Das Konzert von Brings auf dem Roncalliplatz war auf mehreren Ebenen besonders: Zunächst das Ambiente. Im Sommer im Herzen von Köln mit dem Kölner Dom im Hintergrund. Während der blauen Stunde. An einem Sommerabend. Einen schöneren Ort kann man sich als kölsche Band nicht vorstellen. Dazu kam aber auch die musikalische Komponente: Erstmals trat Brings gemeinsam mit dem Beethoven Orchester Bonn auf.
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Das Orchester spielt in einer Saison bei rund 120 Opernaufführungen und 50 Konzerten und Bonn. Dazu kommen Gastauftritte im In- und Ausland. Es sind Musiker von internationalem Niveau. Die große Frage vor den Konzerten lautete: Würde das Orchester auf der Live-Bühne mit dem Sound von Brings zusammenpassen? Es gab durchaus Fans, die hier im Vorfeld skeptisch waren.
Wer das Konzert am Freitagabend verfolgt hat, der wusste danach jedoch: Ja, es passte. Und durch das Beethoven Orchester wurde es ein Brings Abend, den die Menschen so noch nie erlebt haben. Denn gemeinsam mit dem Orchester schaffte es Brings, „Spezialversionen“ von seinen Songs zu kreieren, ohne den Charakter der Songs zu verlieren.
Anzeige:Dass das geht, war dem Dirigenten des Beethoven Orchesters während der Zusammenarbeit schnell klar geworden. Er kannte Brings vor der Pandemie gar nicht, berichtete er am Freitagabend auf der Bühne. Erst in den vergangenen Jahren sei er Brings-Fan geworden und sah schnell das Potenzial, die Songs gemeinsam mit dem Bonner Orchester aufzusetzen.
So gelangen Band und Orchester das Kunststück, die richtige Balance zu finden: Die Stärke des Orchester herauszuheben und den eigenen Brings Sound beizubehalten. Das gelang auch bei alten Brings-Songs wie etwa Katharina. Das wurde aber auch bereits beim Intro klar, das Brings auch schon beim ersten Stadionkonzert 2011 gespielt hat. Die Nuancen stimmten. Wie sich die Interpretation von „Kölsche Jung“ anhörte, könnt ihr u.a. in diesem Video nachhören.
Fast 5000 Menschen waren auf dem Roncalliplatz dabei – ausverkauft. Im Vergleich zu den Bläck Fööss Konzerten war das Gelände dieses Mal etwas besser strukturiert, denn es gab einen Front of Stage Bereich. Das führte dazu, dass sich die Leute besser verteilten.
Der größte Wehrmutstropfen bei Band um Besuchern: Bereits um kurz nach 22 Uhr war Schluss. Bei Konzerten im Umland habe die Band zuletzt immer bis Mitternacht spielen können, betonte Peter Brings kurz vor Schluss. Doch in Köln, speziell in der Stadt auf dem Roncalliplatz gilt die eiserne Auflage: Um 22 Uhr ist Schluss, sonst kommt das Ordnungsamt.
Auffällig auch: Offenbar waren längst nicht alle Besucher nur wegen Brings gekommen. Auch das Orchester hatte viele Fans mitgebracht. Als Peter Brings fragte, wer alles aus Bonn kommt, gingen vor der Bühne zahlreiche Arme in die Höhe.
Der Abend begann mit „Willkumme in Kölle“ und endete mit „Heimjonn“. Ein magischer Abend, den jeder, der dabei war, so schnell nicht vergessen wird.
Wer nicht dabei sein konnte: Am 16. September wird der WDR das Konzert um 21:45 Uhr ausstrahlen.