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Kläävbotz in Köln

Wer oder was wird in Köln als Kläävbotz bezeichnet?

In Köln gibt es Wörter, die selbst langjährige Imis zur Verzweiflung bringen. Und dann gibt es Begriffe, die sogar viele gebürtige Kölner zwar schon gehört haben – aber so richtig erklären? Schwierig. „Kläävbotz“ gehört definitiv in diese Kategorie. Ein typisch kölsches Wort, das charmant klingt, ein bisschen neckisch daherkommt und tief in der Alltagssprache verwurzelt ist.

Doch: Wen oder was meint der Kölsche damit eigentlich genau? Wird da jemand liebevoll verspottet? Beschreibt es ein Verhalten? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter?

Bevor ich’s auflöse (siehe unten), bist DU dran: Was wird in Köln als „Kläävbotz“ bezeichnet?

Aus dem Verliebt in Köln-Shop:

Wer oder was wird in Köln als Kläävbotz bezeichnet?

Zunächst geht ein Dank an Harald, der mir das Wort geschickt hat. Im Adam Wrede, Neuer Kölnischer Sprachschatz, steht auf Seite 465 unter dem Begriff Kläävbotz (Wrede schreibt ihn mit einem ä) folgende Erklärung: Klebbuchse. Das ist die wörtliche Erklärung.

Wichtiger ist aber die sinngemäße Erklärung. Mit der Klebbuchse ist nämlich der Gast gemeint, der lange bleibt, bzw. übermäßig lange verweilt und im Wirtshaus nicht Schluss machen kann.

Vielleicht kennt ihr ja auch die ein oder andere Kläävbotz in eurem Freundeskreis? Mir fallen spontan so einige ein 😉

Wrede führt außerdem noch mehrere ähnliche Wörter auf: Als Klävbroder wird ebenfalls jemand bezeichnet, die allzu lange im Wirtshaus bleibt. Die gleiche Bedeutung hat auch der Ausdruck Klävkrücksche, wörtlich übersetzt: Klebekräutchen.

Die Funktion von kölschen Schimpfwörtern

Kölsche Schimpfwörter haben im Kölschen traditionell eine sozial-regulierende Funktion. Sie sollen weniger verletzen, sondern Verhalten innerhalb der Gemeinschaft kommentieren. Darum beziehen sich kölsche Schimpfwörter häufig auf Eigenschaften – also etwa auf Faulheit, Überheblichkeit, Tollpatschigkeit oder Besserwisserei.

  • Damit stehen sie in einer Linie mit dem kölschen Grundprinzip „Leben un levve losse“: Man tadelt jemanden, ohne den Menschen an sich abzuwerten.
  • Typisch ist außerdem die verniedlichende, humorvolle Form, die über Diminutiv-Endungen oder lautmalerische Wörter funktioniert.

Das mildert die Schärfe und macht aus Beleidigungen oft halb-satirische Charakterstudien, die im Karneval, in Kneipen und im Alltag bis heute verbreitet sind.

Viele dieser kölschen Schimpfwörter greifen zudem auf Handwerks- und Alltagsbegriffe zurück, weil das Kölsche stark von der Lebenswelt der einfachen Leute geprägt wurde – ein Grund, warum sie bis heute so bildhaft, direkt und leicht verständlich sind.

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