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Richmodis Turm Köln

Warum gucken am Neumarkt zwei Pferde aus dem Turm?

Es ist eines der bekanntesten Häuser am Kölner Neumarkt: Das Richmodis-Haus steht an der nördlichen Seite des links neben der Neumarkt-Galerie, wo die Richmodisstraße nach Norden führt. Das Haus hat etwa 40 Meter zurückversetzt auch einen schmalen achteckigen Turm: Den Richmodis-Turm. Wer genau hinschaut, entdeckt an diesem Turm eine ungewöhnliche Begebenheit: Ganz oben schauen zwei weiße Schimmel aus dem Fenster. (Fotos: Raymond Spekking / CC-BY-SA 4.0)

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Warum gucken am Neumarkt zwei Pferde aus dem Turm?

Das Phänomen geht auf eine uralte Sage aus dem 14. Jahrhundert zurück, in dessen Mittelpunkt Richmodis von Lyskirchen steht. Die Namensgeberin für Straße, Turm und Haus war die Frau von Mengis von Aducht, dem damaligen Bürgermeister von Köln. Beide wohnten im Haus am Neumarkt Nr. 6. Es war die Zeit, als die Pest auch in Köln wütete und über 20.000 Menschen in der Stadt infolge der Krankheit starben.

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Die uralte Richmodis-Sage

Auch Richmodis war an der Pest erkrankt und wurde ganz in der Nähe an der Kirche St. Aposteln beerdigt. Sie wurde mit Schmuck begraben, was dem damaligen Totengräber aufgefallen war. In der Nacht nach dem Begräbnis wollte er den Schmuck der vermeintlich toten Richmodis stehlen. In diesem Moment zuckte Richmodis auf – sie war nur scheintot. Anschließend ging sie mit einer Laterne zurück zur Wohnung und klopfte. Der Totengräber flüchtete erschrocken.

Als die Magd in der Wohnung dem Ehemann berichtete, dass die verstorbene Frau vor der Tür stehen würde, sagte der den berühmten Satz: „Das ist unmöglich. Eher würden meine Schimmel oben auf dem Heuboden stehen.“ Was dann auch passierte.

Richmodis Kölsch seit 2012 wieder erhältlich

Seine Frau Richmodis wurde danach wieder gesund und soll noch zwei Kinder bekommen haben.

In Köln gibt es bis heute auch das so genannte Richmodis Kölsch, das seit 2012 von REWE verkauft wird. Das Wappen von Richmodis Kölsch besteht aus zwei weißen Pferden und dem Richmodisturm und geht ebenfalls auf diese Sage zurück.

Die Pferde stehen bereits seit dem 17. Jahrhundert in dem Turm am Neumarkt, der mehrmals wieder aufgebaut wurde. Die heutigen Schimmel stammen aus dem Jahr 1958 von Bildhauer Wilhelm Müller-Maus.

Linktipp zum Thema:

Wenige Meter weiter an der Neumarkt-Galerie befindet sich mit der umgedrehten Eistüte ebenfalls ein bekanntes Kunstwerk am Neumarkt: Die Hintergründe zur Eistüte am Kölner Neumarkt liest du hier

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