Zwischen den Bildern liegen fast 60 Jahre. Sie zeigen, wie sich die Stadt verändert hat. Von der autogerechten Stadt in den 1960er-Jahren hin zur Stadt, die auch Fußgängern Räume gibt. Beide Fotos zeigen das Rheinufer an der Kölner Altstadt von der Severinsbrücke aus mit Blickrichtung Dom und Hohenzollernbrücke.
Das linke Bild hat aus den 1960er-Jahren hat Bernd Franzen aus der Dia-Sammlung seines Vater entnommen und mir erlaubt, es hier noch einmal zu teilen. Viele Gegebenheiten sind auch heute noch gleich: Zu sehen sind die Schiffsanleger, links die Front der Altstadthäuser, im Vordergrund der historische Rheinpegel und dahinter auch das Verkäufshäuschen für Tickets der Köln Düsseldorfer.
Der Gegenschnitt rechts zeigt, wie die Rheinufer Promenade nach der Erneuerung im Sommer 2024 aussieht. Ab 2023 wurden neue Platten auf die alte Ufermauer aufgesetzt, die Wege wurden außerdem erneuert.
Kölner Altstadt: Der Früher-Heute-Vergleich
Bei genauerem Hinsehen fallen mehrere Kleinigkeiten auf:
- Die Hohenzollernbrücke im Hintergrund bestand damals noch aus zwei Bögen.
- Das Geländer an der Altstadt-Promenade ist im Kölner Brückengrün gestrichen, heute ist es schwarz.
Am auffälligsten ist natürlich die vierspurige Rheinuferstraße und die beiden Schienen, die zwischen Rheinufer und Altstadt entlang führen. Beides ist heute so nicht mehr überirdisch vorhanden und vermutlich vermisst auch niemand die vierspurige Strasse zwischen Altstadt und Rheinufer.
Die Straße am Rheinufer hatte auch nach der Aufnahme noch über 15 Jahre Bestand. Den Rheinufertunnel unter der Kölner Altstadt gibt es erst seit dem Jahr 1984. Bereits Konrad Adenauer hatte die Idee eines Tunnels an der Stelle. Sie wurde letztlich aber erst rund 50 Jahre später umgesetzt.
Anzeige:Geänderte Schienenführung
Wo heute Touristen draußen sitzen, war bis Anfang der 80er-Jahre noch die vierspurige Straße, die nun wenige Meter weiter unten im Tunnel durch die Altstadt führt. An einige Stellen in der Altstadt gibt es übrigens unauffällige Abgänge, die in den Tunnel führen.
Die Schienenführung wurde gänzlich geändert. Früher ist man am Rheinufer in Richtung Bonn gefahren. Heute biegt die KVB-Linie 16 am Ubierring in Richtung Stadt ab und fährt über den Barbarossaplatz, Poststraße und Neumarkt zum Dom.
Der Rheinufertunnel
- Der Tunnel wurde in vier Jahren für 120 Millionen Mark gebaut. Genau dorthin geht auch der Treppenabstieg. Im Tunnel ist an gleicher Stelle ein Notausgang.
- Der Rheinufertunnel darf bis zu einem Rheinpegel von 9,80 Meter befahren werden.
- Der Tunnel wurde nicht als Tunnel gebaut, sondern als riesige Kuhle. Der wurde danach ein Dach verpasst, auf das der heutige Rheingarten seine Heimat fand.
Übrigens: Ganz ähnlich sah es bis in die 1980er-Jahre auch auf dem Kölner Alter Markt aus: hier seht ihr die Bilder dazu
Habt ihr ebenfalls noch alte Stadtansichten von Köln? Schreibt mir eine E-Mail.