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Henning Krautmacher und seine Frau Anke

Henning und Anke Krautmacher: Die Geschichte einer besonderen Liebe

Als Henning Krautmacher den Entschluss fasste, bei den Höhner aufzuhören, ahnte er noch nicht, dass alles ganz anders kommen sollte, als geplant. Ende 2022 sollte eigentlich Schluss sein. Dann bekam er im Herbst die Nachricht von der schweren Erkrankung seiner Frau Anke – und verließ die Band sofort. Zuletzt hat sich Krautmacher mehrmals zu den schweren Monaten der Erkrankung geäußert – vor allem, um anderen Menschen Mut zu machen.

Bei WDR4 sprach Krautmacher im August 2024 über diese schwere Zeit. Beim Kölner Treff im WDR war er am 23. August 2024 ebenfalls zu Gast, gemeinsam mit seiner Frau Anke Krautmacher. Das Foto von ihm und seiner Frau wurde vor der Aufzeichnung des Kölner Treffs am 22. August 2024 aufgenommen. (Foto: IMAGO / Future Image / R.Schmiegelt)

Wenn man nun hört, mit welcher Freundlichkeit und Zuneigung er spricht, wie er über seine Frau Anke spricht – und wie sie sich äußert, bekommt man auch ein Gefühl, was Liebe ist und was sie bewirken kann.

Ihre Geschichte der vergangenen zwei Jahre ist auch die Geschichte einer besonderen Liebe – die vor über 15 Jahren durch einen Zufall begann.

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Diagnose: Magentumor, schlimmste Form

„Ich war voller Pläne für das Jubiläum der Höhner und auch dabei, meinen Nachfolger einzuarbeiten“, erinnert sich Krautmacher bei WDR4 an den Herbst 2022. „Die Pandemie war endlich überstanden und wir waren alle wieder Richtung normales Fahrwasser unterwegs.“ Dann jedoch hat das Schicksal erbarmungslos zugeschlagen: „Es war im September. Ich war mit der Band auf einem Schiff unterwegs, als mir die Diagnose mitgeteilt wurde: Magentumor, T4, höchster Grad, schlimmste Form.“

Seine Frau Anke wollte eigentlich trotz der Erkrankung eigentlich nicht, dass er sofort bei der Band aufhörte. Tat er aber.

Keine Überlebenschance laut Arzt

Die Ärzte teilten ihnen mit, es gebe keine Überlebenschance und man bräuchte sich keine Zweitmeinung zu holen. Haben sie dann aber doch – was ihr großes Glück war.

Henning Krautmacher erklärte seinen sofortigen Ausstieg bei den Höhner, um sich ausschließlich um seine Frau kümmern zu können: „Wir haben 152 Tage gemeinsam im Krankenhaus verbracht. Ich habe dort nicht geschlafen, aber war jeden Tag zwischen 8 und 15 Stunden da.“

Im Krankenhaus in Bonn hatte er sogar selbst einmal einen Schwächeanfall, musste eine Nacht auf der Intensivstation verbringen.

„Der Kopf spielt eine ganz wichtige Rolle“

Es folgten Chemotherapien, Operationen, viele Nebenwirkungen, wie eine schwere Blutvergiftung und eine schwere Lungenentzündung. Anke Krautmacher wurden 41 Metastasen und der komplette Magen entfernt.

Krautmacher: „Sie hat es überstanden, weil sie so stark ist und unglaublichen Lebensmut hatte. Sie hat gesagt: Ich werde dagegen halten und das ist gelungen. Der Kopf spielt da eine ganz wichtige Rolle.“

Ebenfalls wichtig aus der Sicht von Henning Krautmacher: „Das Lachen haben wir nie verloren. Wir haben auch im Krankenhaus Situationen gehabt, wo wir uns des Lebens erfreut haben.“

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„Unsere Wääch“ – Henning Krautmacher schreibt Song für seine Frau Anke

Seine Frau Anke hat keinen Magen mehr, aber sie hat den Krebs besiegt und ist gesund. Henning Krautmacher hat seiner Frau ein Lied geschrieben: „Unsere Wääch“ stellte er im Mai 2024 bei der Veranstaltung Yes we cancer in Berlin vor, bei der er mit seiner Frau ausführlich über die Zeit sprach (Video).

Bei „Yes we cancer“ tauschen sich Krebserkrankte und Angehörige aus: „Krebs braucht Kommunikation und Hilfe. Drüber zu reden ist ganz wichtig. Man findet Ratschläge. Und die Betroffenen finden Gleichgesinnte“, sagt Krautmacher. Alle Einnahmen von dem Lied „Unsere Wääch“ gehen direkt an Yes we cancer.

Anderen Menschen Mut machen – das ist auch der Grund, warum die beiden nun ihre Geschichte öffentlich erzählen. Krautmacher: „Gemeinsam haben wir es bis hierhin geschafft und wir schaffen auch noch alles weitere.“

Henning Krautmacher selbst konnte sich im Jahr 2023 nachträglich gebührend von seinen Höhner-Bandkollegen und den Fans verabschieden.

In Rente ist er jedoch noch lange nicht: Zuletzt war Krautmacher im Theater bei „Himmel und Kölle“ auf der Bühne. Zuletzt spielte er in der ZDF-Serie „Andere Eltern“ mit. Die Folge wird 2025 ausgestrahlt.

Henning und Anke Krautmacher: Die Geschichte ihrer Liebe

Henning Krautmacher ist seit 2011 in zweiter Ehe mit seiner Frau Anke verheiratet. Zum ersten Mal gesehen haben sie sich auf einem Höhner-Konzert in Niedersachsen. Dort war Anke mit ihrem Ex-Mann und ihrem Sohn. Unfreiwillig – sie kannte die Höhner nicht und wusste auch nicht, wer Henning Krautmacher war, wie sie im Kölner Treff erzählte.

Weil ihr Sohn beim Konzert weit hinten zu wenig sehen konnte, ging sie mit ihm in die erste Reihe: „Vor der Bühne war ein Strahler, der immer durchs Publikum schwenkte und wir haben uns angeschaut“, erzählte Anke Krautmacher weiter im Kölner Treff.

Es folgten 2,5 Jahre Fernbeziehung, da sie in Niedersachsen wohnte – und eine schwere Erkrankung ihres Sohnes. Henning war damals schon immer an ihrer Seite: „Danach hab ich gedacht: Was soll jetzt noch passieren“, erzählt Anke.

Geheiratet haben sie an Silvester und wollten eigentlich, dass es niemand erfährt. Sie baten vorab im Standesamt, den Termin nicht auszuhängen: „Ich wollte ihn heiraten und nicht die Masse an Fans. Das war ja unser Tag“, sagte Anke Krautmacher im Kölner Treff. Öffentlich wurde die Hochzeit erst, als sie dabei fotografiert wurden, wie sie gemeinsam an der Hohenzollernbrücke ein Liebesschloss aufhängten.

Krautmacher wurde Ende der 80er-Jahre Frontsänger der Höhner, löste damals Peter Horn ab und galt über Jahrzehnte als das Gesicht der Band. Er wurde in Leverkusen-Schlebusch geboren.

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2 Kommentare

  • Peter Sieberz

    Ich hatte schon vor dieser Sendung des Kölner Treff sehr große Hochachtung vor Henning, seine Frau Anke war mir medial unbekannt. Der Auftritt der beiden hat mich sehr berührt und ich kann dem Autor nur zustimmen, man bekommt ein Gefühl, was Liebe ist und was sie bewirken kann. Ich wünsche den beiden noch viele glückliche Jahre und danke den Bandkollegen der Höhner für ihre vorbildliche Akzeptanz.

  • Helga Antolotti

    …super, super. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Ein Liebesroman dagegen ist nichts.
    Große Klasse und danke an den Autor.
    Lieben Gruß
    Helga Antolotti

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