Wer am nördlichen Kopf des Rheinauhafens entlangspaziert, stößt auf eine ungewöhnliche Figur: Ein bärtiger Mann im Bischofsgewand blickt unbeirrt auf den Rhein hinaus. Besucherinnen und Besucher, die vom Schokoladenmuseum herkommen, sehen zunächst nur seinen Rücken.
Doch der Standort ist bewusst gewählt – und erklärt zugleich, warum die Statue hier seit Jahrzehnten ihren Platz behauptet, wo sich der Ort doch in den vergangenen 20 Jahren komplett verändert hat. (Fotos: Cecil Bautz)

Schutzpatron der Schiffer
📍 Der Heilige Nikolaus gilt seit dem Mittelalter als Patron der Seefahrer und Fischer. Seine Aufgabe: Schutz in Gefahr und sichere Überfahrt über Flüsse und Meere. Dass er am Rhein steht und nicht zur Stadt gewandt ist, ist daher kein Zufall.
➡️ Sein Blick gehört dem Wasser, den Schiffen und den Menschen, die darauf unterwegs sind. Auch wenn sich der Rheinauhafen in den letzten Jahrzehnten zu einem modernen Stadtquartier mit Büros, Gastronomie und Museen gewandelt hat – die ursprüngliche Schutzfunktion des Nikolaus ist geblieben.
Von Poll an den Rheinauhafen
📍 Ursprünglich stand die mehr als 200 Jahre alte Buntsandsteinfigur nicht hier, sondern in Poll. Ein Fährmann brachte sie wohl im 18. Jahrhundert „aus dem Holländischen“ mit und stiftete sie den Poller Schiffern.
➡️ Später wurde sie am Bayenturm aufgestellt, unweit der Anlegestellen der Poller Fähren. Erst 1955 kam der Nikolaus an seinen heutigen Platz. Damit bleibt er auch räumlich eng mit der Geschichte der Kölner Rheinschifffahrt verbunden.
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Ein Blick zurück – und nach vorn
📍 Dass der Heilige Nikolaus bis heute am Eingang des Rheinauhafens steht, hat also weniger mit städtischer Dekoration zu tun, sondern mit Tradition. Er ist sichtbares Zeichen der Verbindung Kölns zum Rhein und erinnert daran, dass Fluss und Schifffahrt über Jahrhunderte das Leben der Stadt bestimmt haben.
➡️ Wer die Figur betrachtet, blickt nicht nur auf ein Denkmal, sondern auf ein Stück lebendiger Hafengeschichte.