Römisches Nordtor Köln

Die Bedeutung des alten Steinbogens vor dem Kölner Dom

Er steht ein wenig unauffällig auf der Domplatte vor dem Westportal. Der Stein-Bogen ist heute eine Art Eintrittstor zu den Sitzgelegenheiten auf der Domplatte, wo meist Touristen verweilen und dabei auf den Kölner Dom gucken. Was vielen Leuten nicht bekannt ist: Der Bogen hat eine fast 2000-jährige Geschichte und gehört zu den ältesten Bauwerken überhaupt in Köln.

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Er ist Teil des früheren römischen Nordtores, von dem aus die Straße von Köln nach Neuss abging. Der Bogen ist nur ein winziger Teil des damals gewaltigen Bauwerkes, das 30 Meter breit und 11 Meter hoch war – und noch überraschend lange in der Stadt stand. Der Bogen war früher der rechte Fußgängerdurchgang des Tores.

Anfang der 70er-Jahre wurde der Bogen rekonstruiert und ortsversetzt an der heutigen Stelle aufgebaut. Unter dem Tor befindet sich das Parkhaus am Dom. Dort sind heute noch die Fundamente des Tores zu sehen.

Im Römisch Germanischen Museum ist außerdem der große Torbogen des Haupttores aufgebaut. Außerdem findet man hier ein Modell im Maßstab 1:50 des damaligen Nordtores. Hier kann man gut sehen, wie das Tor damals aussah. Der Bogen auf der Domplatte ist rot eingekreist:

Römisches Nordtor Köln
Foto: Römisch Germanisches Museum CC BY-SA 3.0

Das Tor wurde im 1. Jahrhundert nach Christus errichtet. An der Außenseite war die Inschrift CCAA angebracht, die man ebenfalls noch im Römisch Germanischen Museum sehen kann. Köln hatte damals vier große Tore, die in verschiedene Himmelsrichtungen führten.

Wie der Landschaftsverband Rheinland berichtet, blieb der Bogen über 1650 Jahre in der Stadt bestehen. Bis zum Jahr 1657 war der Bogen nahezu unverändert als Tor in der Stadt zu sehen. Im Jahr 1826 wurde das Tor schließlich abgerissen. Das Nordtor wurde später rekonstruiert und steht nun als Erinnerung an die römische Vergangenheit direkt vor dem Kölner Dom.

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Der Name CCAA: Kölns römische Vergangenheit

CCAA steht für Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Das wiederum steht für „Stadt römischen Rechts am Ort eines dem Kaiser geweihten Altars, unter Claudius gegründet auf Initiative Agrippinas“. Klingt etwas verwirrend, doch der Reihe nach:

  • Agrippina war die Frau von Kaiser Claudius (4ter römischer Kaiser, regierte von 41 n. Chr. bis 54 n. Chr.). Sie wurde in Köln geboren und bewegte Claudius dazu, dass ihre Geburtsstadt eine „Colonia“ wurde.
  • Damit waren die Bürger der Stadt den Römern gleichgestellt und hatten die gleichen Rechte. Köln war lange Zeit die größte römische Stadt nördlich der Alpen.
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1 Kommentar

  • Klaus Ulrich Herlitz

    Ich hätte gerne auch mehr über das gesamte große Bauwerk erfahren, dessen kleiner Teil der Bogen war., bin aber mit der bisherigen Information sehr zufrieden. Toll, daß es die „Verliebt in Köln“ – Mails gibt. Danke!

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