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Flönz Blutwurst

Warum heißt die Blutwurst Flönz?

Jeder kennt das Wort Flönz und zumindest in Köln weiß auch jeder, dass es bei diesem Wort irgendwie auch um Blutwurst geht. Aber warum ist das eigentlich so? Gibt es einen Unterschied zwischen Blutwurst und Flönz? Und wenn ja, wie sieht er aus? Der Versuch einer Erklärung zeigt: Es ist gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick den Anschein macht.

Die kölscheste Antwort auf diese Frage ist sicher: Warum? Darum! Tatsächlich kommt gibt einige rheinische Besonderheiten rund um Blutwurst und Flönz.

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Die Flönz in Köln

Zutaten für Flönz sind unter anderem Schweinespeck, Schweinefleisch, Schweineblut und einige Gewürze. Die Flönz wird in der Regel gekocht und galt zeitweise auch als günstigere Variante bzw. „Arme-Leute-Essen“, da die Metzger hierfür die Wurstzipfel verwendeten und günstig verkauften.

Die Flönz ist meist rotbraun und hat weiße Stückchen, das sind die Speckstücke.

Die Blutwurst

Die Blootwoosch gilt allgemein als etwas höherwertiger und wird geräuchert. Wobei es auch hier unterschiedliche Varianten gibt und die Unterschiede zum Teil verschwimmen. Das Haxenhaus in der Kölner Altstadt erklärt auf seiner Homepage etwa, dass der Begriff Flönz der kölsche Begriff für Blutwurst sei.

Es war zuletzt auch nicht immer gesetzt, dass die Flönz eine Billig-Variante war. So gab es in Köln auch Metzgereien, in denen die Flönz vorzüglich schmeckte – besser als die Blutwurst.

Ihr seht also: Gerade im Rheinland und in Köln kann man nicht wirklich trennscharf zwischen Blutwurst und Flönz unterscheiden – außer, dass die Flönz in Köln fester Teil der Kultur und Essenskultur ist.

Der Name Flönz

Der Begriff ist mit dem Wort Blunze verbunden, der frühere Ausdruck für eine dicke Blutwurst. Früher wurden die Wurstenden auch als Flönz bezeichnet. Gerade um den ersten Weltkrieg war eine Flönz eine Blutwurst von geringerer Qualität. So schließt sich vielleicht auch der Kreis zwischen den Begriffen Blutwurst und Flönz.

Flönz ist seit 2016 eine durch die EU geschützte geografische Angabe, also ähnlich wie etwa der Parma-Schinken.

Kölsche Kaviar und Himmel un Äd

Die Flönz gilt seit über 100 Jahren in den Kölner Brauhäusern als Spezialität. Man kann sie roh bestellen oder auch gebraten. Wer es noch nie ausprobiert hat, der sollte sich die folgenden beiden Gerichte beim nächsten Brauhaus Besuch auf jeden Fall genauer anschauen:

  • Beim Kölschen Kaviar gibt es die Flönz roh mit einem Röggelchen, Butter, Gurke und einem großen Zwiebelring. Wie das aussieht, sieht ihr auch auf dem Bild oben. Das macht auf jeden Fall richtig satt!
  • Wer im kölschen Brauhaus dagegen Himmel un Ääd bestellt, der bekommt die Flönz leicht angebraten mit Röstziebeln und Stampfkartoffeln. Auch lecker!

Auf dem Foto oben im Artikel seht ihr ebenfalls beide Varianten. Das Himmel und Äd-Foto stammt aus dem Reissdorf am Griechenmarkt, das Kölsche Kaviar-Foto aus dem Päffgen.

Flönz in Köln

Rick Marko hat in unserer Facebook-Gruppe zur kölschen Sprache zur Blutwurst und Flönz folgende Anekdote erzählt:

„Ein Freund hat ne belgische Freundin. Sie hört irgendwann den Begriff Flönz.

Sie fragt mich was das bedeutet und ich sag, in meinem Jugendlichen Leichtsinn: Flönz is die Mumu und der Popo das Röggelchen.

Irgendwann Wochen später stehen wir beim Bäcker und vor uns bestellt einer en Röggelchen mit Flönz. Ihr is alles aus dem Gesicht gefallen.“

Linktipp:

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1 Kommentar

  • Elfi Matthies

    Himmel un Ääd : Kartoffelpürree ( kommt aus der Erde), Apfelmus( fällt vom Himmel) und dann lecker kross gebratene Blutwust mit Röstzwiebeln! Lecker! Und erst einmal wenn man „Himmel in Ääd vermischt….Kindheitserinnerung pur 😉
    Ich kenne Blutwurst als Puttes als Öcherin/Aachenerin und Flöns als kölsche Imi.
    Und dann gibt es noch Panhas. Dann googelt mal schön 🙂

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