Die Erdmännchen im Kölner Zoo

Stadt Köln will Kölner Zoo den Zuschuss kürzen

Die Eintrittskarte für den Kölner Zoo kostet für Erwachsene mittlerweile 23 Euro. Für viele Familien ist das ein dickes Brett. Ungewiss erscheint derzeit, wie sich die Preise in Zukunft entwickeln werden. Während die Stadt Köln das Geld für die Oper aus dem Fenster rausgeworfen hat, muss sie an anderer Stelle in den kommenden Jahren sparen. Das wird wahrscheinlich auch den Kölner Zoo betreffen.

Ende 2024 wurde im Rat der Stadt Köln ein Entwurf für den Doppelhaushalt 2025/26 vorgelegt, der im Februar 2025 beschlossen werden soll. Schon jetzt steht fest, dass der Haushalt der Stadt in den kommenden Jahren ein hohes Defizit aufweisen wird. Durch diverse Streichungen sollen pro Jahr knapp 100 Mio. Euro im städtischen Haushalt eingespart werden. (Foto: Kölner Zoo)

Die Einsparungen werden wahrscheinlich auch den Zoo treffen. Die Stadt Köln gibt dem Zoo seit 2009 einen jährlichen Betriebskostenzuschuss in Höhe von etwa 3,5 Mio. Euro. Im Haushaltsplanansatz der Stadt sind für den Zoo für 2025 noch 3,3 und für 2026 noch 3,1 Mio. Euro vorgesehen. Laut Planansatz soll der Zuschuss bis 2029 unter 3 Mio. Euro sinken.

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Was bedeutet das für den Kölner Zoo?

Laut Geschäftsbericht 2023 hat der Zoo Umsatzerslöse in Höhe von 21,1 Mio. Euro erzielt. Der Zuschuss der Stadt macht also knapp 16,5 Prozent der Umsätze aus. Trotz gestiegener Kosten konnte der Zoo 2023 ein positives Jahresergebnis mit einem Überschuss von 73.000 Euro erzielen.

Der größte Einnahmeposten für den Kölner sind die Eintrittsgelder. Durch Ticketverkäufe wurden Umsatzerlöse in Höhe von 15,9 Mio. Euro erwirtschaftet. Die hohe Summe durch Ausschüttungen von Stiftungen (rund 1 Mio. Euro) zeigt außerdem das Ansehen des Zoos in der Stadtgesellschaft. Die Ausschüttung der Zoo Gastronomie (691.000 Euro bei 6,1 Mio. Euro Umsatz) ist 2023 ebenfalls gestiegen. Hinzu kommen noch weitere Posten, wie etwa Vermietungen, Spenden und Erbschaften.

Insgesamt liegt der selbsterwirtschaftete Eigenanteil zur Deckung des Kosten laut Jahresbericht bei rund 85 Prozent.

Doch wie geht es weiter?

„Aufgrund seines hohen Fixkostenanteils (v. a. Personal-, Materialaufwand) ist der Zoo auch weiterhin auf den Betriebskostenzuschuss der Stadt Köln angewiesen“, heißt es im Geschäftsbericht des Zoos. 2009 wurde der Zuschuss der Stadt von 4,5 auf 3,5 Mio. Euro gekürzt und blieb danach unverändert. „Heute ist dieser Betrag inflationsbereinigt nur noch ca. 2,4 Mio Euro wert. Das bedeutet, dass sich der Zuschuss von damals bis heute um ca. 1 Mio. Euro verringert hat, was einer Reduktion von ca. 30% entspricht.“ Nun kommt voraussichtlich eine erneute Kürzung auf den Zoo zu.

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Wie sieht der Kölner Zoo die Finanzsituation und die Unterstützung der Stadt Köln?

Auf Nachfrage erklärt mir ein Sprecher des Kölner Zoo: „Nimmt man die Inflation in Betracht, sinkt der städtische Förderanteil an unserem Gesamtbudget de facto seit Jahren. Wir haben demgegenüber kontinuierlich den Anteil eigener Mittel an der Budgetfinanzierung erhöht.“ Der Zoo selbst ist kreativ geworden und hat den steigenden Finanzbedarf in großen Teilen alleine gestemmt.

Steigende Ticketpreise „für die Zukunft nicht auszuschließen“

Ob das auch in Zukunft klappt, ist ungewiss. Und möglicherweise müssen die Besucher am Ende die Kürzungen der Stadt ausbaden, wie in vielen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens auch. Beim Kölner Zoo in Form der Ticketpreise.

Dazu erklärte mir ein Zoo-Sprecher: „Dennoch trifft uns die städtische Mittelkürzung und selbstverständlich muss geklärt werden, wie dies auf Dauer aufzufangen ist. Erhöhte Ticketpreise sind zunächst bis auf weiteres nicht geplant – aber für die Zukunft natürlich auch nicht auszuschließen.“

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