Im Brauhaus läuft vieles nach festen Regeln – auch wenn es auf den ersten Blick chaotisch wirkt. Die Köbesse wuseln mit vollen Kränzen durch die Gänge, Stangen werden wie am Fließband gewechselt, und manchmal landet das nächste Kölsch auf dem Tisch, noch bevor man das vorherige ausgetrunken hat.
Doch irgendwo muss ja festgehalten werden, wie viele Gläser schon getrunken wurden. Dafür gibt es den Bierdeckel, der in Köln nicht nur das Glas vor dem Tisch schützt, sondern auch als ganz eigenes Abrechnungsinstrument dient. Und genau hier kommt ein kleines kölsches Detail ins Spiel: der Strich.
Jeder kennt es: Die Abende, an denen man wirklich nur EIN Kölsch trinken wollte, enden dann schnell mal darin, dass der ganze Deckel voller Striche ist.
Doch wie nennt man den Strich auf dem Bierdeckel überhaupt? Hier kannst du testen, ob du die richtige Antwort kennst. Unter dem Quiz liest du die ausführliche Erklärung dazu.
Wie der Strich auf dem Bierdeckel in Köln heißt
Der Strich auf dem Bierdeckel wird in Köln Schrööm genannt. Im Adam Wrede Wörterbuch zur kölschen Sprache (S. 871) ist unter schröme, schrömte und jeschrömp folgende Erklärung zu finden:
- einen Strich, eine Linie ziehen
- Faßreifen anziehen
- durchprügeln
- schnell schreiten, eilen
Als Schrom, Schröm oder Schrömchen wird laut Adam Wrede „ein Ritz auf der Oberfläche eines Dinges“ gemeint oder auch ein Strich zum Ankreiden oder als Rechenzeichen.
Über die Kölner Brauhäuser
Wer ein Kölner Brauhaus betritt, taucht in eine Welt ein, die es so nur am Rhein gibt: Die Köbesse rauschen mit randvollen Kränzen zwischen den Tischen durch, der Klang von hunderten Stangen klirrt durch den Raum, und auf den blank gescheuerten Holztischen stehen im Minutentakt frische Kölschgläser.
Das nächste Glas kommt automatisch, bis man den Bierdeckel auf die Stange auflegt. Diese Mischung aus Tempo, rauem Ton und herzlichstem Service macht den besonderen Reiz aus.

Kölsch – ein Bier mit eigener Verfassung
Kölsch ist mehr als ein Getränk: Es ist durch die Kölsch-Konvention von 1986 streng geregelt, obergärig, hell und nur in Köln gebraut. 25 Brauereien haben sich damals zusammengeschlossen, um das Kölsch als regionale Spezialität zu schützen – vom Sion über Gilden bis zum Päffgen.
Die 0,2-Liter-Stange sorgt dafür, dass es stets frisch bleibt, und genau diese kleine Glasform prägt das Trinkritual: lieber zehn kleine Gläser als ein großes, denn hier geht es ums Reden, ums Wiedersehen, ums Bleiben.
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1 Kommentar
Helmut Eichas
Schröom ist doch die Mehrzahl – ein Bier ene Schrom. Kommt aber wohl nicht häufig vor. Lokal Verbot wegen Belästigung. Garantiert, wenn Du dir danach ne Cola versuchst zu bestellen. Und die Frage: Kennst Du Willy Millowitsch mit nein beantwortest – dann begleitet Dich der Sicherheitsdienst bis zur Tür und übergibt Dich der Polizei – Fremder ohne Aufenthaltserlaubnis. 😀😀😀