Tatort aus Köln: „Siebte Etage“ wurde in Bordell neben dem Pascha gedreht

Der Kölner Tatort mit dem Titel „Siebte Etage“ am 24. November 2024 rückt das Thema Prostitution in den Fokus. Dazu drehten die Schauspieler in einem echten Kölner Bordell in der Hornstraße direkt gegenüber dem Pascha. Das große Haus ist seit 1996 ein Bordell, das Zimmer an Frauen vermietet und nennt sich „Das Bordell Köln“. Das ganze Film-Team war rund 2/3 der Drehzeit hier.

Kurios: Während im obersten Stockwerk der Film gedreht wurde, lief auf den ersten drei Etagen der Bordellbetrieb ganz normal weiter: „Es gab nur einen kleinen Fahrstuhl, mit der die Technik, aber auch die Frauen im Team hochgefahren sind. Denn tatsächlich ist man im Treppenhaus immer wieder Freiern begegnet“, erklärt Regisseur Hüseyin Tabak. (Foto: WDR/Martin Valentin Menke)

Tatort „Siebte Etage“ aus Köln: Die Geschichte

Obwohl der Haustechniker Malik Zeman vor dem Eroscenter tot aufgefunden wurde, stellt sich schnell heraus, dass die Hauptkommissare Max Ballauf und Freddy Schenk vor allem auf der siebten Etage ermitteln müssen. Hier stand ein Fenster offen, aus dem Malik gestoßen wurde.

• Auf dieser Etage gibt es einen Friseursalon, ein Nagelstudio und viele Zimmer, die von jungen Frauen angemietet werden. Welche Dienstleistungen sie dort anbieten, damit hat Geschäftsführer Gerald Kneissler nichts zu tun.

• Die Kommissare tauchen ein in eine Welt, in der berufliche und private Beziehungen verschwimmen. Auch wenn sich alle Mieter der siebten Etage nach außen wie eine Familie geben, brodeln die Konflikte leise hinter dunkelroten Wänden.

Hatte eine der jungen Frauen Stress mit dem durchgeknallten und aufdringlichen Haustechniker? War es der Streit mit seiner eigenen Schwester, der Friseurin Kaja? Oder hat Stammfreier Kai Jankow Malik aus Eifersucht aus dem Fenster gestoßen, weil der seiner Jasmin zu sehr auf den Leib rückte?

Am Anfang scheint die Bande der siebten Etage nicht zu durchdringen, als aber ein zweites Opfer aus der Mitte der „Familie“ gerissen wird, bröckelt die Fassade…

Anzeige:

Kölner Tatort: Abrechnung mit Rotlicht-Gewerbe

Eine Erotisierung des Themas gibt es im Kölner Tatort jedoch nicht. Im Gegenteil: Der Film rechnet knallhart mit dem Sex-Gewerbe ab: „Wir wollten die Frauen hinter dem Etikett „Sexarbeiterin“ sichtbar machen: ihre Träume, ihre Sehnsüchte, ihre Alltagsnöte, ihre kleinen Fluchten, ihre Suche nach dem Glück“, erklärt Volker A. Zahn, der mit Eva Zahn das Drehbuch zum Tatort geschrieben hat.

Regisseur Hüseyin Tabak ergänzt: „Der Akt an sich wird nicht gezeigt, geschweige denn eine nackte Frau. Darum geht es in diesem Film auch nicht. Es geht um die Sicht der Frauen.“ Dazu gibt es mehrere erzählerische Kniffe: Unter anderem sprechen Frauen direkt in die Kamera. Die Kameraführung ist zum Teil direkt aus Sicht der Freier.

Der Tatort wurde zwischen dem 19. September und 20. Oktober 2023 in Köln und Umgebung gedreht.

Wie viel Köln steckt im Tatort?

Weitere Szenen aus Köln selbst sind in dem Film kaum zu sehen. In einer Sequenz gehen die beiden Kommissare über die Fußgängerbrücke am Herkulesberg, von wo aus man die Sicht auf den Dom hat. Die berühmte Schlussszene mit der Wurstbraterei für den Kölner Tatort an der Deutzer Werft hat der WDR vor rund zwei Jahren abgeschafft.

Tatort aus Köln: Diese Schauspieler sind dabei

• Max Ballauf │ Klaus J. Behrendt
• Freddy Schenk │ Dietmar Bär
• Norbert Jütte │ Roland Riebeling
• Dr. Roth │Joe Bausch
• Natalie Förster │ Tinka Fürst
• Jasmin Backes │ Antonia Bill
• Cosima Adam │ Senita Huskić
• Tani Schiller │ Maddy Forst
• Chiara Passlak │ Sabrina Setlur
• Kaja Zeman │ Nuriye Jendroßek
• Kai Jankow │ Sascha Goepel
• Gerald Kneissler │ André Eisermann
• Malik Zeman │ Mehdi Salim
• Peter Backes │ Rolf Drexler
• Renate Schnüttgen │ Hella-Birgit Mascus