Wer sich an die Sommermonate in den 1960er, 70er und 80er-Jahren in Köln zurückerinnert, der wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch das Freibad in Köln-Riehl kennen. In seiner letzten Form wurde es Mitte der 1960er-Jahren gebaut und war fortan über 20 Jahre ein beliebter Treffpunkt im Sommer. Mittlerweile ist das Freibad seit fast 40 Jahren geschlossen, doch in den Erinnerungen vieler Kölner lebt es weiter.
(Foto: www.grevenarchivdigital.de/ Kölnische Rundschau/Brigitte Stachowski)
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Das Freibad lag in der Nahe des Rheins und direkt am heutigen Colonia-Hochaus, das erst nach dem Freibad errichtet wurde. Schon vor dem Freibad gab es eine Schwimmtradition in Riehl. Denn zuvor gab es hier unter anderem ab Anfang des 20. Jahrhunderts ein Freibad am Rhein („Rheinlust“), das nach dem Bau der Mülheimer Brücke schließlich verlegt wurde. In den 60er-Jahren kam dann das zweite Becken hinzu.
Mitte der 1980er-Jahre gingen die Besucherzahlen allerdings deutlich zurück, dass die Stadt Köln entschied, das Freibad zur Sommersaison 1986 nicht mehr zu öffnen. Kölns ältester Freibad-Standort „an Land“ wurde für immer geschlossen.
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Es vergingen weitere 10 Jahre, ehe das Gelände des damaligen Freibads sein heutiges Antlitz erhielt. Mitte der 90er-Jahre eröffnete auf dem Gelände des Freibads der Biergarten „Schwimmbad“. Das Schwimmbecken wurde schließlich zugeschüttet.
Bis heute erinnert das hellblau gestrichene Gebäude des Biergarten an die Freibad-Tradition an diesem Ort. Die weiteren Flächen des ehemaligen Freibads wurde außerdem zur Grün- und Erholungsfläche umgewandelt. Der Biergarten ist für viele Besucher einer der schönsten Biergärten nahe des Rheinufers mit rund 600 Plätzen. Ein 0,3l-Kölsch (Hellers Kölsch) kostet 2,9 Euro (weitere Biergärten in Köln).
Erinnerungen an das Freibad in Riehl
In meiner Facebook-Gruppe zur kölschen Sprache haben sich zahlreiche Kölsche an das Freibad in Riehl erinnert:
- „Klein, aber dort war es immer sehr schön und lustig.“ (Jürgen)
- „Da hab ich schwimmen gelernt und jetzt gehe ich da ein Bier trinken.“ (Chrissi)
- „Das Riehler Bad hieß früher Hufendick es war in der Nähe vom Coloniahaus am Rhein bzw. Axahaus.“ (Helga)
- „Wir sind so oft es ging dort hin gegangen, zu Fuß von Nippes nach Riehl es hat uns nichts ausgemacht, Butterbrot und Himbeetsaft in der Tasche,schön war’s.“ (Sibylle)
- „Da durfte mein Vater nicht rein weil er tätowiert war, wir Kinder sind immer allein dahin war schön dort.“ (Waltraud)
- „Habe auch Schwimmen dort gelernt; mein 8 Jahre älterer Bruder hat mich ins Schwimmerbecken geschubst und: Schwimm jetzt…gerufen. Von da an konnte ich schwimmen.“ (Lilli)
Hinweis: Die Fotos stammen aus dem Bildarchiv der Kölnischen Rundschau, das die Irene und Sigurd Greven Stiftung in ihrem Projekt www.grevenarchivdigital.de vollständig digitalisiert hat. Über 150.000 Bilder aus der Stadtgeschichte seit den 1960er-Jahren lassen sich dort finden.
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