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Kölsche Boor

Was bedeutet der Kölsche Boor am Eigelstein?

Die Eigelsteintorburg gehört zu den traditionellsten Bauten der Stadt. Seit über 800 Jahren steht das Stadttor an seinem Ort. Früher war das Eigelstein Teil einer römischen Fernstraße, wo die Truppen an der Grenze Richtung Neuss in Xanten (noch heute Prägen die römischen Straßen das Stadtbild Kölns). Das Eigelstein leitet seinen Namen vom römischen Wort „aquila“ ab, was Adler bedeutet. Der Adler war das Heerzeichen der römischen Truppen. Aus Aquila wurde in Köln schließlich Eigel.

Ein Detail am Eigelstein ist bis heute prägend: Der kölsche Boor ist an einer Seite des Tores angebracht. Welche Bedeutung hat der kölsche Bauer? Er steht mitnichten für einen einfachen Landwirt. Das sieht man bereits daran, was die Figur mit sich trägt.

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Kölsche Boor am Eigelstein: Was er zeigt

  • Der kölsche Boor trägt ein Schwert und ein Schutzschild mit dem Reichsadler bei sich.
  • Auf seiner Rüstung sind die drei Kronen aus dem Kölner Stadtwappen zu sehen.
  • An seinem linken Ellenbogengelenk baumelt ein Schlüsselbund. Sie symbolisieren die Kölner Stadtschlüssel.
  • In seiner linken Hand hat er einen Dreschflegel. Das ist ein altes bäuerliches Werkzeug, womit nach der Ernte das Getreide gedroschen wurde. Die Getreidekörner wurden damit aus den Fruchtständen gelöst. Das Werkzeug konnte aber auch als Waffe eingesetzt werden und steht beim Bauer symbolisch für die Wehrhaftigkeit.

Figur am Eigelstein: Die rote Inschrift

Der kölsche Boor steht als Beschützer der Stadt. Am Eigelstein steht die Figur allerdings in dieser Form erst seit knapp 130 Jahren. 1891 wurde die Figur von Kaiser Wilhelm gestiftet. Da war die Kölner Stadtmauer schon seit rund 10 Jahren abgerissen. Das Eigelstein blieb neben Hahnentorburg und Severinstorburg stehen.

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Auf das Geschenk des Kaisers bezieht sich auch die rote Inschrift unter der Figur:

  • Halt faß do Kölsche Boor, bliev beim Rich, et fall sös ov sor
  • Das bedeutet so viel wie: „Halte fest, du Kölner Bauer, bleib beim Reich, in guten wie in schlechten Zeiten.“

Es ist also eine Botschaft an die Kölner, den Preußen treu zu bleiben, die ja durchaus eine ganz andere Mentalität als die Rheinländer haben.

Die Figur wurde von Christian Mohr gestaltet, der auch als Bildhauer am Kölner Dom tätig war. In den 1970er-Jahren wurde die Figur gegen eine Replik ausgetauscht, da die ursprüngliche Figur war vollkommen verwittert.

Vorbild für den kölschen Bauer in Eisen

  • Die Figur war Vorbild für „Dä Kölsche Boor en Iser“ (Kölscher Bauer in Eisen). Die 3,5 Meter hohe Nagelfigur war in einem Pavillon vor dem Kölner Gürzenich aufgestellt und ist heute im Kölnischen Stadtmuseum zu sehen.
  • Das Prinzip damals: Gegen eine Spende (damals 1 Mark) durfte Leute ihren Nagel in die Figur reinhämmern, sich in ein Buch eintragen und ein Foto vor der Figur machen. Damals kamen auf diese Weise 1,6 Mio. Euro zusammen.

Der Bauer und seine Insignien sind durch die Figur im Kölner Dreigestirn bis heute in Köln präsent. Der Ursprung des kölschen Bauern ist indes nicht eindeutig geklärt. Vermutlich repräsentiert er die Verbundenheit von Stadt mit den Ständen im Reich.

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1 Kommentar

  • Fritz Basseng

    Der Gestalter des „KÖLSCHE BOOR“ war Christian Mohr.
    Im Zeitalter der Diskriminierung von Namen mit rassistischem >SAROTTI M<>M…..KOPF<< und was war der "KASPAR", der Hl. Drei Könige?
    Ein M….? Oder ein N….?
    Oder war daer evtl. ein GRÜNER??

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