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Wolf bei Köln

Landesamt bestätigt Wolfsnachweise im Großraum Köln

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (LANUK) in Nordrhein-Westfalen hat neue Wolfsnachweise im Großraum Köln bestätigt. Betroffen sind unter anderem der Rhein-Sieg-Kreis sowie der Kreis Euskirchen. Damit verdichten sich die Hinweise, dass sich einzelne Tiere auch in dieser Region aufhalten.

Schafsriss bei Lohmar bestätigt

Am 17. Mai 2025 wurde auf einer Weide bei Lohmar ein totes Schaf gefunden. Eine durch das LANUK beauftragte Luchs- und Wolfsberaterin nahm noch am selben Tag Proben am Fundort. Das Ergebnis: Der Wolf war der Verursacher.

Die genetischen Untersuchungen des Senckenberg Forschungsinstituts in Gelnhausen konnten das Tier eindeutig identifizieren. Es handelt sich um ein weibliches Tier mit der Kennung GW4631f aus dem Rudel Neustadt am Rennsteig in Thüringen. Dort war die Wolfsfähe zuletzt am 8. März 2025 genetisch nachgewiesen worden.

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Weitere Spuren von GW4631f wurden am 20. Mai 2025 bei Much im Rhein-Sieg-Kreis sowie am 1. Juni 2025 bei Euskirchen gesichert. Auch hier konnten genetische Proben bestätigt werden. Über den aktuellen Aufenthaltsort des Tieres gibt es derzeit keine Erkenntnisse.

Der Wolf ist schon länger in der Region. Bereits 2021 hatte das Landesamt sieben neue Welpen bei einem Wolfsrudel in Leuscheid bestätigt.

Auffällige Nutztierfälle im Rhein-Sieg-Kreis

Neben den genetisch gesicherten Nachweisen werden dem LANUK regelmäßig mögliche Nutztierrisse gemeldet. Im Rhein-Sieg-Kreis häufen sich seit dem Sommer entsprechende Fälle.

  • 22. August 2025, Hennef (Sieg): Ein Stück Damwild wurde getötet. Laut Gutachtern ist ein Wolf anhand des Rissbildes wahrscheinlich, die genetische Untersuchung läuft.
  • 28. August 2025, Hennef (Sieg): Zwei weitere Damwildtiere, ein adultes Stück und ein neugeborenes, wurden gerissen. Auch hier deutet das Rissbild auf einen Wolf hin.
  • 10. September 2025, Hennef (Sieg): Ein Schaf wurde getötet. Erneut spricht das Muster der Verletzungen für einen Wolf.

Alle Fälle befinden sich noch in der abschließenden Bearbeitung. Ob GW4631f oder ein anderes Tier verantwortlich ist, wird derzeit untersucht.

Wölfe in Deutschland

Der Wolf ist seit Beginn der 2000er-Jahre nach Deutschland zurückgekehrt und steht unter strengem Schutz. Das Monitoringjahr 2023/2024 weist bundesweit 209 Rudel nach. Dazu kommen 46 Paare sowie 19 sesshafte Einzeltiere.

Die meisten Rudel leben in Brandenburg (58), gefolgt von Niedersachsen (48) und Sachsen (37). Im Vorjahr waren es noch 185 Rudel, 58 Paare und 22 Einzelwölfe gewesen. Der Anstieg fällt damit geringer aus als in den ersten Jahren der Wiederansiedlung.

Das Wolfsmonitoring basiert auf mehr als 40.000 Hin- und Nachweisen, die in den Bundesländern ausgewertet wurden. Koordiniert wird es durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW).

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Aktuelle Infos online verfügbar

Alle bestätigten Wolfsnachweise in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht das LANUK regelmäßig im Wolfsportal. Dort sind auch detaillierte Informationen zu den jeweiligen Fällen abrufbar. Ergänzende Daten zum genetischen Monitoring finden sich zudem auf der Website des Senckenberg Forschungsinstituts in Gelnhausen.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen: Auch im Rheinland müssen Nutztierhalter künftig mit der Präsenz von Wölfen rechnen. Ob es sich bei den jüngsten Fällen im Rhein-Sieg-Kreis tatsächlich um ein und dasselbe Tier handelt, wird die laufende genetische Analyse klären.

Wolf in Köln-Ehrenfeld

Im Mai 2021 hatte sich ein Wolf in die Köln-Innenstadt verierrt. Die Überwachungskamera der RheinEnergie in Köln-Ehrenfeld hatte das Tier damals aufgenommen, wie es vor der Schranke stand. Zahlreiche weitere KölnerInnen sahen das Tier und meldeten es damals.

Der Wolf hatte riss in der Nacht vier Schafe in der Rheinaue. Dass in Köln regelmäßig Wölfe in die Stadt kommen, gilt jedoch als extrem unwahrscheinlich, da Wölfe als sehr scheue Tiere gelten.

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