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Kölner Dom Michaelsportal

Michaelsportal am Kölner Dom nach 10 Jahren wieder sichtbar

Wer die vergangenen zehn Jahren über den Roncalliplatz ging, sah neben der Dauerbaustelle Dom-Hotel noch eine weitere Dauerbaustelle: Am Südportal des Kölner Doms war stets ein großes Gerüst. Dahinter fanden zum Teil komplizierte Arbeiten am Michaelsportal statt. Es ist eines der großen Eingangsportale des Kölner Doms. Die Geschichte des Michaelsportals steht exemplarisch auch für die wechselhafte Geschichte des Doms, von Engagement, von Zukunft und Vergangenheit. (Foto: Karol Salwach)

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Michaelsportal: Einschusslöcher aus dem 2. Weltkrieg

Als die Experten der Dombauhütte 2013 begannen, das Portal wieder instand zu setzen, gab es hier noch viele Kriegsspuren des 2. Weltkriegs. Einschusslöcher und Ausbuchtungen waren auch Jahrzehnte später noch sichtbar. Das Portal selbst stammt aus dem 19. Jahrhundert – also zu der Zeit, als der Kölner Dom fertiggestellt wurde. Einige Kriegsspuren sind auch nach der Restaurierung noch da. Sie wurden bewusst gelassen, um die Erinnerung an das Grauen des 2. Weltkrieges wach zu halten.

Es ist eine große Anzahl von Figuren und Bildern, die am Michaelsportal zu sehen sind. Sie zeigen die „Verwirklichung des Erlösungswerkes in der Menschheit durch Christus und seine Stiftung in der Kirche“. Zu sehen sind unter anderem Szenen aus dem Leben Jesu nach seiner Auferstehung und aus der Apostelgeschichte. 

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Kopf kehrt nach 70 Jahren zurück nach Köln

Ansonsten wurden die vielen Figuren aufwendig, zum Teil mit einem Laser, gereinigt und nachgebaut. Ziel war es, so viel Originalsubstanz wie möglich zu erhalten. Die Finanzierung erfolgte durch ein Patenschaftsprogramm des Kölner Dombau Vereins. Das heißt: Engagierte Kölnerinnen und Kölner waren dafür verantwortlich, dass das Portal überhaupt restauriert werden konnte.

Bei den Figuren gibt es zwei weitere Besonderheiten: Der Kopf eines römischen Soldaten fand nach 70 Jahren den Weg zurück an das Michaelsportal. Ein US-Soldat hatte den Kopf, den er im 2. Weltkrieg vor dem Dom in Kriegstrümmern gefunden hatte, mit in die USA genommen, lagerte ihn dort Jahrzehnte in einem Haus. Als sein Sohn den Stein-Kopf im Nachlass des Vaters fand, befragte er eine Kunstexpertin. Auf diesen Weg ließ sich das Rätsel um den Kopf klären – er kam zurück nach Köln.

Michaelsportal: Weitere Maßnahmen geplant

Auf der linken Seite des Portals gibt es außerdem eine Lücke. Die wird dort auch so bleiben, denn die Figur, die ursprünglich hier war, wird nicht mehr am Portal sein, da sie antijüdisch war.

Die restaurierten Figuren sind aktuell ein Blickfang vom Roncalliplatz aus, denn sie heben sich auch optisch am Kölner Dom deutlich ab. Allzu lange wird der Blick aber nicht frei bleiben. Als nächstes werden die Elemente über dem Portal restauriert. Wer aktuell am Dom unterwegs ist, sollte sich das freie Portal auf jeden Fall einmal aus der Nähe anschauen.

Das Michaelsportal zeigt gut, wie viel Vergangenheit und einzigartige Geschichten im Kölner Dom stecken.

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