Vielleicht habt ihr es bei euch oder in eurem eigenen Umfeld auch schon bemerkt: Es gibt zunehmend mehr Menschen, die gerne auch mal ein alkoholfreies Bier trinken. Im Supermarkt sind die Regale für alkoholfreies Bier in den vergangenen Jahren stetig größer geworden und jede große Biermarke gibt es inzwischen auch als Version ohne Alkohol. (Foto: Kölner Brauerei Verband)
Diese Entwicklung lässt sich auch in Zahlen ablesen. In 22 Brauereien in NRW wurden im Jahr 2023 laut dem statistischen Landesamt NRW 1,2 Millionen Hektoliter alkoholfreies Bier produziert. Hier gab es gegenüber 2022 einen Anstieg der Absatzmenge um 21,5 Prozent.
Rein rechnerisch entfielen damit im Jahr 2023 auf jede volljährige Person Nordrhein-Westfalens etwa 108 Liter alkoholhaltiges und acht Liter alkoholfreies Bier.
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Auch mehrere Kölsch Brauereien bieten mittlerweile akoholfreie Kölsch-Versionen an, darunter Gaffel, Reissdorf, Mühlen oder Zunft. Die jedoch finden weniger Absatz, als die alkoholfreien Bier-Varianten außerhalb von Köln. Laut Kölner Brauerei-Verband liegt der Anteil von alkoholfreiem Kölsch im Kölsch Markt bei etwa 1 Prozent – also weniger als im bundesweiten Durchschnitt.
Warum wird so wenig Kölsch ohne Alkohol verkauft?
„Das traditionelle Kölsch ist stark in der Kölner Kultur verankert und gilt als ein authentisches, regionales Bier. Diese tiefe Verbindung macht es zu Bestandteil des kölschen Lebensgefühls. Alkoholfreie Kölschvarianten haben es in diesem Umfeld schwerer. Daher ist die Nachfrage in der Gastronomie niedriger als in Regionen mit anderen Sortenpräferenzen“, erklärt Christian Kerner, Geschäftsführer des Kölner Brauerei Verbands auf meine Nachfrage.
Dazu kommt die alkoholfreie Konkurrenz von nationalen und internationalen Biersorten: „Im Handel steht alkoholfreies Kölsch in direkter Konkurrenz zu großen, nationalen Marken, die ihre alkoholfreien Biere zu deutlich günstigeren Preisen anbieten können“, sagt Kerner.
Die Kölsch-Varianten ohne Alkohol werden ausschließlich in der Flasche verkauft. Ausnahmen gibt es lediglich, wenn der 1. FC Köln Risiko-Spiele im RheinEnergieStadion hat, wo kein Alkohol ausgeschenkt wird.
Anzeige:Fassbrause als Alternative
Kerner sieht dennoch, dass es auch in Köln und dem Rheinland einen Trend zu alkoholfreien Alternativen gebe. Tatsächlich haben die Kölsch Brauereien neben alkoholfreiem Kölsch schon seit Jahren auch noch andere Alternativen im Angebot: In der Brauererei zur Malzmühle gibt es, wie der Name schon sagt, auch Malztrunk in der alkoholfreien Variante.
Die Fassbrause von Gaffel gibt es bereits seit vielen Jahren, noch bevor der alkoholfrei Trend nach Deutschland kam.
Ob Malztrunk oder Fassbrause – für viele Kölner scheint das eher die Alternative bei alkoholfreien Getränken zu sein.
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