Gemeinsam mit Schäfers Nas war er der bekannteste Kriminelle der Kölner Unterwelt in den 60er- und 70er-Jahren, war Zeitweise der Leibwächter von Romy Schneider: Am 24. Februar 2024 ist Anton Dumm im Alter von 86 Jahren in einem Pflegeheim bei Troisdorf gestorben. Seine Beerdigung sollte zunächst auf dem Kölner Melatenfriedhof stattfinden. Nachdem sein Sohn aber mit eine Mistgabel auf den Bestatter losgegangen sein soll, hat der sich zurückgezogen.
Fotos: Janette Flock
Die Beerdigung fand nun Mitte März auf dem Friedhof in Köln-Rath rechtsrheinisch statt. Hier liegt Anton Dumm nun neben seiner Schwester begraben. In Köln-Rath betrieb er auch einen Reiterhof, nachdem er sich auf dem Rotlicht-Milieu zurückgezogen hatte.
Verurteilt wegen Vergewaltigung
Auf dem Grab stehen frische Blumen, dazu zahlreiche Kränze. „Eine Legende geht auf Reise“ steht an einem der Kränze. Daneben ein großes Blumenkreuz aus roten und weißen Blumen. Auf dem Holzkreuz steht sein Name. Dazu das Geburts- und Sterbedatum.
Anton Dumm wurde in den 1960er-Jahren wegen Vergewaltigung, Zuhälterei, Körperverletzung und Fahren ohne Führerschein verurteilt. Auch nach seiner Haftstraße blieb er in den 1970er-Jahren im Kölner Milieu aktiv.
Anzeige:Ringschlacht zwischen Dumme Tünn und Schäfers Nas 1975
Am 20. September 1975 kam es auf den Ringen zu einem folgenschweren Treffen mit seine Kontrahenten Schäfers Nas: Normalerweise gingen sich die Zuhälter aus dem Weg, aber an diesem Tag kam es vor der Diskothek „Big Ben“ im Klapperhof zum Kampf zwischen Anton Dumm und Heinrich Schäfer.
Weil Dumm zu viel getrunken hatte, war die Sache schnell entschieden. In Dumms Worten: „Dä hät m’r eine vür d’r Kopp jehaue, un dann wor ich fott!“
„Wir haben gekegelt“
Wie Dumm vor einigen Jahren dem Express erzählte, habe er an diesem Abend eine Flasche Whiskey getrunken, als er zufällig Schäfers Nas begegnete. Der fragte ihn, ob er besoffen sei. Als er antwortete „Was geht dich das an, du W…“, gab es auf die Mappe.
„Die Ringschlacht des Jahres“, titelte der Kölner Express damals im Anschluss und bescheinigte Anton Dumm einen K.o. in der ersten Runde.
Dummse Tünn habe einen Kopf wie ein Eierkarten gehabt, berichtete Jochen Skala, der als Polizist damals gerufen wurde, vor einigen Jahren dem Express. Als die Polizei eintraf sei alles jedoch schon vorbei gewesen.
„Wir haben gekegelt“, sagte der unterlegene Tünn zur Polizei. Fotos von dem Aufeinandertreffen gibt es übrigens nicht.
Wo liegt das Grab von Dummse Tünn?
Das Grab von Anton Dumm findet man auf dem Friedhof in Rath. Am Eingang geht man sofort links und am Zaun entlang, parallel zu einem Fußgängerweg. Nach ca. 500 Metern sieht man das Grab auf der rechten Seite.