Die Giebelhäuser am Fischmarkt waren eines der beliebtesten Foto-Motive in der Kölner Altstadt. Besonders im Sommer wurden die fünf Häuser von Touristen tausendfach fotografiert. Seit rund einem Jahr nun ist der ehemalige Foto-Hotspot im Herzen der Stadt verwaist: Zwei der Giebelhäuser mussten abgerissen werden. Seitdem ist auch eines der wichtigsten Kölner Fotomotive zerstört.
Nun gibt es die ersten konkreten Pläne für den Wiederaufbau der Häuser. Damit betraut ist seit Oktober 2024 der Architekt Paul Böhm, der in Köln bereits die Zentralmoschee baute und unter anderem auch die Pläne für die Grüne Mitte Köln vorgestellt hat.
Die wohl wichtigste optische Veränderung: Nach seinen Plänen sollen die Giebelhäuser künftig nicht mehr bunt, sondern weiß sein.
Giebelhäuser sollen künftig hell statt bunt sein
Die ersten Skizzen für Entwürfe hat Böhm im Februar 2025 im Gestaltungsbeirat der Stadt Köln vorgestellt. Den neuen Anstrich der Häuser begründete Böhm mit historischen Bildern. Demnach seien die Häuser bis in die 1980er-Jahre weiß gewesen und wurden erst danach bunt angestrichen:
„In der Farbgebung unseres Entwurfes wollen wir uns an dem Zustand vor den 80er Jahren orientieren und einen hellen Putz auftragen“, heißt es in dem Entwurf von Böhm. Das Orange und das Grün würden also verschwinden.
Einige weitere Aspekte sollen ebenfalls verändert wieder aufgebaut werden: Anstelle einer Rekonstruktion sollte ein zeitgenössisches architektonisches Konzept entwickelt werden, das sich laut Böhm harmonisch in das historische Stadtbild einfügt. Der neue Baukörper solle die historische Umgebung respektieren und gleichzeitig neue Impulse setzen. Die Dächer werden mit kleinteiligem Schiefer eingedeckt.
- Die Maueranker an den Gebäuden sollen nicht wieder angebracht werden. Sie stammen aus der Nazi-Zeit.
- Die Fenster werden schmaler und etwas kleiner als die bisherigen Fenster und sollen sich künftig öffnen lassen.
Baubeginn für die neuen Häuser soll bereits im Sommer 2025 sein. In dieser Skizze kann man einen ersten Entwurf sehen:

Giebelhäuser Köln: Kritik an den neuen Plänen
Kritik an den Plänen von Böhm kommt vom Verein Stadtbild Deutschland. Er spricht in einer Mitteilung von „inakzeptablen Ergebnissen“: „Herr Böhm spricht davon, dass er die Architektur der Giebelhäuser „aufgeräumt“ habe. In Wirklichkeit hat er allerdings alles beseitigt, was die beiden Gebäude interessant und zu Unikaten gemacht hatte. Das Ergebnis wirkt steril und austauschbar“, heißt es in einer Mitteilung.
Der Verein setzt sich für einen originalgetreuen Wiederaufbau der Häuser ein und hatte 2024 tausende Unterschriften dafür gesammelt.
Aus dem Verliebt in Köln-Shop:Keine optische Aufwertung durch Eigentümer
Die abgerissenen Häuser sind aktuell mit schwarzen Planen abgedeckt und sind seit mehr als einem halben Jahr ein optischer Schandfleck für die Altstadt. Verantwortlich dafür die Centralis Immobilien GmbH mit Sitz in Hamburg als Eigentümer. Während der Europameisterschaft war noch eine Plane mit einer Fassade der Häuser an den abgerissenen Häusern angebracht, um den Platz optisch aufzuwerten.
Seitdem zeigte hat die Hamburger Firma kein Interesse daran, die Anblick vor dem Wiederaufbau optisch aufzuwerten. Nachfragen dazu beantwortete die Centralis Immobilien GmbH nicht. Der Stadt Köln sind die Hände gebunden. Sie kann keinen Einfluss auf das Erscheinungsbild der Baustelle nehmen.
8 Kommentare
Jörg
Wie kann man auf eine solche Schnapsidee kommen?
Diese Häuser müssen bunt bleiben, das ganze Leben ist schon trist genug
Irene hobbs-Meyer
Wer kommt bloss auf die Futz Idee?
Heike
Auf gar keinen Fall sollten die Häuser weiß werden!
Hedy Schütz
In Köln geboren und aufgewachsen vor fast 80 Jahren steht für mich fest:
Bunt sollten die Häuser wieder werden. Es passt und gehört inzwischen zu Köln wie der Dom.
Franz Josef
hatt keiner mehr ein E…….. in der Hose !!!! wo bleibt der Denkmalschutz Selbst bei enem Neubau in gleicher form sollten die Farben angepasst werden
Armes Kölle
Eckhard
Bunt sollen diese sein
Silke Vedder
Diese Pläne werden ja hoffentlich nicht durchkommen. Die Häuschen sollten in genau den schönen bunten Farben bleiben. Weiß passt doch überhaupt nicht!
Ingo Feierabend
Nach meiner Meinung sollten die Häuser weiterhin bunt bleiben. Nicht nur wegen des Lieds „ die Hüschen bunt om Altermaat“, nein weil es das Leben der Kölner widerspiegelt, nämlich bunt.