Jeder kennt sie im Führerhäuschen der Bahn und besonders in der Kölner Innenstadt sind sie häufig nicht beneiden: Die Bahnfahrer der KVB manövrieren die KVB-Linien durch die Kölner City oder Tunnelröhren. An Wochenenden fahren sie die FC-Fans und Gästefans über die Aachener Straße Richtung Stadion und nachts die häufig alkoholisierten Party-Gänger.
Dazu kommt: Bus- und Bahnfahrer werden bei der KVB händeringend gesucht. Aktuell gibt es zu wenige Fahrer, sodass sogar Linien ausgedünnt werden. Bereits 2023 hat sich die KVB massiv um neue Bahnfahrer bemüht. Die Lücken im Fahrplan und der eklatante Fahrermangel konnten bislang nicht geschlossen werden. (Foto: Kölner Verkehrs Betriebe)
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- Bahnfahrer müssen stets im Blick haben, wann sie die Türen schließen können und befördern in einer Bahn zum Teil hunderte Fahrgäste.
- Eine große Verantwortung, die eine große Belastung werden kann: Denn immer wieder gibt es in Köln auch Unfälle mit Fußgängern oder Autos.
- Und manchmal sind sie gerade in Köln auch für launig kölsche Ansagen gut: „Junger Mann, wenn Sie die Tür nit freimachen, bleiben wir hier noch ewig stehen.“ (Foto: KVB)
Bahnfahrer-Gehalt in Köln
Wer Bahnfahrer bei den KVB ist, bekommt sein Gehalt nach Tarifvertrag (TV-N). Die KVB haben in ihren Stellenanzeigen bis vor kurzem mit einem Einsteiger-Gehalt von 2.645 Euro / brutto pro Monat ab dem ersten Tag geworben.
In der aktuellen KVB Anzeige ist nun zu lesen: „Für 39 Stunden pro Woche erhältst du 3.002,72 Euro brutto pro Monat. Die Bezahlung erfolgt nach Tarifvertrag (TV-N) inkl. Zeitzuschlägen.“
Je nach Steuerklasse, persönlicher Situation (Kinder, verheiratet) sind das also knapp 2000 Euro netto pro Monat.
Wichtig zu wissen: Je länger man dabei ist, desto mehr steigt das Gehalt.
- Vorteil: Der Tarifvertrag bieten einen sicheren Rahmen, in dem moderate Steigungen möglich sind.
- Nachteil: Durch die hohe Sicherheit wächst das Gehalt nicht in den Himmel.
Neben dem Grundgehalt werben die KVB mit mehreren Vorteilen:
- Die Ausbildung zum Bahnfahrer finanzieren die KVB. Die Fahrer bekommen ab dem ersten Tag ihr volles Gehalt.
- Die Fahrschule dauert im Stadtbahnbereich drei Monate.
- Anschließend sind die Fahrer vier bis sechs Wochen mit einem Lehrfahrer unterwegs.
Bahnfahrer Gehalt: Das sind weitere Vorteile
- 39 Stunden-Woche
- Freie Fahrt im VRS-Gebiet mit dem Großkunden-Ticket.
- 30-Tage Urlaub
- unbefristete Beschäftigung
- Zuschläge im Schichtdienst – wer also viel nachts, am Wochenende oder an Feiertagen fährt, kann sein Gehalt entsprechend aufbessern.
- Hilfe bei der Wohnungssuche. Das bedeutet: Die Wohnungsgesellschaft der Stadt Köln hat rund 2000 Wohnungen, die an Mitarbeiter der Stadtwerke (dazu gehört auch die KVB) zum normalen Mietspiegel vermietet werden. Hiervon kann man dann entsprechend profitieren.
- Betriebsrente über die Zusatzversorgungskasse der Stadt Köln
- Beteiligung bei vermögenswirksamen Leistungen mit monatlich 6,65 EUR.
- Zu den Aufstiegsmöglichkeiten schreibt die KVB: „Eine klassische Entwicklung im Fahrdienst könnte eine Ausbildung zum Verkehrsmeister im Innendienst, Außendienst oder für die Leitstelle sowie zum Leiter Stadtbahnfahrer sein.“
- Ist der/die LebenspartnerIn arbeitslos oder verdient maximal 450 Euro, kann er ein Partnerticket für 20,28 Euro im Jahr erwerben. Das sind weniger als zwei Euro im Monat.
Voraussetzungen, um als Bahnfahrer zu arbeiten
- mindestens 21 Jahre
- drei Jahre einen Beruf ausgeübt oder in den letzten 4 Jahren eine Ausbildung abgeschlossen
- keine Einträge im Führungszeugnis
- Mindestens seit 2 Jahren Führerschein Klasse B und maximal einen Punkt in Flensburg
Lesetipp zum Thema: Hier seht ihr, was man im Vergleich als Mülllader bei den AWB in Köln verdient
Wie viel verdienen die Menschen in Köln?
In diesem Artikel ist aufgelistet, wie viele Menschen in Köln als arm und reich gelten und wie hoch der Anteil in der oberen und unteren Mittelschicht ist. Ihr seht dort außerdem, mit welchem Gehalt man zu welcher Gruppe gehört und könnt euer Gehalt so mit dem Durchschnitt in Köln vergleichen. Ihr seht dazu, wie viel ihres Gehalts die Menschen in Köln mittlerweile im Durchschnitt für die Miete ausgeben müssen.
Aufruf: Wir möchten künftig immer mal wieder Berufe in Köln vorstellen und sagen, was man dort verdient. Es schafft Vergleichbarkeit, es kann aber Ungerechtigkeiten aufdecken. Dafür brauchen wir eure Hilfe: Teilt uns (gerne auch anonym) mit, wie viel ihr in eurem Beruf verdient und was ihr macht. Schreibt uns eine E-Mail oder kontaktiert uns per WhatsApp.
3 comments
Susanne
KVB Fahrer sind keine Berufskraftfahrer, daher haben sie den Nachteil das die eigentlichen max. Fahrzeiten und Pausenzeiten nicht greifen. Dazu kommt das, das Gehalt für so eine große Verantwortung viel zu gering ist.
Und dann fragt sich die KVB warum sie keine Fahrer bekommen!?
D. Ackermann
Die Bahnfrei*innen werden nach dem Tarifvertrag Nahverkehr Nordrhein-Westfalen bezahlt: https://www.kommunalforum.de/tv_n_nw.php
Anonymous
und was ist mit den fahrerinnen?