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Wurst Willy in Köln

Wurst Willy am Ring: Das traurige Ende eines Kölner Originals

Sein Stand war klein und aufs Wesentliche beschränkt – aber er war eine Institution: Wer nachts auf den Kölner Ringen unterwegs war, für den war die Bratwurst oder Krakauer bei Wurst Willy nach der Disko Pflicht.

Er kannte jeden und jeder kannte ihn. Sein Stand befand sich im Haus am Hohenzollernring 84 zur Abbiegung im Klapperhof, also Richtung Friesenviertel.

Das Besondere damals: Wurst Willy hatte die ganze Nacht geöffnet – und nur nachts! Von abends um 21 Uhr an bis morgens um 6 Uhr gab es hier leckere Bratwürstchen. Es war ein Leben auf den Ringen, das später ein trauriges Ende fand.

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„Hast du Hunger oder Durst – komm zu Willi, iss ne Wurst.“

Sein Werbespruch war so einfach wie treffend. Ein Besuch bei ihm gehörte für Nachtschwärmer auf den Ringen genauso zum Programm, wie die vielen legendären Läden im Friesenviertel (hier eine Übersicht mit Lokalen und Diskotheken in Köln aus der Vergangenheit). Viele ehemalige Kunden schwärmen noch heute von seinen Würstchen.

Wurst Willy: Ende der 90er-Jahre war Schluss

Wurst Willy hatte den Imbiss damals von seinem Vater übernommen. Ende der 90er-Jahre wurde der Laden vom Kölner Ordnungsamt aufgrund eines Steuerthemas jedoch verschlossen. Hinzu kamen gesundheitliche Probleme bei Wurst Willy, der stark zuckerkrank war.

Das Leben des Kölner Originals, das ursprünglich aus Leipzig stammte mit mit bürgerlichen Namen Wolfgang Korte hieß, fand ein trauriges Ende in Kall in der Eifel, rund 60 Kilometer von Köln entfernt.

Hier wurde er im Mai 2002 nach einem Besuch aufgrund einer familiären Angelegenheit zuletzt gesehen und anschließend vermisst.

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Wurst Willy an der Urft tot aufgefunden

Einige Wochen später entdecken Arbeiter die bereits stark verweste Leiche an der Urft. Korte konnte aufgrund der ebenfalls gefundenen persönlichen Gegenstände (u.a. ein Rucksack) jedoch eindeutig identifiziert werden. Es gab keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden oder einen Suizid.

Der Imbiss an der Ecke Hohenzollernring / Im Klapperhof wurde 2009 von einem anderen Besitzer neu eröffnet und unter dem Namen Wurst Willy zunächst weitergeführt, stand danach aber wieder leer. Nur ein kleiner Schriftzug „Wurst Willy“ oberhalb der Markise erinnerte an den alten Imbiss.

Im Januar 2020 berichtete der Express, dass ein Kölner Unternehmer den Imbissraum nunmehr unter dem Namen „Mister Speck“ wieder eröffnet habe. Im Sommer 2021 war der kleine Imbiss ein Döner-Laden. „Döner Degga“ stand hier über dem Verkaufsraum.

Legendäre Orte im Kölner Nachtleben, die es heute nicht mehr gibt

Wurst Willy war nur einer von vielen legendären Orten aus dem Kölner Nachtleben, die es heute nicht mehr gibt. Hier findest du 33 Orte von früher, von denen dir einige mit Sicherheit bekannt vorkommen

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4 Kommentare

  • wolfgang plien

    super zeit grkeddy

  • Christoph Cramer

    Ich habe früher Friesenstraße 40 gewohnt. Abends oder nachts Appetit? Eine Krakauer und eine Bratwurst fisch von Wust Willy war selbstverständlich. Er ruhe in Frieden!

  • Wolfgang Strompen

    Als Kripo-Beamter auf der Kriminalwache Köln war Wurst-Willi ein willkommener Anlaufpunkt im Nachtdienst!

  • Detlef Buschardt

    Anmerkung zu „Wurst Willi“

    Der war bei den Straßenbahnfahrer die die Personalwagen (feste Fahrzeiten) fuhren immer beliebt, denn sie konnten beim Halt am Friesenplatz immer eine Wurst essen. Der Willi hat sie immer für´s Personal direkt parat gehabt.

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