Dieser Brunnen ist kölsche Lebensfreude pur: Wer am Karl-Berbuer-Brunnen im Kölner Severinsviertel vorbeikommt, der sieht zahlreiche tolle Details und Figuren, die typisch für Köln sind. Sie sind liebevoll gestaltet und laden zum besonders im Sommer zum Verweilen ein. Während manche Brunnen eher kalt und offiziell daherkommen, zeigt dieser Brunnen die kölsche Lebensfreude und zahlreiche tollen Details.
Der Karl-Berbuer-Platz steht auf dem gleichnamigen Platz direkt an der Severinstraße. Wenn ihr gegenüber die Severinstraße Richtung Chlodwigplatz geht und gegenüber der Kirche St. Johann Baptist rechts abbiegt, steht ihr direkt vor dem Brunnen, der 1987 errichtet wurde. (Foto: Waltraud Bungert)
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Karl Berbuer war ein Kölner Sänger und Komponist. Eines seiner bekanntesten Lieder war „Heidewitzka, Herr Kapitän“, was jedem ein Begriff sein sollte. Im Brunnen (gestaltet vom Aachener Bildhauer Bonifatius Stirnberg) finden sich zahlreiche Figuren aus seinen Liedern und auch er selbst. Er war neben Willi Ostermann einer der ersten Sänger, die kölsche Lieder komponierten.
Kurios: In den Nachkriegsjahren wurde Bundeskanzler Konrad Adenauer bei einem Besuch in Chicago einmal sogar mit dem Lied „Heidewitzka, Herr Kapitän“ empfangen. Es diente in diesem Fall als eine Art Ersatz-Hymne.
Karl-Berbuer Brunnen: Die Details
- Die Figuren stehen in einer Art umgedrehten Narrenkappe. Das Schiff erinnert an die „Müllemer Bötchen“, die im Lied „Heidewitzka, Herr Kapitän“ („Heidewitzka Herr Kapitän, mem Müllemer Böötche fahre mer su jän“) vorkommen und dadurch sogar bundesweit bekannt wurden.
Hintergrund: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verkehrten zahlreiche Müllemer Bötchen auf dem Rhein. Heute fährt noch die MS Willi Ostermann im Sommer täglich Rundfahrten.
- Die Besetzung an Bord im Boot ist ebenfalls hochkarätig: „Orgels Palm“ (Orgeldreher) und „Fleuten-Arnöldche“ stehen zwei kölsche Originale im Boot.
- Auch Karl Berbuer selbst steht mit im Boot. Er trägt eine Narrenkappe auf dem Kopf.
- Auf dem Bug des Schiffes steht außerdem die kölsche Jungfrau oder Mutter Colonia etwas über den anderen Figuren. Dazu stehen im Schiff zwei Clowns und zwei Heinzelmännchen.
„Heidewitzka, Herr Kapitän“ – die Melodie dazu hört fast von alleine, wenn man vor diesen lebensfrohen Figuren steht, von denen man einige sogar bewegen kann.
Mit dem Brunnen hat Karl Berbuer ein lebensfrohes und nahbares Denkmal in der Stadt bekommen, das die Menschen seit über drei Jahrzehnten quasi zeitlos erfreut. Karl Berbuer starb 1977 in Köln und ist auf dem Südfriedhof begraben. Seine Lieder leben bis heute weiter.
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