Konrad Adenauer Köln

8 Dinge, die es in Köln nur wegen Konrad Adenauer gibt

Er war Kölner Oberbürgermeister, später Bundeskanzler: Die OB-Zeit von Konrad Adenauer in Köln ist mittlerweile fast 100 Jahre her, doch sie hat bis heute ihre Spuren hinterlassen. Ohne manche bahnbrechenden Entscheidungen von Adenauer als Kölner Oberbürgermeister wäre Köln heute vielleicht eine andere Stadt. (Foto Adenauer: Katherine Young / CC BY-SA 3.0)

Hier sind 8 Dinge, die es in Köln nur wegen Konrad Adenauer gibt:

Ford Werke

Als 1925 im damaligen Deutschen Reich die Sperre für die Einfuhr von ausländischen Autos aufgehoben wurde, siedelte Ford sich ab 1925 zunächst in Berlin an. Am Westhafen in Moabit (zentral in Berlin gelegen) wurden die ersten Autos zusammengebaut. Die Einzelteile dazu kamen in Holzkisten aus Übersee an.

Es war der 28. Oktober 1929, als Konrad Adenauer und Henry Ford eine Vereinbarung unterzeichneten, die Köln bis heute prägt: Sie beschloss die Ansiedlung eines Ford-Werkes in Köln-Niehl. Dafür war ein 170.000 Quadratmeter großes Areal mit 280 Metern Rheinufer vorgesehen.

Heute arbeiten rund 15.000 Menschen in den Ford-Werken in Köln. In der Hochzeit in der 70er-Jahren waren es über 50.000. Ford ist zugleich der größte private Arbeitgeber der Stadt und wichtiger Gewerbesteuer-Zahler.

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Grüngürtel

Nach dem ersten Weltkrieg machte sich Adenauer daran, Teile der früheren Festungsanlagen von Köln in Grünanlagen zu verwandeln. Der Grüngürtel war geboren und galt als eines der Lieblingsprojekte Adenauers. Sein Anliegen war es schon damals, vor allem auch Kindern in der Stadt den Zugang zur Natur zu ermöglichen. Es gehe hierbei um eine „Lebensfrage Kölns“, sagte er 1920.

Dass das Stadtgrün im Zuge von heißer werdenden Sommer über 100 Jahre später noch einmal eine ganz andere Bedeutung bekommen würde, konnte damals noch niemand ahnen. Köln profitiert auch über 100 Jahre später noch von dieser Idee.

Universität

Die Universität zu Köln wurde 1798 durch die Franzosen geschlossen. Der Rat der Stadt Köln gründete die Uni unter Federführung von Konrad Adenauer im Jahr 1919 erneut. 1299 Studenten immatrukulierten sich damals zunächst. Schnell wurde die Universität ausgebaut, das heutige Hauptgebäude ab 1929 errichtet.

Heute gibt es in Köln insgesamt über 100.000 Studenten, die ein wichtiger Treiber für das Stadtleben sind und einen enormen Wert für Köln als Standort und die Wissenschaft haben.

Sportpark Müngersdorf

In den 1920er-Jahren ließ Konrad Adenauer den Sportpark Müngersdorf anlegen – es war eine Fortführung seiner Kölner Grünflächenpolitik. Obwohl Adenauer selbst kein begeisterter Sportler war, erkannte er die Bedeutung eines solchen Sportparks, auch hinsichtlich der Gesundheitspolitik: Wer Sport machte, lebte gesünder.

Neben der Hauptkampfbahn gab es bereits damals eine Radrennbahn und West- und Ostkampfbahn. Die historischen Abelbauten hinter der Nordtribüne aus den 1920er-Jahren sind bis heute erhalten. Das RheinEnergieStadion ist heute das Herzstück des Sportpark und die Heimspielstätte des 1. FC Köln.

Messehallen

Adenauer sorgte dafür, dass in Köln-Deutz die Messehallen gebaut wurden und Köln eine eigenständige Messegesellschaft bekam. Weil die Hallen so schlicht aussahen, wurden sie im Volksmund zunächst Adenauers Pferdeställe genannt.

Tatsächlich aber fanden viele Ausstellungen hier statt. Köln ist bis heute ein großer Messe-Standort, was man in diesen Tagen mit der Gamescom wieder sehen kann.

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Köln, das Luftkreuz des Westens

Adenauer erkannte die Bedeutung der Luftfahrt und setzte sich ab Anfang der 1920er-Jahre dafür ein, dass zivile Luftfahrt in Köln möglich wurde. Nach dem Abzug der Briten nach dem 1. Weltkrieg in den 1920er-Jahren wurde der Butzweilerhof schließlich als ziviler Flughafen ausgebaut.

Köln galt als Luftkreuz des Westens und steuerte zahlreiche Ziele im In- und Ausland an.

Kölner Brückengrün

Im Vergleich zu den anderen Projekten ist es „nur“ eine Farbe, aber das Kölner Brückengrün ist bis heute prägend im Kölner Stadtbild. Konrad Adenauer suchte diese patinagrüne Farbe selbst aus, unter anderem weil sie der Kupferfarbe an Kirchen nachempfunden war.

Tatsächlich wird die Farbe bis heute benutzt, weil sie auch praktische Aspekte hat: Das Kölner Brückengrün, auch Adenauer-Grün genannt, gilt als besonders widerstandsfähig.

Rosengarten in Fort X

Auch eher eine Kleinigkeit im Vergleich mit anderen Projekten: Aber warum Fort X im Norden der Innenstadt bis heute erhalten ist, haben wir auch Konrad Adenauer zu verdanken.

Fort X ist eigentlich ein Befestigungsbauwerk, das im 19. Jahrhundert nach der Franzosenzeit von Köln von den Preußen erbaut wurde. Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg sollten diese Bauwerke laut des Friedensvertrages allesamt abgerissen werden.

Durch einen Trick gelang es den Kölnern aber, diese Anlage vollständig zu erhalten: Sie stellten einen Antrag auf Erhaltung der Anlage und entgingen so der Sprengung. Der damalige Gartenbaudirektor Fritz Encke gestaltete die Anlage dann ab Jahr 1919 zu einem so genannten grünen Fort um und gestaltete auch den symmetrischen Rosengarten.

Konrad Adenauer galt als Rosenliebhaber. Das ist auch der Grund, warum es hier den Rosengarten gibt.

Ausflugstipp: Bis heute kann man das Wohnhaus von Konrad Adenauer in Rhöndorf am Rhein kostenlos besichtigen

Über Konrad Adenauer:

  • Er wurde am 5. Januar 1876 in Köln geboren
  • Er starb am 19. April 1967 in Rhöndorf
  • 1917 wurde er ohne Gegenstimme für 12 Jahre zum Kölner OB gewählt. Mit 41 Jahren war er damals der jüngste Kölner Oberbürgermeister der Geschichte.


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1 Kommentar

  • Heinz Wirbitzki

    Ich Persönlich finde es sehr gut wenn Historie erklärt und man wiedergibt von wann und wo Sie ist.
    Und weiterhin erklärte das Sie heute immer noch existiert.

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