Bis heute ist das Lommerzheim eine der bekanntesten Kölsch-Kneipen in Köln. Wenn es nachmittags öffnet, bilden sich besonders am Wochenende gerne lange Schlangen vor dem verwitterten Haus. Hier hängt u.a. noch ein uraltes DAB-Schild.
In Blechbuchstaben ist außen das Wort „Gaststätte“ angebracht. Bis heute gibt es im Erdgeschoss die großen Holzsprossenfenster. Nachdem das Lommerzheim 2004 seinen letzten Tag mit Hans Lommerzheim hatte, stand das Lokal zunächst mehrere Jahre leer, ehe es 2008 renoviert und wieder eröffnet wurde.
Titelfotos: Willy Horsch, Dieter Clasen CC BY-SA 2.0 de, Superbass / CC-BY-SA-4.0
Wie sieht es heute bei Lommi aus? Die Antwort: In weiten Teilen ähnlich wie früher. Ute Heyn hat in meiner Foto-Gruppe auf Facebook einige Bilder der Gastwirtschaft geteilt und mir erlaubt, sie auch hier noch einmal mit euch zu teilen.
Die Schankstube hat nach wie vor eine dunkle Holzvertäfelung. Es gibt einige Tische, die Einrichtung ist ansonsten karg. An der Wand hängen viele alte Fotos und Bilder von Hans Lommerzheim und ein Geweih. Auf einer Tafel sind die Gerichte und Preise angeschrieben.
Der alte Kronleuchter passt zur kargen Einrichtung, die den Charme der alten Gastwirtschaft von vor 2004 versprüht. Die Lampe über der Theke ist noch aus der Zeit bis 2004.

Auf der Theke steht ein Päffgen-Holzfass, im Hof stapeln sich die Kölsch-Fässer. Auf den Tischen: Eine Tasse mit Besteck, Bierdeckel und Salz und Pfeffer. In der Küche stehen große Pfannen, in denen die beliebten Koteletts bruzzeln.
Natürlich wurde die Gaststätte vor der Wiedereröffnung modernisiert. Die Einrichtung in der Schankstube hat aber ihren alten Charme behalten, ebenso wie die verfallen wirkende Hausfassade der Gaststätte.

Über das Lommerzheim
Hans „Lommi“ Lommerzheim (*1930, †2005) war ursprünglich Köbes im Päffgen-Brauhaus. Als einer der wenigen erhielt er die Erlaubnis, das dort gebraute Kölsch auch außerhalb der Brauerei auszuschenken. 1959 eröffnete er in der Siegesstraße 18 seine eigene Wirtschaft. Die Gaststätte wurde schnell zu einem Geheimtipp.
Wer hier ein Bier bestellte, bekam es direkt aus dem Holzfass – eine Zapfanlage gab es nicht. Zusammen mit seiner Frau Annemie (*1932, †2016) führte er das Lokal über Jahrzehnte mit einer Mischung aus knapper, aber herzlicher Gastfreundschaft und einer ganz eigenen Art, mit den Gästen umzugehen.
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