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Radom in Wachtberg

Radom in Wachtberg: Was der 55-Meter-Ball südlich von Köln bedeutet

Wer auf dem Drachenfels, Schloss Drachenburg oder nebenan auf dem Petersberg steht und über den Rhein in die Landschaft schaut, der erblickt es irgendwann: Weit hinter Bonn taucht mitten in der Landschaft plötzlich ein riesiger weißer Ball auf, der unwirklich hoch über alle Bäume und Häuser emporragt: Das Radom in Wachtberg.

Es handelt sich um einen Weltraumbeobachtungsradar (Radom) des Fraunhofer Instituts für Hochfrequenzphysik und Radartechnik, das in Wachtberg liegt und das weltweit größte seiner Art ist. Heißt konkret: Man kann mit der Anlage sehr exakt ins Weltall schauen und sieht Objekte, wie Satelliten etc. in hoher Auflösung. (Fotos: Janette Flock)

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Radom in Wachtberg: Die Größe

Eigentlich ist es eine Radaranlage. Um diese vor dem Wetter zu schützen, wurde eine Kugel drumherum gebaut. Die Kugel hat einen unglaublichen Durchmesser von 47,5 Metern und ist 54,5 Meter hoch.

Zum Vergleich: Die Pylonen des RheinEnergieStadions sind etwas über 70 Meter hoch. Die weiße Hülle ist nötig, um die sensiblen Messgeräte (u.a. den Parabolspiegel) vor Wettereinflüssen zu schützen. Von der Kuppel bis zum Kölner Dom sind es rund 38 Kilometer Luftlinie.

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Radom in Wachtberg: Was die Anlage leisten kann

Das Radom ist seit mehreren Jahrzehnten Teil der Landschaft. Mit dem Bau wurde bereits 1965 begonnen. Die erste Überlegung damals entstand aus dem kalten Krieg: Mit dem System wollte man Interkontinentalraketen frühzeitig erkennen. Nach Ende des kalten Krieges wird das System zunehmend zivil genutzt, d.h. von hier aus werden Objekte im Weltraum beobachtet.

Es gibt weltweit keine (offiziell bekannte) Radareinrichtung, die Weltraumobjekte mit einer solchen Auflösung abbilden kann. Um zu verdeutlichen, was das heißt, hilft dieses Beispiel: Wenn jemand auf der Kölner Domspitze 38 Kilometer entfernt ein 2-Euro-Stück hochhält, so kann das Radom dies erkennen.

Besichtigung auch online möglich

Die Kugel kann man seit Corona auch online besichtigen und sieht so bequem vom Computer aus, wie es vor Ort aussieht. Auf dieser Seite findet ihr die Informationen dazu.

Habt ihr weitere Erfahrungen oder Infos zum Radom? Schreibt uns eine E-Mail.

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7 Kommentare

  • Hi,
    so ist es nach wie vor.
    Ein bekannter Berufssoldat hat dies bestätigt, dass der Radom nach wie vor vom Abwehrdienst verwendet wird 😉

  • Andreas Salm

    Da war ich schon mal drin, als das gebaut wurde hat mich ein Kunde darüber versucht auszufragen.Mit Absprache mit jemand vom MAD hab ich dem eine Story erzählt die in Ostberlin verbreitet wurde und zur Ergreifung eines Spiones führte

  • Auf der anderen Straßenseite liegt die Sportanlage des SV Wachtberg 1922 e.V. und drumherum verdammt viel Landschaft – all das ist einfach Heimat und wunderschön.

  • … ich wusste gar nicht, dass es dort Führungen gibt. Zu meiner Bonner Zeit gab es immer das Gerücht, dass dort Geheimdienste aktiv wären… so um 1985

  • Biggy harbecke

    Klar war echt ein tolles Erlebnis ,ist ein Ausflug wert,würdest gern mit den Enkel dorthin fahren,leider bin ich nicht motorisiert und weiß nicht ob man es mit den offis…erreicht

  • Wir wohnen in Wachtberg, dem „Drachenfelser Ländchen“ und haben das Radom auf dem Wachtberg mal besichtigt, dies war sehr interessant. Eines habe ich noch in Erinnerung, uns wurde gesagt, wenn einer auf der Kölner Domspitze ein damals 2 Mark Stück hochhalte in Richtung Wachtberg, so könnten sie das sehen.

    • Verliebt in Köln

      Das ist sehr beeindruckend, das ergänzen wir noch im Artikel. Vielen Dank für die Anmerkung, Annemie.

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