KVB Köln Deutschlandticket sozial

Kein Personal, keine Bahnen: KVB muss Fahrplan erneut ausdünnen

Die Misere der KVB setzt sich fort: Wie das Unternehmen nun bekannt gab, muss der Fahrplan ab dem 16. November 2024 erneut ausgedünnt werden. Heißt: Auf mehreren Strecken fahren weniger Bahnen als bisher. Der Grund: Es gibt kein Personal und keine Bahnen.

Die Folge: Die Taktung mehrerer Linie kann nicht gehalten werden. Folgende Linien sind von der erneuten Reduzierung der Fahrten betroffen:

Linie 1:

Die morgendlichen Verstärkerfahrten, die einen 5-Minuten-Takt sicherstellen, werden auf die Strecke Brück-Moltkestraße verkürzt. Bislang fahren diese Bahnen zwischen Refrath und Junkersdorf. Im stark ausgelasteten Bereich des Bahnhofs Deutz bleibt es damit beim 5-Minuten-Takt.

Zur besseren Abwicklung des Schülerverkehrs werden dafür zwei Fahrten der Buslinie 173 zwischen „Weiden Lübecker Straße“ und „Universitätsstraße“ vorzeitig wieder in Betrieb genommen.

Deine kölsche E-Mails
Newsletter
Deine kölsche E-Mails

Linie 13:

Im Abendverkehr (ab ca. 20 Uhr) , am frühen Samstagmorgen sowie sonntags fahren die Bahnen in einem 30-Minuten-Takt statt im 15-Minuten-Takt. Am Samstag wird statt eines 10-Minuten-Taktes dann ein 20-Minuten-Takt angeboten.

Linie 14:

Montags bis freitags verkehrt die während der Bauarbeiten auf der Mülheimer Brücke eingesetzte Linie in der nachfragestarken Zeit zwischen 5.30 Uhr und 9 Uhr sowie zwischen 13 Uhr und 20 Uhr.

Samstags und sonntags entfällt die Linie 14. Wegen der angespannten Personalsituation fahren die Bahnen schon jetzt nicht am Wochenende.

Linie 17:

Im Abendverkehr, am frühen Samstagmorgen sowie sonntags fahren die Bahnen im 30- statt im 15-Minuten-Takt. Samstags bleibt im Tagesverkehr der 20-Minuten-Takt erhalten.

Linie 19

Die Bahnen fahren während der Trennung der Mülheimer Brücke aktuell nur in der morgendlichen Hauptverkehrszeit bis 9 Uhr und verdichten mit Einzelwagen die Ringstrecke und die Luxemburger Straße.

Diese Fahrten entfallen künftig. Auf der Luxemburger Straße (Linie 18) bleibt es dann bei einem 10-Minuten-Takt und auf der Ringstrecke (Linien 12 und 15) bei einem 5-Minuten-Takt.

Anzeige:

Kein Personal, keine Bahnen

Die erneute Ausdünnung des Fahrplans ist unter anderem auf Personalmangel zurückzuführen. Heißt: Es gibt zu wenig Bus- und Bahnfahrer. Und die KVB schafft es nicht, genügend neue Fahrer einzustellen.

KVB-Chefin Stefanie Haaks drückt es so aus: „Wir müssen feststellen, dass trotz unserer breit angelegten Recruiting-Kampagne und einer Aufstockung der Fahrschulkapazitäten der Personalaufbau im Stadtbahnbereich nicht so gelingt, wie wir es uns wünschen.

Neben der Personalsituation bereitet auch die Fahrzeugverfügbarkeit nach wie vor Probleme. Da sich die Auslieferung der neuen Stadtbahn-Fahrzeuge um 2 Jahre verzögert, müssen die Bestands-Fahrzeuge für eine längere Laufzeit ertüchtigt werden und fallen daher jeweils für mehrere Monate aus. Die nach wie vor bestehenden Probleme bei der Ersatzteilbeschaffung erschweren die Fahrzeugverfügbarkeit zusätzlich. Daher wird auch das Fahrzeug-Konzept überarbeitet.

Keine Aussicht auf Besserung

Die Fahrplan-Änderungen gelten zunächst bis zum Ende der Arbeiten auf der Mülheimer Brücke (voraussichtlich Ende März 2025). Dann wird es einen Fahrplanwechsel geben, der eigentlich immer im Dezember stattfindet. Dieser wird nun auf das Frühjahr verschoben.

Aussicht auf Besserung? Gibt es aktuell nicht. Stefanie Haaks: „Wir können derzeit keine seriöse Prognose abgeben, wann sich die Personal- und die Fahrzeugsituation soweit stabilisiert haben, dass wir unser Angebot wieder ausbauen können.“

Die Ticketpreise bei der KVB steigen 2025 um durchschnittlich 5,9 Prozent.

Zum Thema:

Zurück
Kommentiere diesen Artikel