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Die Bedeutung des schwarzen Adlers im Dachstuhl des Kölner Doms

Der Kölner Dom ist ein Bauwerk, dass 1000 und noch viel mehr Geschichten erzählt. Eine dieser Geschichten ist dem normalen Dom-Besucher nicht ersichtlich. Auch von außen kann man sie nicht erahnen. Im Dachstuhl des Kölner Doms, zwischen dem Innenraum der Kathedrale und dem Vierungsturm hängt ein riesiger Adler mit ausgebreiteten Flügeln und einer riesigen Spannweite an der Wand.

In diesen Bereich kommen in der Regel nur Arbeiter der Dombauhütte und Gäste, die eine Dachführung im Kölner Dom machen (sehr beeindruckend und lohnenswert). (Foto: Geolina163 / CC BY-SA 3.0)

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Warum aber hängt versteckt im Dach der katholischen Kathedrale ein Adler? Die Antwort dafür liegt mehr als 150 Jahre zurück und hat mit der Vollendung des Kölner Doms im 19. Jahrhundert zu tun. Was viele nicht wissen: Die Vollendung des Kölner Doms nach über 600 Jahren Bauzeit ist weniger der katholischen Kirche, sondern dem Preußischen König zu verdanken. Nach der Franzosenzeit stand Köln unter Herrschaft der Preußen und ausgerechnet die evangelischen Preußen hatten ein großes Interesse daran, dass die katholische Kathedrale zu Ende gebaut wurde.

Dafür gab es jedoch weniger religiöse, sondern handfeste politische Gründe: Der Dom war damals eines der nationalen Symbole eines gerade entstehenden Deutschlands. Anfang des 19. Jahrhunderts setzte sich sogar Goethe für die Fertigstellung des Kölner Doms ein. Friedrich Wilhelm IV schließlich sorgte dafür, dass der Dom zuende gebaut wurde.

Er war es auch, der einen wesentlichen Teil der Kosten übernahm: Ein durch ihn eingerichteter Baufonds übernahm bis zur Fertigstellung etwa ein Drittel der jährlichen Kosten von 100.000 Talern. Für den Großteil des restlichen Betrag kam der Zentrale Dombau Verein auf, der auch heute noch ein wesentlicher Pfeiler bei der Finanzierung des Kölner Doms ist.

Der preußische Adler wurde auf dem berühmten Holzkran des Kölner Doms montiert, als 1842 der Grundstein für den Weiterbau gelegt wurde. Der Baukran aus dem Mittelalter stand über Jahrhunderte auf den nicht fertigen Türmen und war das innoffizielle Wahrzeichen der Stadt. Man könnte auch sagen, die Mutter aller Provisorien, der in vielen aktuellen Bauten (u.a. den Musical Dome) würdige Nachfolger gefunden hat.

Damals hat man darauf Wert gelegt, moderne Materialien für den Weiterbau zu verwenden. Ein Ergebnis ist ebenfalls auf dem Foto zu sehen: Der Dachstuhl wurde nicht aus Holz, sondern aus Eisen gebaut. Die roten Streben sind ebenfalls im Bild sichtbar. Nach Fertigstellung des Kölner Doms wurde der Adler schließlich im Dachstuhl aufgestellt. Auf den Adler aufmerksam gemacht hat Axel in meiner Facebook-Gruppe „Fotos aus Köln – die schönsten Bilder“: Hier seht ihr den Beitrag

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Wie kann ich eine Dachführung im Kölner Dom mitmachen?

Die Dachführungen im Kölner Dom gehören zu den beliebtesten Führungen überhaupt. Die öffentlichen Führungen sind auf Monate hinaus ausgebucht. Tipp dazu: Es gibt auch die Möglichkeit private Dach-Führungen zu machen.

Diese sind für 12 Menschen und kosten 240 Euro insgesamt. Auf der Seite zu den Dachführungen findet man in der Auswahl hier auch kurzfristig noch freie Termine. Wer sich also eine Gruppe selbst organisiert, muss nicht über Monate auf einen Platz bei einer öffentlichen Führung warten.

Linktipp zum Thema: 8 Führungen, die man im Kölner Dom buchen kann

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