Plantanen am Rheinufer

Nach Umbau: Warum das grüne Dach am Rheinufer verschwunden ist

Sie gehören zum Stadtbild dazu, doch ihren Effekt merkt man erst, wenn sie nicht mehr da sind: An der Rheinufer-Promenade zwischen Hohenzollernbrücke und Deutzer Brücke stehen zahlreiche riesige Platanen. Sie sind teils 70 Jahre alt und entsprechend groß. Der Effekt der Bäume im Sommer ist enorm: Sie bilden ein grünes Dach über dem Rheinufer und spenden Schatten, wodurch die Promenade aufgewertet wird.

Wenn die Sonne an heißen Tagen bei 30 Grad und mehr auf die Promenade scheint, gibt es an der Promenaden-Mauer unter den Platanen nach wie vor viele Plätze, wo es sich gut aushalten lässt. Ein großes Stück Qualität für das Kölner Rheinufer, wo jeden Tag zahlreiche Touristen unterwegs sind.

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Wer sich von der Deutzer Brücke die Rheinufer-Promenade anschaut, dem fällt jedoch auf: Das grüne Dach hat ein großes Loch bekommen. Und zwar genau dort, wo die Kragplatten der Rheinuferpromenade zuletzt erneuert werden mussten.

Rheinufer in Köln: Warum sind hier die Plantanen verschwunden?

  • Im Zuge der Erneuerung musste unter anderem der altehrwürdige KD-Pavillon aus den 70er-Jahren abgerissen werden. Daneben mussten jedoch auch sechs Plantanen gefällt werden, die rund 70 Jahre alt waren und entsprechend Schatten boten.
  • Zwar werden an dem Abschnitt auf der Rheinpromenade wieder neue Bäume gepflanzt. Bis diese jedoch die Größe der anderen Platanen erreichen, dürften Jahrzehnte vergehen.
  • In der Bezirksvertretung Innenstadt gab es am 27. Oktober 2022 eine aktuelle Stunde zur Fällung der sechs Bäume – vor Beginn der Bauarbeiten. Vor dem Start hatte es Bohrungen gegeben, die ergeben haben, dass die Platanen nicht wie angenommen in die Tiefe gewurzelt haben, sondern sich an den Kragplatten festkrallt hätten.
  • Durch den Abbruch der Kragplatten wäre es zu einer „massiven Beeinträchtigung der Standsicherheit“ gekommen: Die Plantanen hätten laut Gutachter umkippen können. Laut Gutachter blieb keine andere Lösung, als die alten Bäume zu fällen.
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Beim Austausch der Kragplatten hätte man zudem Wurzeln abschneiden müssen, die eine wichtige Versorgungsfunktion für die Bäume gehabt haben.

Laut der Unterlage habe man in der Bezirksvertretung Innenstadt schon damals betont, dass die Ersatzbäume an der Stelle „kräftig“ sein müssen. Beim Blick auf die Promenade weiß man nun auch, warum.

Rheinuferpromenade noch bis Oktober 2024 gesperrt

Ein Teil der Rheinuferpromenade ist aktuell noch einmal bis Oktober gesperrt. Weil die Arbeiten zur EM und dem CSD nicht rechtzeitig fertig geworden sind, muss hier noch einmal nachgearbeitet werden.

Auch müssen die neuen Bäume in diesem Zeitraum gepflanzt werden. Grund für die Verzögerungen waren die zahlreichen Hochwasserwellen des Rheins zwischen Herbst 2023 und Mitte 2024. Die Arbeiten fanden zu einem großen Teil vom Wasser aus statt.

Neue Rheinpromenade im Check: Wie sieht das Ergebnis aus?

Das Ergebnis kann sich optisch sehen lassen und ist auf jeden Fall eine Verbesserung zum vorherigen Zustand:

  • Das große dunkle Geländer wirkt wertig.
  • Die Schiffsanleger sind ebenfalls neu und wirken sehr wertig.
  • Nach wie vor teilen sich Radfahrer und Fußgänger den Weg. Er ist nun aber etwas breiter, sodass man sich weniger in die Quere kommt.
  • Besonders an warmen Sommertagen sitzen zahlreiche Touristen auf den neuen Mauern.
  • Ebenfalls neu gestaltet wurde ein großer Halbkreis mit Treppen. Hier sitzen vor allem am Abend, wenn die Sonne hier nicht mehr drauf scheint, viele Menschen. Dass der neue Abschnitt der Rheinpromenade sehr beliebt ist, sieht man allerdings auch an den Steinen.

Abnutzungsspuren auf den neuen Steinen

Was künftig Aufwand bedeuten könnte: Auf den hellen Steinen im neu gemachten Bereich sind schon zahlreiche Abnutzungsspuren zu sehen – vor allem von umgefallenen Getränken. Hier werden vermutlich noch Kosten und Reinigungsaufwand auf die AWB zukommen. Die Reinigung der hellen Steine auf dem Rheinboulevard gegenüber auf der Schäl Sick kostete allein 2023 362.000 Euro.

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