Es ist Fixpunkt, Herzstück und emotionales Zentrum von Köln. Doch um den Kölner Dom zu betreiben und ihn in Stand zu halten, ist jedes Jahr eine beträchtliche Summe nötig. Nicht nur der tägliche Betrieb, sondern auch der so genannte „Bauerhalt“ des Doms ist eine große Aufgabe. Dombaumeister Peter Füssenich hat die Baumaßnahmen aktuell bis ins Jahr 2070 datiert.
Das Ergebnis sahen die Kölner lange Zeit u.a. in Gerüsten an den Türmen. Das Gerüst am Nordturm wurde 2021 nach über 10 Jahren entfernt. Aktuell haben die Domtürme kein größeres Gerüst.
Wie ist der Haushalt des Kölner Doms aufgestellt? Wer bezahlt welchen Anteil? Ich habe hier aufgeschrieben, wie sich die Kosten zusammensetzen und woher das Geld kommt. Die Zahlen beziehen sich auf die Zeit kurz vor dem Ukraine-Krieg. Mittlerweile dürften sich mehrere Kosten erhöht haben. Sie geben dennoch einen guten Anteil, wer mit welchem Anteil beteiligt ist.
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Wer den Kölner Dom bezahlt
Für Unterhalt, Personal, sowie Bau- und Renovierungskosten des Kölner Doms fallen pro Jahr 12,7 Mio. Euro an. Das sind 34.794 Euro pro Tag.
Wer bezahlt welchen Anteil?
- Stadt Köln: Für den „Bauerhalt“ (z.B. die Dombauhütte) des Kölner Doms, sind das Land NRW, die Stadt Köln und der Zentrale Dombauverein zuständig. Stadt Köln und Land NRW zahlen zusammen 10 Prozent der Kosten, also 1,27 Mio. Euro. Die Stadt Köln zahlt davon pro Jahr 207.000 Euro (154.000 Renovierungskosten, 53.000 Euro Straßenreinigungs- und Abwassergebühren). Der Zuschuss wird von der Stadt Köln jeweils für 5 Jahre beschlossen (Ratsvorlage dazu).
- Das Land NRW hat in den vergangenen 5 Jahren zwischen 767.000 Euro und 1,13 Mio. an Unterstützung für den Kölner Dom gezahlt.
- Der Zentrale Dombauverein (ZDV) übernimmt 35 Prozent der Kosten, also etwa 4,4 Mio. Euro pro Jahr. Der ZDV versteht sich als überkonfessionell und unabhängig. Der ZDV (17.800 Mitglieder / Mitgliedschaft: 20 Euro/Jahr) wurde 1842 von Kölner BürgerInnen gegründet. Damaliges Ziel war es, den Kölner Dom zu vollenden.
- Das Erzbistum Köln zahlt jedes Jahr rund 2,4 Mio. Euro für Baumaßnahmen und den liturgischen Dienst. Das entspricht rund 19 Prozent der Kosten. Das Geld kommt aus Kirchensteuereinnahmen.
- Domkapitel: 36 Prozent der Kosten, also rund 4,5 Mio. Euro, muss das Domkapitel selbstständig aufbringen. Dieser Betrag teilt sich in zwei Hälften auf: Zum einen nimmt der Kölner Dom Geld ein aus Turmbesteigungen, Domführungen und Schatzkammer. Der andere Teil (über 1 Mio. Euro) muss durch Spenden eingenommen werden, etwa durch die Kulturstiftung Kölner Dom.
Kölner Dom: Der Haushalt
Gesamtkosten: 12,7 Mio. Euro
– 10 % Land NRW / Stadt Köln ( Land: ca. 1 Mio. / Stadt: 207.000 Euro)
– 35 % Zentraler Dombauverein (etwa 4,4 Mio. Euro)
– 19 % Erzbistum Köln (etwa 2,4 Mio. Euro)
– 36% Domkapitel (etwa 4,5 Mio. Euro)
Verlust für den Kölner Dom durch Corona
Die Corona-Pandemie hat den Haushalt des Kölner Doms mächtig in Schieflage gebracht. Im Jahr 2020 gab es Einnahmeausfälle von 2,5 Mio. Euro, einige Mitarbeiter mussten in Kurzarbeit gehen. Grund hierfür waren die ausbleibenden Gelder durch Führungen, im Opferstock durch Schließzeiten und bei der Turmbesteigung / Domschatzkammer.
Anzeige:Vor Corona besuchten etwa 20.000 Menschen pro Tag den Kölner Dom. Auf diese Besucher ist man angewiesen, denn sie lassen auch immer Geld da. Wir wir in der Aufstellung gesehen haben, ist das notwendig, um den Dom zu finanzieren. Der Kölner Dom wird aber auch weiter keinen Eintritt kosten, wie das Metropolitankapitel Ende 2021 bekannt gab.
Die Aufstellung zeigt gut: Der Kölner Dom wird zum überwiegenden Teil nicht von der Kirche, sondern von den KölnerInnen und Kölnern finanziert. Auch die Stadt Köln zahlt vergleichsweise wenig für sein eigenes Wahrzeichen. Sonderzahlungen von der Stadt gibt es nicht. Mit dem UNESCO-Welterbetitel sind ebenfalls keine Fördermittel verbunden.
Darum betrachten viele KölnerInnen ihren Dom auch unabhängig von der Kirche. Der Dom gehört den Menschen in Köln.
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