Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) modernisieren in den kommenden Jahren ihre Stadtbahnflotte und haben 132 neue Hochflur-Bahnen beim Schweizer Unternehmen Stadler bestellt. Das Projekt hat einen Umfang von rund 700 Mio. Euro.
Die ersten Fahrzeuge sollen 2029 in Köln ankommen, bis 2032 sollen alle Züge ausgeliefert sein. Sie ersetzen schrittweise die bisherigen Serien 2200/2300 und 5100 und werden zunächst auf den Linien 4, 13 und 18 unterwegs sein.
Die Bahnen sollen zahlreiche neue Funktionen haben, die den Fahrgästen die Fahrten leichter machen.

Neue KVB-Bahnen sollen mehr Platz bieten
- Ein zentraler Vorteil für die Fahrgäste: Die neuen Züge bieten deutlich mehr Kapazität. Zwei Einheiten lassen sich über eine Schnelltrennstelle zu einem durchgängigen Zug verbinden.
- Mit zusätzlichen zehn Meter langen Zwischenmodulen können die Bahnen auf 70 Meter Länge wachsen und dann bis zu 470 Menschen transportieren.
Damit steigt die Beförderungskapazität pro Fahrt erheblich – ein wichtiger Schritt, um überfüllte Bahnen im Berufsverkehr und zu Stoßzeiten wie bei Fußballspielen oder in der Karnevalssession zu reduzieren.
Komfort und Barrierefreiheit im Fokus
Auch in Sachen Komfort und Barrierefreiheit verspricht die KVB Verbesserungen. Breitere Gänge und ein durchgängiger Innenraum sollen für ein großzügiges Raumgefühl sorgen und gleichzeitig schnelleres Ein- und Aussteigen ermöglichen.
Aus dem Verliebt in Köln-Shop:Weitere Neuerungen wie klimatisierte Wagen, LED-Beleuchtung und 29-Zoll-Monitore für Fahrgastinformationen sollen ein modernes Reiseerlebnis schaffen.
Besonders die Klimaanlage dürfte für viele Kölner eine Erleichterung bringen. Aktuell hat fast noch die Hälfte der Bahnen keinen Klimaanlage, was an heißen Sommertagen entsprechend unangenehm für fast alle Fahrgäste ist.
Die Gestaltung erfolgt barrierefrei – von der Materialwahl bis zur Farbgebung –, damit auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen die Bahnen problemlos nutzen können.
Moderne Technik für Sicherheit und Effizienz und leiser
Technologisch sind die neuen Fahrzeuge laut KVB auf dem neuesten Stand. Die Fahrer profitieren von Rundumsicht und einem Rückspiegel-Videosystem, das den toten Winkel eliminiert.
Ein Assistenzsystem kann vor möglichen Kollisionen warnen. Hinzu kommen Hybridräder, die leiser sind und das Gewicht reduzieren.
Für die KVB-Betriebsplanung interessant: Ein Fahrgastzählsystem liefert künftig detaillierte Auswertungen, die helfen, das Angebot bedarfsgerechter zu steuern.
Neue KVB-Bahnen sollen 30 Jahre halten
Die Stadtbahnen sind für eine Lebensdauer von mindestens 30 Jahren konzipiert. Stadler übernimmt die langfristige Versorgung mit Ersatzteilen sowie präventive Wartung und technische Unterstützung. Damit sollen die neuen Fahrzeuge dauerhaft zuverlässig und effizient im Einsatz bleiben.
Ein Schritt für die Verkehrswende in Köln
Für die KVB ist die Investition ein wichtiges Signal. Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks spricht von einem „positiven Signal für die Mobilitätswende“.
Auch wenn die ersten Fahrgäste erst in vier Jahren einsteigen können, ist klar: Die neuen Bahnen bringen mehr Platz, besseren Komfort und ein modernes Fahrerlebnis – und damit einen echten Mehrwert für alle Kölner:innen, die regelmäßig mit der Stadtbahn unterwegs sind.
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