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Eigelstein

Eigelsteintorburg: Warum im Gewölbe ein Boots-Wrack mit Köln-Wappen hängt

Seit fast 100 Jahren hängt in der Eigelsteintorburg ein zerissenes Rettungsboot mit dem Kölner Stadtwappen. Es erinnert an eine der schlimmsten See-Katastrophen für Deutschland im 1. Weltkrieg und ist bis heute ein Mahnmal. Das Boot ist ein original Rettungskutter des damaligen Kriegsschiffes „Cöln“ und der sichtbarste Teil der Marine-Gedenkstätte am Eigelstein.

Die Cöln war rund 130 Meter lang und wurde 1909 in Kiel gebaut. Sie schaffte eine Geschwindigkeit von bis zu 27 Knoten (rund 50 km/h). Die Cöln war nur wenige Jahre in Betrieb. Am 14. August 1914 ging sie in einem Gefecht mit der britischen Marina vor Helgoland unter. Ein Torpedo hatte das Schiff getroffen (Position 54 Grad Nord, 7 Grad Ost), das bereits zuvor mehrere Treffer einstecken musste und bereits am brennen war.

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Mehr als 500 deutsche Marine-Soldaten verloren ihr Leben. 200 von ihnen überlebten den Untergang zunächst, ertranken aber in der Nordsee. Eine Tragödie unfassbaren Ausmaßes.

Nur eine Person überlebte damals. Der Heizer Adolf Neumann kam zugleich aus Köln. Neumann trieb fast 3 Tage auf hoher See, ehe ihn ein deutsche Torpedoboot fand. Das Wrack des Rettungsbootes wurde einen Monat später an der Küste vor Norderney angespült. Anschließend wurde es der Stadt Köln geschenkt.

Diese Aufnahme zeigt die „Cöln“ im Jahr 1912. An den Schornsteinen sind die Rettungskutter zu erahnen, von denen einer im Eigelstein höngt.

Seit 1926 schon hängt das Boot als Mahnmal für diese Tragödie im Gewölbe der Eigelsteintorburg. Aktuell ist das Schiff dort nicht zu sehen, da es derzeit abgenommen und restauriert wird. Voraussichtlich im Sommer wird es wieder da sein.

Durch seinen Standort in der Eigelsteintorburg bleibt die Tragödie der Cöln im Gedächtnis der Stadt und ist zugleich eine Mahnung vor den Grauen des Krieges.

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Noch heute liegen die Trümmer der Cöln in 40 Metern Tiefe in der Nordsee. 1979 wurde das Wrack gesprengt und somit „geräumt“, seitdem ist von dem Schiff lediglich noch ein großer Schuttberg in der Nordsee zu sehen, wo man nur an einigen Stellen Gegenstände erahnen kann.

Weitere Informationen findet ihr auf der Webseite des Freundeskreises Marineschiffe Köln e.V.

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4 Kommentare

  • Ursula Schinkel

    Inselfriedhof bei der Kirche St.Clemens in Nebel auf Amrum: Inmitten der alten Grabplatten und Stelen der inselfriesischen Seefahrer aus vergangenen Jahrhunderten ein Gedenkstein für die Kriegstoten des 1. Weltkrieges. Inschrift: „Saat von Gott gesät 1914 – 1918 / Von dieser Insel starben den Tod fürs Vaterland (28 Namen) / In dankbarem Gedenken widmet dies Denkmal ihren unvergessenen Söhnen die Heimatinsel 1921“. Sowie: „Es wird gesäet verweslich u. wird auferstehn unverweslich“. Der Gedenkstein wurde nach dem 2.Weltkrieg durch zwei Seitenflügel erweitert und ergänzt mit den Namen der 85 Kriegstoten 1939-1945 . Davor eine Reihe Grabstätten für 9 Kriegstote auf See aus dem 1. Weltkrieg (Gefecht bei Helgoland).

    Name

    Vorname

    Todesdatum

    Truppen-zugehörigkeit

    EVERS
    28.08.1914
    S.M.S. Cöln

    HARMS
    28.08.1914
    S.M.S. Mainz
    KETSCHER

    28.08.1914
    S.M.S. Cöln

    RICHTER
    28.08.1914
    S.M.S. Cöln

    SCHNEIDER
    Max
    28.08.1914

    Ang. d. Marine
    THIELE
    28.08.1914
    S.M.S. Cöln

    Ang. d. Marine
    WICHMANN
    28.08.1914
    S.M.S. Cöln

  • Norbert Bröcher

    In der evangelischen Inselkirche Juist hängen 2 Rettungsringe, einer mit Aufschrift „Cöln“ und einer mit der Aufschrift „Mainz“. Die wurden neben einigen ertrunkenen Matrosen der beiden Schiffe, die auch dort auf Juist begraben sind, an den Strand der Insel geschwemmt.

  • In den 50 Jahren sind wir als Kinder mal in das Boot geklettert und mußten dann wieder runtergeholt werden weil wir es alleine nicht konnten.Eine Tolle Erinnerung

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