Die Wurstbraterei war viele Jahre eines der Erkennungsmerkmale des Kölner Tatorts: Nach ihrem gelösten Fall standen die Komissare Ballauf und Schenk in der Schlussszene an der Würstchenbude vor der Domkulisse, die dafür an die Deutzer Werft gebracht wurde. Doch wer zuletzt den Tatort aus Köln geschaut hat, dem ist aufgefallen: Die berühmte Schlussszene fehlt – die Wurstbraterei ist aus dem Kölner Tatort verschwunden.
In der Tatort-Folge „Spur des Blutes“ (Erstausstrahlung 23.10.2022) spielt die Schlussszene in einem Auto. Im Neujahrstatort „Schutzmaßnahmen“ (1.1.2023) besteht die Schlussszene aus Freddy Schenk und seiner Tochter. Auch hier kommt die Wurstbraterei nicht mehr vor. Und auch im Tatort „Abbruchkante“ am 26. März ist der Imbiss nicht mehr im Schlussszene zu sehen. Die Schlussszene hier spielt in Manheim alt.
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Kölner Tatort: Warum ist die Wurstbraterei nicht mehr da?
Warum ist eines der Erkennungsmerkmale schlechthin nicht mehr Bestandteil der Kölner Tatort Folgen? Auf Nachfrage teilte der WDR vor dem Neujahrtatort mit, dies würde mit dem neuen Standort des Wagens zusammenhängen. 13 Jahre lang stand die Wurstbraterei am südlichen Ende des Rheinauhafens und war außerhalb der Drehtage ein ganz normaler Imbiss. Die Besitzerfamilie Vosen musste den Wagen Anfang 2020 jedoch aufgeben.
Anzeige:Wurstbraterei im Kölner Tatort: „Aufwand zu groß“
Die Wurstbraterei kam ins Freilichtmuseum Kommern in der Eifel. Dort ist sie für einzelne Veranstaltungen vor Ort nach wie vor geöffnet, nach Köln wird sie aktuell jedoch nicht mehr gefahren: „Da der Imbisswagen nicht mehr fahrtauglich ist, wäre der Aufwand zu groß“, erklärte eine WDR-Sprecherin auf Nachfrage.
Die Strecke vom Freilichtmuseum Kommern bis zur Deutzer Werft beträgt mit dem Auto rund 56 Kilometer. Die Produktion einer Tatort-Folge kostete laut ARD in der Vergangenheit im Durchschnitt rund 1,5 Mio. Euro.
Eine Rückkehr des deutschlandweit berühmten Imbisswagens bei einzelnen Folgen oder Szenen will man jedoch offen halten: Die Produktionsfirma des Kölner Tatort „prüfe“ laut WDR bei jeder neuen Folge, wie Ballauf und Schenk ihr Ritual weiterpflegen könnten. Für die Schlussszene im Kölner Tatort wird es künftig jedoch „immer wieder andere interessante Orte in der Stadt“ geben, wie der WDR mitteilte.
Die Geschichte der Wurstbraterei
Die Wurstbraterei erlangte durch den Tatort bundesweite Bekanntheit, die Geschichte der Imbiss-Bude reicht aber bis in die 50er-Jahre zurück. Der Wagen wurde 1954 von der Kölner Firma Franzen produziert.
Die Kölner Betreiberfamilie Vosen reiste über mehrere Generationen mit der Wurstbraterei im Kölner Raum zu Veranstaltungen, ehe sie nach dem letzten Standort am Rheinauhafen aufgegeben wurde und nun im Freilichtmuseum in Kommern zu sehen ist.
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