Viele Kölner Plätze in der Innenstadt werden ihrem Namen kaum gerecht: Sie sind eher Verkehrsknotenpunkte. Große Kreuzungen, über die sich aus allen Richtungen Straßenbahnen, Autos und Radfahrern durchzwängen müssen. Die Aufenthaltsqualität für Fußgänger ist in vielen Fällen: mies.
Der Rudolfplatz war mit der Hahnentorburg schon immer der Eingang zur Stadt von der Aachener Straße aus. Das Titelfoto zeigt die begrünte Hahnentorburg im Jahr 1900.
Sein Erscheinungsbild hat sich in den vergangenen 130 Jahren noch einmal mehrfach verändert – und wird dies auch in Zukunft tun. Es gibt mehrere Bilder, die gut zeigen, wie der Rudolfplatz der näheren Vergangenheit ausgesehen hat und welche Gebäude von damals heute für immer verschwunden sind. Die Gründe dafür, sind nicht immer nachvollziehbar. Foto: Rheinisches Bildarchiv
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Wir haben euch hier drei Merkmale des Rudolfplatzes aufgezählt, die es heute nicht mehr gibt:
Das Opernhaus
Das alte Opernhaus am Rudolfplatz gehörte vor dem Krieg zweifellos zu den prächtigsten Bauten der Stadt. Es hatte mehr als 1000 Plätze und wurde erst 1902 eröffnet.
Das Gebäude wurde im 2. Weltkrieg zwar beschädigt, nach dem Krieg aber fanden hier bereits wieder Proben statt. Trotzdem entschied man sich das Opernhaus 1958 abzureißen. Heute steht an dieser Stelle das Steigenberger Hotel.
Gebäudekomplex Habsburgerring, Hahnenstraße und Pilgrimstraße
Die Gebäude zwischen Habsburgring, Hahnenstraße und Pilgrimstraße waren viele Jahrzehnte eine wilde Zusammenstellung verschiedener Bauten, die nach dem 2. Weltkrieg errichtet wurden. In den 00er-Jahren wummerten hier noch am Sonntagmorgen die Bässe aus dem Teatro-Club. Im Keller auf der Ost-Seite war der Triple A Club, der besonders bei Studenten beliebt war. Im Theater am Rudolfplatz gab es außerdem bekannte TV-Produktionen, wie die Stefan Raab-Show. Der Komplex im Herzen des Platzes wurde komplett abgerissen.
Die Stadtmauer
Kaum noch vorstellbar: Wo heute die Hahnentorburg alleine steht, verlief früher die Kölner Stadtmauer. Das Tor bildete den Eingang zur Stadt für den Verkehr, der aus Richtung Westen über die Aachener Straße nach Köln kam. Die Stadtmauer aus dem Jahr 1180 wurde erst 1880 abgerissen. Diese Aufnahme zeigt, wie die Hahnentorburg im Jahr 1880 mit Stadtmauer ausgesehen hat.
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Der Platz wird auch künftig ein Verkehrsknotenpunkt bleiben. Die Aachener Straße trifft hier auf die Ringe, die KVB-Linien 1, 7 und 9 halten überirdisch, dazu Buslinien. Unterirdischen fahren die U-Bahnlinien in Nord-Süd-Richtung.
In der Mitte des Platzes sind nun die Wallarkaden entstanden. Ein Neubau mit 8 Etagen, 12.000 Quadratmetern Bürofläche, Lädenflächen im Untergeschoss und 80 Plätzen in einer Tiefgarage. Er gibt dem Platz ein einheitlicheres Bild geben, als der wilde Mix an Gebäude an der Stelle zuvor.
Was verbindest du mit dem Rudolfplatz? Schreib uns eine E-Mail.
7 Kommentare
Hakan Zeki
Dieses wunderschöne Köln, als ich damals in den 80er meinen Lederladen in der Einkaufsmeile eröffnete, sah ich weit und breit nur Altbau. Jeder Spaziergang durch Köln mit meiner Frau war Romantik pur… heute waren se deswegen alle nach Paris, die Franzosen haben es verstanden.
Anonymous
Das Timp am Heumarkt war ein Muss wir (meine Kollegen)und ich sind mal nach einem Arbeitstag bei unserem Chef in Kürzen anschließend im Timp gelandet ,alle in voller Kochmontur das war der schönste Feierabend
Dieter Gleisner
Anfang 1973 wohnte ich in der Engelbertstrasse 63, also fast am Rudolfplatz. In der Engelbertklause lernte ich ein nettes Mädchen kennen und wir heirateten am 6.12.1973. Heute sind wir immer noch glücklich und verstehen uns prächtig.
Elisabeth Söhngen
Ich habe auch in der Engelbertstrasse 63 gewohnt. Wir haben uns auch gut gekannt, du warst mit Bärbel zusammen. Später warst Du dann mit Elke zusammen und Du bist ausgezogen.
1973 stimmt nicht so ganz, weil mein Sohn im November 1971 geboren wurde.
Ursula Kaiser
Hallo Dieter Gleisner – dann waren wir ja Nachbarn. Anfang 1973 wohnte ich in der Engelbertstraße 67 und 1974 bin ich in die Aachener Str./Ecke Brüsseler Str. gezogen. Da wäre ich noch heute, wenn Immobilienhaie nicht meine neue Vermieter wurden und die Mieten in die Höhe trieben – nach 25 Jahren Mietdauer. Heute lebe ich im lebendigen Nippes. Auch wenn ich das Opernhaus nicht erlebt habe bin ich den Menschen die dieses wunderschöne Gebäude abreißen ließen, noch heute böse. Es wäre zu retten gewesen und zwar mit viel weniger Aufwand, als das heutige Opernhaus renoviert und restauriert wird.
GABRIELE Akinci
Bin zwar nicht hir geboren worden aber Köln ist eine wunder schöne Stadt und würde gerne hir für immer leben Danke Köln.
Irene Hobbs-Meyer
Meine Mutter ist nie darueber hinweg gekommen, dass das Opernhaus nicht wieder aufgebaut, sondern abgerissen wurde. Wirklich schade.