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Geißbockheim 1. FC Köln

Geißbockheim-Ausbau: OB Reker erteilt 1. FC Köln klare Absage

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker klar (65, parteilos) hat sich gegen die Ausbaupläne des 1. FC Köln am Geißbockheim ausgesprochen. „Es ist doch das Zeichen der Zeit, den Grüngürtel nicht mehr mit Fußballplätzen zu bebauen“, sagte Reker im Kölner Presseclub im Gespräch mit Moritz Küpper (Video: Minute 25.50).

Man müsse dafür nicht grün sein, sondern laut Reker einfach in die Zukunft denken. Die Menschen, die dort leben, würden das nicht mehr mittragen. Sie habe Verständnis, dass der 1. FC Köln sein Leistungszentrum nah an den „Stammsitz“ bauen wolle. „Aber manches kann man sich wünschen, aber das geht eben nicht in Erfüllung. Es war von Anfang an klar, dass das beklagt werden wird.“

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Für Reker sei es mit dem Ausrufen des Klimanotstandes 2019 „glasklar“ gewesen, dass der Grüngürtel nicht mehr bebaut werde, wie sie dem Stadtanzeiger Ende 2021 mitteilte. (Foto Reker: Jens Koch / Stadt Köln)

Laut Reker müsse man nun „sobald wie möglich“ eine Alternative finden. „Die Politik hat uns ja jetzt gesagt, wir sollen Marsdorf prüfen. Das werden wir tun.“ Man werde auch weitere Möglichkeiten prüfen, damit der FC „bald“ zu einem Ergebnis kommen könne. Reker hatte sich 2015 zunächst für die Ausbaupläne ausgesprochen, im Zuge des Klimanotstandes, den die Stadt Köln am 19.7.2019 per Ratsbeschluss ausgerufen hat, ihre Meinung aber geändert.

Geißbockheim-Ausbau zieht sich seit 7 Jahren

Die Entscheidung über den Ausbau des Geißbockheims zieht sich seit nunmehr sieben Jahren hin. Im Sommer 2020 hatte der Rat der Stadt Köln per Beschluss den Weg für einen Ausbau zunächst freigemacht. Nach der Kommunalwahl hatten sich die Mehrheitsverhältnisse im Rat jedoch geändert. Grüne und CDU legten den Beschluss nach der Wahl per Moratorium auf unbestimmte Zeit auf Eis.

Mit 28,1 Prozent gingen die Grünen als stärkste Kraft aus der Kommunalwahl in Köln hervor. Die CDU war jahrelang für einen Ausbau des Geißbockheims gewesen, schloss sich als Juniorpartner der Meinung der Grünen 2020 an.

Im Dezember 2021 fasste der Kölner Stadrat auf Bestreben von Grünen und CDU einen Ratsbeschluss, wonach der geplante Großmarkt im Köln-Marsdorf verkleinert werden solle, um dort auch Platz für den 1. FC Köln zu schaffen. Problem: Der 1. FC Köln hat gar kein Interesse an diesem Standort, lehnt den Vorschlag von CDU und Grünen ab. FC-Präsident Werner Wolf bezeichnete den Vorschlag im Dezember als „hilflosen Versuch, auf Zeit zu spielen“.

Die Kölner SPD hatte zuletzt gefordert, dass der 1. FC Köln am Geißbockheim bleiben und der beschlossene Ausbau am Geißbockheim umgesetzt werden müsse. Auf eine Anfrage der SPD im Kölner Stadtrat nach weiteren Lösungen antwortet die OB, dass man weitere Standorte mit dem Verein auf ihre Eignung „erörtern“ werde, um zu einer „gemeinsamen und für die Beteiligten tragfähigen Lösung zu kommen“. Ein Datum hierfür wurde nicht genannt.

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Steffen Baumgart fordert Stadt zum Handeln auf

FC-Trainer Steffen Baumgart hat die Stadt Köln in Pressekonferenzen mehrmals zum Handeln aufgefordert: „Hallo, liebe Stadt! Macht das und legt uns nicht wieder irgendwelche Steine in den Weg“, sagte er unter anderem vor dem Heimspiel gegen Bayern München im Januar 2022.

Die Bedingungen am Kölner Geißbockheim gelten seit Jahren als nicht mehr konkurrenzfähig im Bundesliga-Betrieb. Das Geißbockheim wurde 1953 erbaut und gilt als Herz des Vereins. Die Anlage liegt im Landschaftsschutzgebiet Äußerer Grüngürtel.

Ausbau Geißbockheim – Die Pläne des 1. FC Köln:

  • Der 1. FC Köln möchte auf der Gleueler Wiese drei Kunstrasenplätze und vier Kleinfelder errichten sowie ein Funktionsgebäude (25x15x4,5m) bauen.
  • Das Leistungszentrum (51x92x8,25m) soll südlich hinter dem Franz Kremer Stadion gebaut werden. Dort ist derzeit ein Kunstrasenplatz.
  • Der Sportplatz 2 hinter dem Haupttrainingsplatz zum Decksteiner Weiher hin soll zurückgebaut werden.
  • Auf dem FC-Gelände sind zwei kleinere weitere Gebäude (Greenkeeper, Funktionsgebäude) geplant.
  • Ein Ausbau der Anlage würde rund 20 Mio. Euro kosten.

Die Argumente der Ausbaugegner

Die Bürgerinitiative „Grüngürtel für Alle“ sieht die Grünanlagen in Köln durch diverse Bauprojekte (u.a. auch die Erweiterung des Geißbockheims) bedroht, und setzt sich dafür ein, dass der Grüngürtel für alle Bürger in Köln erhalten bleibt.

Sie sagen: „Das Geißbockheim soll als Hauptstandort für den FC im Grüngürtel erhalten bleiben.“ Ein Ausbau auf der Gleueler Wiese sei jedoch schädlich für Menschen und Umwelt und der Stadt. Ihre Argumente:

  • Öffentlicher Raum solle nicht privatisiert werden. Der Grüngürtel für alle Menschen in Köln erhalten bleiben.
  • Es würde eine große Fläche im Landschaftsschutzgebiet durch die neuen Plätze versiegelt werden, was sich nachteilig auf das Stadtklima auswirkt.
  • Es werde mit zweierlei Maß gemessen, da beleuchtete Jogging-Strecken in dem Gebiet abgelehnt wurden, der FC aber Plätze mit Flutlichtern bauen will.

Der 1. FC Köln steht nun vor der Frage, ob er sein Jugendleistungszentrum an einem anderen Standort baut. Trainingsgelände und JLZ würden dann jedoch nicht mehr zusammen liegen. Eine weitere Möglichkeit ist, das gesamte Gelände an einem anderen Standort neu zu bauen. Mit beiden Varianten tut sich der Verein schwer, da das Herz des Klubs seit über 70 Jahren im Grüngürtel schlägt.

„Ich habe immer gesagt: Was für den 1. FC Köln gut ist, ist auch für die Stadt gut – und umgekehrt“, sagte Reker im Gespräch im Kölner Presseclub. Stadt und Verein haben davon aktuell unterschiedliche Auffassungen.

Linktipp: 12 Prominente, die bekennende Fans des 1. FC Köln sind

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6 Kommentare

  • Bitte keine Zerstörung des Grüngürtels,
    Fc muss da Verantwortung tragen

  • Wigand❤️❤️ Hey

    Was soll das ??? Immer nur größer / schöner / imposanter usw – der FC ist mir teuer und lieb aber Schuster bleib bei deinem Leisten- kauft lieber Spieler für das Geld als es für „Denkmäler „ auszugeben!!

  • Erika Igel

    Warum nur besteht diese Abneigung für einen Ausbau. Viele Menschen auch die Mit Tieren
    würden davon profitieren. Immer dieses was nicht sein soll, kann nicht gut sein.
    Macht doch eine Umfrage im Netz, bin dabei für Neugestaltung.

    Lg Erika

  • Hallo
    Der FC hat wohl keine anderen Probleme
    Die Miete wird halbiert….
    Aber ein neues Stadion..
    Was soll das???
    Wenn ich den Kommentar schon einmal geschrieben habe Es ist meine Meinung

  • Brigitte+klauer-Holdinghausen

    Hallo
    Der FC hat wohl keine anderen Probleme
    Die Miete wird halbiert….
    Aber ein neues Stadion..
    Was soll das???

  • Herkenrath Karina

    Sehr gut, das die Oberbürgermeisterin hier klar Stellung bezieht!
    In Zeiten, in denen der Klimawandel immer offensichtlicher wird, werden immer noch viel zu viele Bäume gefällt, die zur Bekämpfung des Klimawandels dringend benötigt würden!!!

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