soll on Napoleon kommen der meint das Brot sei wohl eher geeignet für sein Pferd Nickel. C’est bon pour nickel! ». Stimmige natürlich nicht ist aber lustig
Dr. Joachim Kühn
malheur hat mit „schlechter Stunde“ nix zu tun ( le (!) malheur), Darin steckt vielmehr spätlatein. „malum agurium“, ungefähr „schlechtes Vorzeichen“).
Günter Gerhardus
Etage – Stockwerk
Toilette – Klo WC
Chaussee – Landstrasse
Allee – Gang oder Baum gesäumte Strasse
Ulrike Fäuster
Dass die Franzosen 20 Jahre lang in Köln waren, stimmt. Aber das ist nicht alles. Französisch war d i e europäische Sprache, die lange Zeit von den Vornehmen und Gebildeten gesprochen wurde. Auch Händler und Kaufleute sprachen Sie, so wie Jean-Marie Farina; „Jean Marie Farina vis-à-vis de la place Juliers depuis 1709“.
Willfried Axler
Morjen, ihr wiederholt zuviel Begriffe die ihr vor Wochen schon veröffentlicht habt.!!!
Et witt langweilisch.
Schönen Jrooss Peppy
Klaus
Was ist mit dem Schiselong? Chaiselongue?Oder mit dem Klamotten? La mode?
Ahoo
Schäselong (ob das auf kölsch so geschrieben wird, weiß ich nicht) franz. chaiselongue
Fritz Basseng
Odekolong = Eau de Cologne = Eins ein sehr beliebtes Parfümchen
Anonymous
visimatenten=Unsinn machen, kommt von visitez ma tente, Einladung französischer Soldaten an die jungen Köllnerinnen: besuche mein Zelt!
Willfried Axler
Dat hässte ävver fein avjeschreffe ,Fillu
Wilhelm Foerster
Danke für die Info und die Antwort
Elisabeth Potratz
Es gibt noch eine Menge anderer Wörter, die aus dem Französischen stammen:
Dähts = Kopf frz. téte
Fenöss = eiserner Ofen
Kammesol = Männerrock = frz. camisole (Unterjacke)
kommod = bequem = frz. Commode
Schwitt = Personengruppe = frz. suite (Gefolge)
kötten = betteln = frz. cote (Kopfsteuer)
Muckefuck = Kornkaffee = frz. moca vouje (falscher Kaffee)
Portemonnee = Geldbörse = frz. Portemonaie
Fillu = Gauner = frz. Filou
Visaasch = Gesicht = frz. Visage
Atschüß = Auf Widersehen = frz. adieu
Fritz Basseng
WIEDERSEHEN!!!
Tschüss!!
Marie
Lamperie – die Fußleiste zwischen Wand und Boden
Malad – erschöpft, krank
Püree