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Opernhaus Rudolfplatz

Warum das prächtige Opernhaus am Rudolfplatz für immer verschwand

Wo heute das Steigenberger Hotel am Rudolfplatz steht, stand bis nach dem 2. Weltkrieg das Kölner Opernhaus. Es entstand im Jahr 1902 und war ein prächtiger Bau im Stile der damaligen Kaiserzeit. Man muss dazu wissen: Erst knapp 20 Jahre vor dem Neubau der Oper wurde die mittelalterliche Stadtmauer von Köln eingerissen, was den Weg zur Stadterweiterung frei machte.

Wo sonst die Stadtmauer verlief, entstanden die Ringe – damals eine große Prachtstraße nach Wiener Vorbild. Hier wurden zahlreiche repräsentative Bauten angesiedelt. Unter anderem auch das Opernhaus. (Foto: www.grevenarchivdigital.de |  Kölner Fotoarchiv)

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Opernhaus am Rudolfplatz: Vorbild Semperoper Dresden

Das Kölner Opernhaus wurde im Stil des Historismus errichtet. In Innern war es ebenso prächtig, wie es von außen aussah: 1806 Menschen hatten hier Platz (Grundfläche: 5.950 Quadratmeter). Die Treppenhäuser war verziert, es gab hohe Decken und Gemälde im Foyer.

Der Saal des Opernhauses war so gestaltet, wie man ihn noch heute aus alten Opernhäusern kennt: Neben den Sitzen, gab es an den Seiten und nach hinten raus drei Etagen mit Logen und weiteren Plätzen. Als Vorbild für das Kölner Opernhaus diente dem Architekten die Semperoper in Dresden.

Opernhaus Rudolfplatz
So sah das Opernhaus am Rudolfplatz vom Hohenzollernring aus. Foto: www.grevenarchivdigital.de |  Kölner Fotoarchiv

Die Kölner Oper war ein repräsentatives Gebäude – von innen und von außen. Es war auch hinsichtlich der Technik und der Akustik auf dem damals neuesten Stand. Die Oper prägte das Bild am Rudolfplatz – sogar bis nach dem 2. Weltkrieg. Zwar wurde das Gebäude im Krieg beschädigt, ein Wiederaufbau wäre allerdings möglich gewesen.

Warum das Opernhaus abgerissen wurde

Dennoch entschied man sich in Köln in den 1950er-Jahren, die Oper abzureißen – heute undenkbar, doch damals stand der schnelle Aufbau einer modernen Stadt im Vordergrund der Stadtplaner. Die Oper musste einem Neubau am Offenbachplatz weichen, der moderner sein sollte.

Übrigens kein Einzelfall: Auch die Türme an der Hohenzollernbrücke wurden erst lange nach dem zweiten Weltkrieg abgerissen. Auch die Bahnhofsvorhalle wurde nach dem 2. Weltkrieg abgerissen und durch den heutigen Bau ersetzt.

So sah es im Innern der Gasstätte des Opernhauses aus. Die Gaststätte von außen ist auf dem oberen Bild rechts neben der Oper zu sehen. Foto: www.grevenarchivdigital.de |  Kölner Fotoarchiv

Die Sanierung der heutigen Oper am Offenbachplatz geriet in den vergangenen Jahren zum Desaster und wird bis zur Fertigstellung hunderte Millionen Euro verschlingen. Unglaublich viel Geld, das der Stadt Köln an anderer Stelle fehlt.

Übrigens: Die Steine des alten Kölner Opernhauses kann man heute noch in der Stadt sehen: Als die Kirche Neu St. Alban am Stadtgarten nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut wurde, benutzte man dafür die Steine des gerade abgerissenen Opernhauses. Die Gemälde aus dem alten Opernhaus befinden sich heute im Besitz des Stadtmuseums.

Das Opernhaus am Rudolfplatz nach dem 2. Weltkrieg

Die beiden folgenden Bilder zeigen, wie das Opernhaus nach dem 2. Weltkrieg aussah und wie das Opernhaus Ende der 1950er-Jahre abgerissen wurde:

So sah das Opernhaus am Rudolfplatz nach dem 2. Weltkrieg aus. Foto: www.grevenarchivdigital.de | Kölnische Rundschau
Opernhaus Rudolfplatz
So sahen die letzten Reste des Opernhaus nach dem Abriss aus. Im Hintergrund ist die Häuserfront zu sehen, die man noch heute hinter dem hier errichteten Hotel sieht. Foto: www.grevenarchivdigital.de | Kölnische Rundschau

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1 Kommentar

  • Es ist eine Schande, dass so was schönes verschwinden musste, um dann Platz zu machen für eine moderne Kasten.
    Dasselbe gilt für`s Hauptbahnhof Köln.

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