Kölner Domspitzen

Die verborgenen Details an der Spitze des Kölner Doms

Es ist etwas kurios: Jeder kennt die beiden Spitzen des Kölner Doms. Doch kaum ein gewöhnlicher Kölner war bislang an diesem Kölner Ort in 157 Metern Höhe. Sie sind das Wahrzeichen schlechthin. Doch egal ob auf der Domplatte steht oder die Domspitzen aus 20 Kiloemtern Entfernung sieht: Es gibt einige Details an den Spitzen des Kölner Doms, die man von unten kaum erkennt.

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Der Fotograf Uwe Michael Neumann hat in meiner Kölner Foto-Gruppe auf Facebook ein Bild der südlichen Domspitze geteilt, das zahlreiche Details zeigt, die man sonst so kaum sieht. Ich habe daraufhin bei der Kölner Dombauhütte nachgefragt und mir erklärten lassen, welche Details man dort sieht:

Blitzableiter

Ganz oben auf der Spitze des Südturm ist ein Blitzableiter zu sehen. Auch auf dem Nordturm (nicht im Bild) befindet sich ein Blitzableiter. Auf dem Nordturm ist darüber hinaus noch eine Wetter- und Erdbebenmesstation angebracht.

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Erdbebenmessstationen

Am Kölner Dom gibt es insgesamt fünf Erdbebenmesstationen, mit denen auch die Bewegungen des Gebäudes gemessen werden können: Drei im Nordturm, eine auf den Gewölben und eine in der Domgrabung. So kann unter anderem gemessen werden, wie stark sich die Türme bei welcher Windgeschwindigkeit bewegen. Das liefert neben Informationen zur allgemeinen Standfestigkeit der Türme (auch bei Erdbeben) auch wichtige Informationen, wann die Domplatte etwa bei Stürmen gesperrt werden muss.

Leiter aus Kupfer

Weiter zu sehen ist eine Leiter, die bis ganz nach oben auf den Südturm führt. Die Leiter schimmert in einem Grünton, der auf den ersten Blick dem des Kölner Brückengrüns ähnlich ist: „Beim Grün handelt es sich um Grünspan, also die natürliche Patina, die Kupfer an der Oberfläche ansetzt – die Farbe hat somit von einer ähnlichen Farbigkeit abgesehen keinen direkten Bezug zum erst deutlich später unter Oberbürgermeister Adenauer festgelegten Kölner Brückengrün“, erklärt ein Sprecher der Dombauhütte auf Nachfrage.

Die Leitern dienen der Begehung der Turmspitzen durch Mitarbeiter der Dombauhütte oder beauftragte Fremdfirmen – etwa zur Wartung des Blitzableiters.

Gestell rund um die Kreuzblume

Um die Kreuzblumen spannt sich zudem eine Art Gestell, das den Domspitzen zusätzlichen Halt gibt. Auf dem Foto sieht ihr das als kleine helle Streben rund um die Kreuzblume. Hier handelt es sich um Kupferverankerungen, die original aus dem 19. Jahrhundert erhalten sind. Sie waren auch damals schon angebracht, um die aus 24 einzelnen Elementen zusammengesetzte Kreuzblume (7,96 Meter hoch) zu stützen.

Grund für die vielen einzelnen Elemente: Im 19. Jahrhundert wäre es nicht möglich gewesen, die Kreuzblume als ein Teil in eine solche Höhe zu hieven. Die Einzelteile wurden oben zusammengesetzt. Das Kupferband hält die Einzelstücke unter anderem zusammen. Durch die Mitte des Turm führt eine Stange (10cm Durchmesser, 21 Meter lang). Die Stange hängt in den Turmhelm, ist mit einem Gewicht beschwert, und verlieht der Kreuzblume so zusätzliche Stabilität.

Übungen auf den Turmspitzen

In mehreren Fällen kam es in den vergangenen Jahren zu spektakulären Übungen auf den Spitzen des Kölner Doms. So erklimmten die Höhenretter der Kölner Feuerwehr die Domspitze im Jahr 2020 und erstellten dabei ein Video in einer 360-Grad-Ansicht, das einen sehr guten Eindruck von den Spitzen des Kölner Doms gibt. Unter diesem Link könnt ihr es euch ansehen (man sollte schwindelfrei sein).

In dem Video wird außerdem deutlich, wie riesig die Spitzen des Kölner Doms sind. Wer sich davon einen Eindruck verschaffen möchte, ohne auf den Dom zu klettern: Vor dem Dom steht eine 1:1 Nachbildung einer Kreuzblume.

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