Nogge Kölner Zoo

Kölner Zoo trauert um Prof. Dr. Gunther Nogge – er war 25 Jahre Zoodirekter

Der Kölner Zoo trauert um Prof. Dr. Gunther Nogge. Der langjährige Zoodirektor ist am 4. Oktober 2025 im Alter von 83 Jahren verstorben. Durch sein Engagement hat er den Kölner Zoo in der Nachkriegszeit geprägt wie kaum ein anderer. Sein tiefes Fachwissen, seine Praxiserfahrung und seine liebe zum Kölner Zoo erwiesen sich für die Stadt Köln als Glücksfall.

Nogge wurde am 10. Januar 1942 in Köln geboren. Nach dem Biologiestudium an der Universität Bonn blieb er der Wissenschaft und seinem späteren Wirkungsort eng verbunden. Schon während des Studiums arbeitete er in den Semesterferien als Hilfstierpfleger im Kölner Zoo – eine frühe Verbindung, die sein Berufsleben prägen sollte.

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Nogge war vier Jahre Dozent in Afghanistan

Von 1969 bis 1973 war Nogge als Dozent an der Universität Kabul und wissenschaftlicher Leiter des Zoos der afghanischen Hauptstadt tätig. Danach kehrte er nach Bonn zurück, wo er sich im Fach Parasitologie habilitierte und sich mit der Tsetsefliege beschäftigte – einer Forschung, für die er international ausgezeichnet wurde.

Unter seiner Leitung entstanden Elefantenpark, Tropenhaus und Leopardenanlage

Am 15. Juli 1981 erfüllte sich für ihn ein Jugendtraum: Er wurde Direktor des Kölner Zoos. In den folgenden 25 Jahren prägte er die Entwicklung des Zoos entscheidend. Unter seiner Leitung entstanden viele neue Anlagen – darunter das Urwaldhaus für Menschenaffen, das Tropenhaus, die Leopardenanlage und der Elefantenpark. Diese Bauten setzten neue Maßstäbe in der Tierhaltung und machten den Kölner Zoo zu einem Vorreiter in Europa.

Auch außerhalb der Zoo-Mauern engagierte sich Nogge früh für den Artenschutz. 1982 gründete er den Förderverein zugunsten des Kölner Zoos mit, 1985 war er Mitbegründer der Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EEP), die den Schutz gefährdeter Tierarten europaweit koordinierten.

Für seine Verdienste erhielt er 2007 den „Heini-Hediger-Preis“ des Weltzooverbandes (WAZA) – die höchste Auszeichnung der internationalen Zoogemeinschaft.

Gunther Nogge war bekannt für seine ruhig und präzise Art

Neben seiner Arbeit als Direktor lehrte Nogge an der Universität und veröffentlichte zahlreiche Artikel und Bücher. Wer ihn in Vorträgen erlebte, erinnert sich an seine ruhige, präzise und leidenschaftliche Art, über Tiere und Naturschutz zu sprechen.

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Sein Nachfolger, Zoodirektor Prof. Theo B. Pagel, begann 1991 unter Nogge als Kurator im Kölner Zoo. „Wir werden Herrn Nogge in bester Erinnerung behalten“, sagt Pagel. „Er hat den Zoo geprägt und mich persönlich gefördert. Unter ihm, als sehr progressivem Direktor, habe ich viel lernen dürfen.“

Auch Dr. Ralf Unna, Vorsitzender des Aufsichtsrats, würdigt Nogges Lebenswerk: „Prof. Nogge ist eine Instanz der Tiergartenbiologie. Seine Neubauten und Forschungsarbeit haben den Kölner Zoo zu einem Partner der Wissenschaft gemacht. Die Gründung der Programme zur Arterhaltung hat er maßgeblich vorangetrieben.“

Der Kölner Zoo trauert um einen Forscher, Lehrer und Visionär, der über Jahrzehnte das Bild des Zoos geprägt hat.

Der Kölner Zoo – Fakten im Überblick

Gründungsjahr: 1860
Fläche: rund 20 Hektar
Tiere: etwa 10.000 Tiere aus mehr als 800 Arten
Lage: Riehler Straße 173, Köln-Riehl
Besucher: rund 1,2 Millionen pro Jahr (vor der Pandemie)
Träger: Aktiengesellschaft Zoologischer Garten Köln (AG Zoologischer Garten Köln)
Direktion: Prof. Theo B. Pagel (seit 2007)
Bedeutende Anlagen: Urwaldhaus für Menschenaffen (1985), Tropenhaus, Elefantenpark (2004), Hippodom (2010), Clemenshof (2012)
Förderverein: 1982 gegründet – heute über 5.000 Mitglieder
Artenschutz: Der Zoo beteiligt sich an über 100 internationalen Zucht- und Schutzprogrammen (EEP)
Besonderheit: Der Kölner Zoo ist nach Berlin der zweitälteste Zoo Deutschlands und gilt als einer der artenreichsten Europas.

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