Anzeige:
Köln Aufkleber



Öllich Zwiebel

Kölsche Sprache: Woher der Begriff Öllich für Zwiebel kommt

Jeder Kölsche kennt es: Eine Zwiebel heißt in Köln nicht Zwiebel, sondern Öllich. Was man nicht alles mit Öllich verfeinern kann: Natürlich das Mettbrötchen, aber sicher auch die lecker Blutwurst und andere deftige Gerichte, wie das Kotelett bei Lommi.

Komplizierter wird es bei der Frage, woher der Begriff Öllich im Kölschen eigentlich kommt. Denn eine direkte Ableitung von dem deutschen Wort Zwiebel kann man nun ja nicht erkennen. Der Ursprung liegt wie so oft bei der kölschen Sprache weit in der Vergangenheit.

Es fängt tatsächlich dort an, wo auch die Geschichte der Stadt Köln beginnt: bei den Römern und deren Sprache.

Newsletter abonnieren ✅ Kölsche Gute Nacht-Geschichte als PDF erhalten ✅

Kölsche Dino Geschichte

Newsletter abonnieren ✅ Kölsche Gute Nacht-Geschichte als PDF erhalten ✅

Wir haben im Adam Wrede, dem Standardwerk zur Kölnischen Sprache, nachgeschaut, welche Ableitung des Wortes Öllich hier gezogen wird. Das Ergebnis:

Aus welcher Sprache kommt das Wort Öllich?

Laut Adam Wrede ist Öllich eine Mischform aus:

  • Unionem (Latein für eine einzelne Zwiebel)
  • Alium (Latein für eine Zwiebelknolle)
  • Oignon (Französisch für Zwiebel)

Der Begriff Öllich in der kölschen Sprache

In der Kölschen Sprachen haben sich daraus die folgenden Begriffe entwickelt:

  • 14. Jahrhundert: Ullouch
  • 15. Jahrhundert: Ollych
  • 17. Jahrhundert: Ollich, Ollig
  • 18. Jahrhundert: Öllig
  • Heute: Öllich

Der Begriff ist also das beste Beispiel, wie sich kölsche Begriffe aus verschiedenen Sprachen und der Vergangenheit herleiten und wie sich ein Begriff im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt hat.

Ihr wisst ja: Schön deck Öllich, en wahre Praach!

Und es geht doch nichts über eine schöne Öllichzupp (Zwiebelsuppe).

Anzeige:

Dass es für Nicht-Kölner der Begriff schwer zu erraten ist, liegt an den zunächst falschen Assoziationen, die das Wort weckt. Natürlich denkt man abgleitet von der deutschen Sprache zunächst an etwas wie Öl oder ölig bei dem Wort. Tatsächlich ist das zumindest vom Wort her auch in der kölschen Sprache ähnlich. Ollichsflecke sind Ölflecken, Ollichslamp ist eine Öllampe.

Weitere kölsche Wörter für Obst und Gemüse

In der kölschen Sprache gibt es neben der Zwiebel zahlreiche weitere Begriffe für Obst und Gemüse, wie Kartoffeln, Möhren, Stachelbeeren oder Waldbeeren: Hier findet du eine Liste mit 21 kölschen Begriffen dazu.

Zurück

1 Kommentar

  • Interessant. Bei uns im Kanton Schwyz (Zentralschweiz) heisst die Zwiebel „Böllä“.
    Könnte vielleicht auch eine ähnliche Herkunft haben…

Kommentiere diesen Artikel