Ohne die Römer würde es Köln in der heutigen Form nicht geben. Sie sorgten dafür, dass Köln vor knapp 2000 Jahre eine Stadt wurde. Aus dem ersten Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA) wurde über einige Umwege das heutige Köln. Auch knapp 2000 Jahre später sind in Köln noch zahlreiche Spuren der Römer zu sehen, wenn man aufmerksam durch die Stadt geht. So war die heutige Hohe Straße schon bei den Römern die wichtigste Nord-Süd-Straße in der damaligen Stadt.
(Fotos: Archäologische Zone Köln CC BY-SA 3.0 / VollwertBIT CC BY-SA 2.5)
Hier sind sieben weitere Orte, an denen man in Köln römische Spuren sieht. Sie alle liegen in der Kölner City und so deshalb auch nacheinander sehr gut zu Fuß erreichbar:
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Römerturm
An der Zeughausstraße 13 findet ihr den Römerturm. Er bildete die Nord-West-Ecke der knapp 4 Kilometer langen römischen Stadtmauer, die 19 Türme und 9 Tore hatte. Der Turm ist rund 5,5 Meter hoch und hat ein aufwendiges Natursteinmosaik, über dessen Grund keine genaue Einigkeit herrscht. Der Turm ist der einzig erhaltende Römerturm in der Stadt.
Wichtig zur Stadtmauer: In Köln wurde eine Stadtmauer von den Römern und später auch im Mittelalter gebaut. Die Stadtmauer der Römer ist noch deutlich enger gefasst und hatte insgesamt eine Länge von knapp 4 Kilometern.
Ubiermonument
Das Ubiermonument findet ihr „An der Malzmühle / Mühlenbach“. Es bildete die südöstliche Ecke der Kölner Stadtbefestigung zur Römerzeit und wurde 1965 zufällig bei Bauarbeiten entdeckt Das Monument war noch vor der römischen Stadtbefestigung da, die an den Turm gebaut wurde.
Es ist der älteste römische Steinbau Kölns und zugleich einer der ältesten Quaderbauten nördlich der Alpen. Es kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Nordtor
Sehr prominent auf der Domplatte am Rand des Westportals steht ein Steinbogen. Das Tor war ein Nebeneingang des sogenannten Nordtores bei den Römern. Die Rekonstruktion des großen Bigen des Tores ist im Römisch Germanischen Museum zu sehen und hat die Inschrift CCAA. Weitere Infos zum Nordtor in diesem Artikel
Hafenstraße und Abwasserkanal
Direkt neben dem Römisch Germanischen Museum ist eine alte Hafenstraße aus dem römischen Köln aus Basaltpflaster erhalten. Sie wurde 1969 entdeckt und wenige Meter vom ursprünglichen Standort entfernt wieder aufgehaut. Es ist die einzige in dieser Form erhaltene Straße mitten in einer deutschen Großstadt.
Direkt daneben ist ein alter Abwassersammler aufgestellt, der ursprünglich am Kurt-Hackenberg-Platz stand und dort in einen alten Rheinarm floss.
Stadtmauer in der Tiefgarage am Dom
In der Tiefgarage unter dem Dom sind ebenfalls Überreste der römischen Stadtmauer aus dem 1. Jahrhundert nach Christus zu sehen. Wenn man am Excelsior Hotel in die Tiefgarage geht kann man auf Ebene 2 einen Blick die alte Befestigung werfen. Interessant: Da wo heute die Trankgasse (also die Straße zwischen Dom und Hauptbahnhof) verläuft, war früher ein Graben vor der römischen Stadtmauer. Hier war Köln damals schon vorbei.
Abwasserkanal unter der Altstadt
Unter der Großen Budengasse mitten in der Kölner Altstadt ist bis heute ein römischer Abwasserkanal erhalten, der unter der Stadtbefestigung zum Rhein floss. Der Kanal ist heute noch in einer Länge von 150 Meter begehbar. Auf dem Theo-Burauen-Platz ist ein Stück des Kanals angehoben und ausgestellt. Im 2. Weltkrieg haben die Kölner hier unter anderem Schutz vor den Bomben gesucht. Der unterirdische Teil des Kanals kann aktuell nicht besichtigt werden.
Anzeige:Dionysos Mosaik
Am Römisch Germanischen Museum ist eigentlich auch von außen das Dionysos Mosaik zu sehen. Es wurde im 2. Jahrhundert nach Christus in einem römischen Haus gebaut, das damals an der Stelle. Über 1500 Jahre war das Mosaik im Kölner Boden verdeckt, ehe es 1941 bei Ausgrabungen für den Bau des Dombunkern entdeckt und freigelegt wurde.
Das Mosaik ist nahezu an seinem Original-Platz und war auch der Grund, warum das Römisch Germanische Museum hier gebaut wurde. Aufgrund der Generalsanierung des Museums ist das Mosaik derzeit abgedeckt und somit auch von außen nicht einsehbar.
Römerbrunnen
Nicht direkt aus der Römerzeit, aber dennoch in Verbindung zu den Römern gibt es nahe des Doms den Römerbrunnen (Adresse: Burgmauer 68). Ganz oben auf dem Brunnen steht die römische Wölfin in Anlehnung an die Gründungsgeschichte Roms, als Romulus und Remus von einer Wölfin gesäugt wurden.
Am Brunnen sind außerdem weitere Tafeln angebracht, die das römische Wirken in Köln darstellen. Der Brunnen wurde ursprünglich 1914 erbaut, im Krieg jedoch stark beschädigt und in den 1950er-Jahren wieder aufgebaut. Besondern im Sommer ist der Brunnen ein erfrischender Ort.
Linktipp zum Thema:
Die Römer hatten in Köln ein ausgeklügeltes Frisch- und Abwassersystem. Das Frischwaser führten sie über eine fast 100km lange Leitung aus der Eifel bis nach Köln – eine Meisterleisung. Hier lest ihr, wie die Römer Köln mit Frischwasser aus der Eifel versorgt haben
Habt ihr weitere Tipps für römische Spuren in Köln? Schreibt mir eine E-Mail.