Anzeige:
Köln Aufkleber



4711 Reklame Heumarkt

So geht es mit der 4711-Reklame vom Heumarkt weiter

Am 19. Februar wurde die historische 4711-Reklame am Kölner Heumarkt endgültig abgebaut. Über 50 Jahre war die Werbung am Haus am Heumarkt 55 angebracht. Für viele Kölner war der Schriftzug an diesem Ort ein Teil von Köln. Das Haus am Heumarkt 55 wird nun abgerissen und durch ein neues Bürohaus ersetzt. Im hinteren Bereich läuft der Abriss bereits seit Anfang Januar. Im Sommer 2025 wird mit dem Neubau des Bürohauses begonnen. (Foto: Friedhelm Bürks)

Was passiert nun mit dem 4711-Schriftzug?

Wie 4711 betonte, soll der Schriftzug auf jeden Fall im Stadtbild erhalten bleiben. Wann ein neuer Standort feststeht, ist aktuell aber noch unklar. „Wir haben aktuell noch keine neue Fläche, die wir kommunizieren können“, erklärte eine 4711-Sprecherin auf Nachfrage. Die Anlage wird nun zunächst eingelagert und dann restauriert, wenn man eine neue Fläche feststeht.

Newsletter abonnieren ✅ Kölsche Gute Nacht-Geschichte als PDF erhalten ✅

Kölsche Dino Geschichte

Newsletter abonnieren ✅ Kölsche Gute Nacht-Geschichte als PDF erhalten ✅

Laut 4711 gebe es mehrere Interessenten, man müsse aber nun zunächst in konkrete Verhandlungen gehen. Auch die Abstimmungsprozesse mit der Stadt Köln werden einige Zeit in Anspruch nehmen.

Bis der Schriftzug wieder im Stadtbild auftaucht, wird also nun noch einige Zeit vergehen – vorausgesetzt, es findet sich ein neuer Standort.

Kölner fordern Erhalt des 4711-Schriftzuges

Viele Kölner hatten zuletzt gefordert, dass der 4711 Schriftzug im Stadtbild erhalten bleibt: „Es darf nicht sein, dass die Reklame einfach aus dem Stadtbild verschwindet. Die 4711-Werbung vom Heumarkt ist ein Stück Köln und sollte deshalb für alle sichtbar erhalten bleiben“, sagte der Hotelier und Gastronom Roberto Campione.

Campione kann sich gut vorstellen, dass man den Schriftzug am Hotel Monte Christo in der Kölner Altstadt, das er betreibt, anbringt. Das Hotel liegt in der Straße Große Sandkaul, nur einen Steinwurf vom Heumarkt. Auch die historische Fassade des Hotels am Augustinerplatz am Kaufhof wäre auch seiner Sicht ein geeigneter Ort. An beiden Orten würde die 4711-Reklame zentral in der Kölner City erhalten bleiben.

„Ich finde auch, dass der Flughafen ein guter Standort wäre. Für Passagiere, die hier ankommen, ist er gewissermaßen das Tor zu Stadt“, bringt Campione einen dritten Standort ins Spiel. 

Gab es keine Möglichkeit, den Schriftzug am Heumarkt zu erhalten?

Investor Hansainvest Real Assets teilte 2023 mit, die 4711-Reklame „wäre heute nicht mehr im Einklang mit den geltenden Werberichtlinien der Stadt Köln“.

Laut Stadt Köln gibt aber durchaus die Möglichkeit für Ausnahmen bei den Richtlinien. Eine Sprecherin der Stadt Köln bestätigte vergangenes Jahr auf Nachfrage: „Die 4711-Werbung, die vor der Satzung (Anm. d. R.: die Baugestaltungssatzung B23 trat erst in Kraft, als die Werbung schon hing) angebracht wurde, überschreitet die Größenbegrenzungen deutlich.“

Gleichzeitig verwies sie jedoch auch auf möglichen Ausnahmen der Werberichtlinien: „Eine Ausnahme von der Satzung ist im Einzelfall möglich, insbesondere bei Einfügung in die Architekturgliederung und die Fassade und Zurückhaltung gegenüber der Architektur. Der Vorhabenträger sieht jedoch nicht vor, die Werbung zu erhalten.“

Anzeige:

Warum steht die Reklame nicht unter Denkmalschutz?

Die historische 4711-Reklame hängt seit fast 50 Jahren am Heumarkt, wurde hier in den 70er-Jahren angebracht. Die Reklame steht im Gegensatz zur Reissdorf Reklame am Rudolfplatz („Er trinkt / Sie trinkt“) nicht unter Denkmalschutz.

Zu einem möglichen Denkmalwert der 4711-Werbung teilte die Stadt Köln 2023 auf Nachfrage mit: „Nur bei einer Einstufung des Gebäudes als Baudenkmal wäre gegebenenfalls auch die 4711-Werbung als denkmalwerter Bestandteil erachtet worden. Der 4711-Werbung am Gebäude kommt jedoch – ohne das Gebäude – kein eigenständiger Denkmalwert zu.“

Das marode Gebäude, das nun abgerissen wird, wurde laut Stadt Köln 2014/15 im Rahmen einer Begehung der Altstadt seinen potentiellen Denkmalwert hin geprüft: Damals wurde festgestellt, dass keine Denkmaleigenschaft vorliegt.

Zurück

Kommentiere diesen Artikel