Die Jüngeren unter uns werden vielleicht irritiert gucken, wenn sie Blechkästen wie diese sehen. Ein Griff, ein bisschen Blech, das wars. Tatsächlich aber wecken sie bei vielen älteren Kölnern Erinnerungen an den Alltag in den 50er, 60er und 70er-Jahren.
(Foto: Claus Ableiter, CC BY-SA 3.0, Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Dass der Begriff Henkelmännchen heute noch so präsent im Kölner Sprachgebrauch ist, ist wohl vor allem der Lanxess Arena zu verdanken. Das Restaurant an der Arena heißt Henkelmännchen, die Halle selbst erinnert mit ihrem großen Rundbogen an genau ein solches Henkelmännchen.
Die Blechdose war deutschlandweit verbreitet, hatte je nach Region aber häufig auch unterschiedliche Namen.
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Die Henkelmännchen waren früher die Essensboxen, in denen die Arbeiter ihre Mahlzeiten von zuhause mit auf die Arbeit genommen hatten, was sie zuhause verpackt hatten.
Auf der Arbeit konnten sie es dann zum Beispiel in einem Wasserbad erwärmen. Ein Umfüllen war nicht nötig. Auch Kinder bekamen sie zum Teil mit. Das Henkelmännchen gehörte also zum Alltag im Haushalt, wie heute vielleicht die Laptoptasche.
In unserer Facebook-Gruppe zur kölschen Sprache sorgte ein Henkelmännchen-Foto (einige sagen auch Mittche) für viele Erinnerungen an alte Zeiten:
„Das habe ich als kleines Mädchen meinem Papa immer zum Mittagessen gebracht“, erinnert sich Petra.
Johanna erinnert sich ebenfalls: „Dat Hänkelmännche vun mingem Bap hat 2 Dösje, weil der die Erpel net in de Zaus lieje han wolle. De hat och noch en Blechdos, do kom de Botteram rin mit nem Jummibändche drömheröm. Dat woren umweltfreundliche Zeiten, janz modern.“
„Habe ich als Kind mit in den Kindergarten genommen, es gab damals schon die ‚Übermittagsbetreuung‘, wir brachten unser eigenes Essen mit und mussten anschließend schlafen“, erinnert sich Gaby.
Auch Gisela erinnert sich: „In den Schulferien brachte ich meinem Vater das Essen damit auf die Baustellen. Schöne Zeit.“
Christel schreibt: „Was waren wir stolz, wenn wir Mittags mit dem Rad zur Firma fuhren und wenn unser Papa dann was Warmes zu Essen bekam. War eine aufregende Zeit für uns Kinder die ich nicht missen möchte.“
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5 Kommentare
Knaak
verstehe das alles nicht, Henkelmännchen sind doch immer noch in Gebrauch, gehen nicht kaputt, sind Jahrzehnte alt, designmäßig nicht zu schlagen, muss man nicht bei Manufaktum für teures Geld kaufen und überstehen Genarationen. Gerade jetzt in der Pandemie… Leute besinnt Euch auf alte Werte und denkt an die Mutter und Großmama, die Euch im Henkelmann mit viel Liebe Eure Tagesration gefüllt hat. Ich liebe den Henkelmann, der nie aus der Mode kommen wird, sodenn Ihr die Tradition pflegt. Guten Appetit.
Beate Jahn
Ich erinnere mich noch gerne ’72 an mein „Hänkelmännçhen“ was meine Mutter mir morgens mit Liebe für auf die Arbeit gemacht hat
Hawo
Als „ne Ächte Düsseldorfer Jong“ gab es bei uns ein Rätsel: „Nenne einen Satz mit fünfmal Mann.“
Antwort: „Ein Mann und noch ein Mann gehen mit dem Henkelnmann nach Mannesmann.“
Dazu muss man wissen, dass das Unternehmen Mannesmann damals seinen Hauptsitz in Düsseldorf und ein imposantes Hochaus als Zentrale direkt am Rhein gebaut hatte.
Heute beherbergt das Gebäude ein NRW-Ministerium
Hans A. Muehlen
Jahrgang 1937, Lehre 1952. Mit und für lange Zeit „Henkelmann“ !! Maat et joot.
Ursula Schinkel
ich ging 1959 in die Lehre und bekam das Henkelmännchen mit Essen von meiner Mutter mit. In der Firma war auf dem Ofen ein großer Kessel mit Wasser in den wir die Töpfchen stellten zum erwärmen. Lange her