Wer zuletzt am Rudolfplatz entlanggegangen ist und genau hingeschaut hat, dem sind mehrere neue Stelen aufgefallen: Sie stehen mittig zwischen den Schienen und hinter den neuen Wallarkaden auf der Grünfläche.
Dahinter steckt der Freundes- und Förderkreis Marie-Luise Nikuta, der an diese Stelle nun ganz offiziell Flagge zeigt: „Am 3. August 2024 war es soweit: mit vereinten Kräften haben wir Info-Stelen auf der Grünfläche am Rudolfplatz aufgestellt, für die wir Anfang des Jahres die Patenschaft übernommen haben und im Frühling bepflanzt hatten“, schreibt der Freundeskreis dazu auf seiner Homepage.
In diesem Jahr nun soll der nächste Schritt folgen. Die Fläche am Rudolfplatz soll auch offiziell in Marie-Luise Nikuta-Platz umbenannt werden. Im Mai soll die Bezirksvertretung Innenstadt die Umbenennung offiziell beschließen. Eine entsprechende Beschlussvorlage liegt bereits vor.
„Mit der Benennung soll an das Leben und Wirken der im Jahr 2020 verstorbenen und stadtweit sowie überregional bekannten Kölnerin erinnert werden. Marie-Luise Nikuta wurde am 25. Juli 1938 in Köln-Nippes geboren und hat sich um Köln, die Kölsche Sprache, das Kölsche Liedgut und den Kölner Karneval verdient gemacht„, heißt es in der Beschlussvorlage.
Auch die Formalitäten sind bereits geklärt:
- Straßen und Plätze können nur nach Personen benannt werden, deren Todestag mindestens zwei Jahre zurückliegt. Das ist bei der Motto-Queen der Fall.
- Eine weitere Bedingung ist eine so genannte „Geschichtsprüfung“ der Person. Auch das ist erfolgt – mit positivem Ergebnis.
„Einer Benennung steht aus Sicht der Verwaltung nichts im Wege“, heißt es in der Vorlage.
(Fotos: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 / fkmln.koeln)
Schon seit Sommer 2024 zeigen Info-Stelen am Platz unter anderem Bilder von Marie-Luise Nikuta. Dazu gibt es QR-Codes, die man mit dem Handy vor Ort scannen kann. Sie informieren über das Engagement des Vereins und führen außerdem zu drei beliebten Liedern von Marie-Luise Nikuta:
- „Levve un levve losse“
- „Drei Grosche för Ihs“
- „Straßenbahn-Song“
Mit der Gestaltung des Ortes und der Umbenennung möchte der Verein an das Leben und Wirken von Maria Luise-Nikuta erinnern. Die Mitglieder haben es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, einen öffentlichen Erinnerungsraum für die Mottoqueen zu schaffen.
Anfang 2024 hat der Verein die Patenschaft für die Fläche übernommen. Dort dürfen die Mitglieder nun einen Teil der Fläche als Beet im Rahmen der Regelungen der Patenschaft nach eigenen Ideen gestalten. Mit den Stelen aus Corten-Stahl wurde die Fläche Anfang August auch für Besucher erlebbar gemacht.
Aus dem Verliebt in Köln-Shp:Verein plante Denkmal für Marie-Luise Nikuta
Dabei soll es jedoch nicht bleiben: Langfristig strebt der Verein an, an dem Platz ein Denkmal für Marie Luise-Nikuta aufzustellen. Die Planungen hierfür sind jedoch noch nicht konkret. Hierfür sucht der Verein noch weitere Mitstreiter und Sponsoren.
Wie dankbar die Menschen in Köln für Erinnerungsorte von bekannten Kölnerinnen und Kölnern sind, hat man zuletzt in Köln-Sülz bei der Einweihung des Hans Süper Denkmals gesehen.
Warum Marie-Luise Nikuta?
„Marie-Luise Nikuta hat sich um Köln, die Kölsche Sprache, das Kölsche Liedgut, den Kölner Karneval und so vieles mehr verdient gemacht. Als Frau hat sie „ihren Mann gestanden“ ist Beispiel gelebter Emanzipation und von Toleranz gewesen“, heißt es auf der Homepage des Vereins.
Marie-Luise Nikuta war eine der Botschafterinnen des Kölner Karnevals schlechthin: Sie komponierte rund 40 Mal das Motto-Lied für den Kölner Karneval. Sie starb am 25. Februar 2020 in Köln und liegt auf dem Melatenfriedhof begraben.
Nikutas Geburtsname war Oberbrinkmann. Beruflich war sie bei Gerling als „Versicherungskauffrau“ tätig. Sie war verheiratet mit dem Kunstschlosser Emil Wilhelm Nikuta, der 2008 starb. Seit 2014 lebte Nikuta in der Seniorenresidenz am Dom. Zuvor lebte sie mehrere Jahrzehnte in Mauenheim.
2 Kommentare
Angelika Bosch
Sie ear sehr bekannt und beliebt ,ich meine , das steht Ihr zu
Stephanie Walgenbach
Sie sollte einen Platz bekommen, aber ich bin der Meinung das dieser dort sein sollte wo sie lange Jahre gelebt hat und
viele Menschen sie kannten … in Mauenheim.