In wirtschaftlich schwierigen Zeiten investiert Peek & Cloppenburg eine Millionensumme, um ein prägendes Gebäude in der Kölner City fit für die Zukunft zu machen: Das Weltstadthaus an der Schildergasse soll in den kommenden Jahren umfassend umgebaut werden.
Wie nun im Stadtentwicklungsausschluss beschlossen wurde, können die Pläne für eine Erweiterung des stilbildenden Hauses an der Schildergasse vorangetrieben werden. Ein entsprechender Entwurf wurde ungeändert beschlossen.
Die Umbaupläne von Peek & Cloppenburg sehen vor, dass an das große Glasgebäude ein weiterer Anbau folgt, der mit 38,5 Metern etwas höher ist, als der schlauchförmige Walfisch des Weltstadthauses. Ursprünglich hatten die Planer hier ein Hochhaus von 70 Metern Höhe geplant. Das jedoch wäre mit dem Höhenkonzept mit Rücksicht auf den Dom nicht vereinbar gewesen.
Die Umbau wird von den internationalen Architekten Renzo Piano konzipiert, die auch das Weltstadthaus gebaut haben. (Visualisierung: Renzo Piano)
Warum will Peek & Cloppenburg umbauen?
Seit Eröffnung des Hauses 2005 hat sich der Einzelhandel grundlegend gewandelt. Corona, Amazon & Co. haben dazu beigetragen, dass vor allem Modegeschäfte in der Innenstadt weniger ausgelastet sind, als noch vor 20-30 Jahren. Heißt: Das Weltstadthaus hat eine zu große Verkaufsfläche und soll nun fit für künftige Bedürfnisse in der City gemacht werden. Die Anzahl der Mitarbeiter (350 am Standort Köln) soll gleich bleiben.
Dazu wird das Gebäude direkt nebenan abgerissen bzw. aufgestockt. So soll eine Mischform aus Büroflächen, Verkaufsflächen, sowie Gastronomie und Veranstaltungsräumen entstehen. Laut Kölner Stadtanzeiger will Peek & Cloppenburg rund 100 Mio. Euro in den Umbau investieren.
Künftig soll es im Weltstadthaus zwei öffentliche Gastronomien geben: Eine in der Glaskuppel des heutigen Hauses und eine Dachterrasse mit Blick auf den Dom auf dem neuen Gebäude. Eine Visualisierung der Dachterrasse kann man im Bild oben sehen. Die Kuppel im Weltstadthaus ist bislang nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Aus dem Verliebt in Köln-Shop:Peek & Cloppenburg leidet unter Verwahrlosung der Innenstadt
Laut Erläuterung im Stadtentwicklungsausschuss leidet auch das Weltstadthaus aktuell unter der zunehmenden Verwahrlosung der Kölner Innenstadt: „Der sichtbare Trading-Down-Effekt, der durch Low-Budget-Shopping ausgelöst wird, wirkt sich auf das Geschäftsmodell von P&C aus und droht gleichzeitig das Image der Innenstadt weiter zu schwächen“, heißt es hier.
Die zunehmenden Leerstände, insbesondere auf der Hohe Straße, würden die Attraktivität des Quartiers gefährden. Ein nachlassendes Sicherheitsgefühl von Innenstadtbesuchern in den Abendstunden würde sich ebenfalls negativ auf die Zahl der Besucher auswirken.
Der Strukturwandel in Einkaufslagen macht sich zunehmend Bauprojekten für die Kölner Innenstadt bemerkbar.
- Auf der Schildergasse wurde 2024 etwa unter anderem eine Boulderhalle eröffnet.
- Auch das historische Mantelhaus (Hohe Straße 93-99) soll in den kommenden Jahren umfassend umgebaut werden und neben Gastronomie mit Dachterrasse auch Büroflächen bekommen.
Weltstadthaus Köln
Das Weltstadthaus wurde 2005 eröffnet und liegt an der Schildergasse 65-67. Aktuell hat es eine Verkaufsfläche von 14.400 Quadratmetern und ist 38 Meter hoch. Die lange des Glasbaus mit 6800 Scheiben beträgt 130 Meter. Das Weltstadthaus wurde auf der Kölner Nord-Süd-Fahrt gebaut, die darunter im Tunnel liegt.
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