Die Kölner U-Bahn Stationen sind nicht immer einladend. Jeder kennt die bekannten Stationen, wie die am Neumarkt, Friesenplatz oder am Dom. Davon ab gibt es aber noch zahlreiche weitere U-Bahn Stationen, die man so gar nicht auf dem Zettel hat, wenn man die Linien nie befährt.
Eine eigentümliche Erfahrung ist die Fahrt auf der Nord-Süd-Bahn Strecke. Wer in der neuen Station am Heumarkt steht, fühlt sich meistens sehr verlassen. Die riesige Halle verstärkt diesen Eindruck noch. (Foto: Bernd Krischker)
Auch die Bahnstationen unter der Severinstraße sind außerhalb der Stoßzeiten häufig menschenleer. Grund dafür ist, dass die Bahn noch nicht bis zum Dom durchfahren kann, da der Waidmarkt aufgrund des Archiveinsturzes 2009 nach wie vor eine Baustelle ist.
Die bunten Rohre am Rochusplatz in Köln
Zu den Bahnstationen, die viele nicht kennen dürften, gehört sicher auch der Rochusplatz zwischen Bickendorf und Ehrenfeld. Hier fahren die KVB-Linien 3 und 4. Den Namen hat die Bahnstation erst seit 2020. Zuvor hieß sie Äußere Kanalstraße. Sie liegt unter der Kreuzung Venloer Straße / Äußere Kanalstraße und wurde 1992 eröffnet.
Ganz besonders erscheint, je nach Blickwinkel, hier die Decke der Station. Über dem Mittelbahnsteig kreuzen drei riesige Rohre in den Farben gelb, blau und rot. Durch die runden Lampen auf zwei Seiten bekommen die Rohre einen leicht jecken Anstrich. Sie sind auf jeden Fall ein besonderer Anblick.
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Kein Zufall. Die Lichtinstallation wurde hier unter anderem von Robin Uber gemacht. Er gehört zu den Menschen, die bereits viele Plätze in Köln mitgestaltet haben, ohne dass die Öffentlichkeit das groß mitbekommt. Mit seinem Büro Lichtplan war er in den vergangenen Jahrzehnten an den Beleuchtungkonzepten für die Kölner Brücken, der Lanxess Arena, dem WDR Funkhaus, Museum Ludwig und zahlreichen weiteren Kölner Orten beteiligt.
Die Rohre selbst sind allerdings nicht aus künstlerischen Gesichtspunkten hier verbaut. Es sind drei große Kanalrohre des äußeren Hauptabwassersammlers, der hier die U-Bahn-Station kreuzt. Hauptabwassersammler sind mit die größten Rohre, die man in Köln unter der Erde finden kann.
In ihnen wird das Abwasser von vielen kleinen Kanälen gesammelt und letztlich zur Kläranlage transportiert. In Köln gibt es fünf Kläranlagen in Stammheim, Langel, Rodenkirchen, Weiden und Wahn. Die größte Kläranlage befindet sich in Stammheim. Hier laufen über 80 Prozent der Kölner Abwässer auf. Die Kanalnetz in Köln hat eine Länge von 2400 Kilometern.